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Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 22. Dezember 2016
Zu Beginn noch Chronik zarter romantischer Verwicklung, wird Testament of Youth schnell zum knüppelharten, emotional sehr berührenden Kriegsdrama, indem die Protagonistin immer wieder mit Ohnmacht, Verlust und Tod konfrontiert wird. Ein ungewohnt unpathetischer Kriegsfilm mit einer großartigen Alicia Vikander.
Scheinbar ist „Testament of Youth“ im großen weltweiten Film-Zirkus irgendwie durchgerutscht ohne groß beachtet worden zu sein. Ehrlich gesagt ging es auch mir so, und das obwohl ich vom Schauspiel Alicia Vikander’s mehr als angetan bin. Der Film wurde 2015 in Deutschland gerade mal auf DVD veröffentlicht. Echt schade drum, denn noch vor „Ex-Machina“ und „Danish Girl“ legt Alicia Vikander hier eine echt Oscarreife Performance auf’s Parkett und keiner hat‘s gemerkt. Damit aber nicht genug, nein, der ganze Film ist ein einzigartiges Kunstwerk, was nicht nur visuell gefällt, sondern auch handwerklich fast fehlerlos ist. Es geht um die Buchverfilmung von Vera Brittain’s (Alicia Vikander) „Testament of Youth“, eines der drei „Testaments“-Büchern, die wie all ihre Werke ganz viel Autobiographisches beinhalten. In „Testament of Youth“ geht es um den Verlust ihres Verlobten, ihres Bruders und zweier enger Freunde, die allesamt im ersten Weltkrieg fallen. Bemerkenswert die filmische Umsetzung der Schrecken des Krieges ohne das im ganzen Film auch überhaupt nur ein einziger Schuss fällt. James Kent als Regisseur ist mir gänzlich unbekannt, aber was er hier auf die Leinwand zaubert erinnert mich doch sehr an die Regie-Kunst von Ridley Scott. Der Film hat mich echt überrascht, vielleicht ein klein wenig zu lang, aber wie gesagt, Alicia Vikander ist sensationell und visuell ist der Film mehr als überzeugend. Ist kein Blockbuster-Kino und kein Film für Jedermann, aber für wahre Film-Genießer nur zu empfehlen.