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    40 Tage in der Wüste
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    Michael S.
    Michael S.

    275 Follower 415 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 13. April 2017
    Wenn dem Film eines gelingt, dann ein Gefühl dafür zu vermitteln, was es bedeutet allein zu sein. Die endlose Wüste fängt Kamerakünstler Emmanuel Lubezki mit wunderbaren Bildern ein, die Erzählsweise ist selbst in den dramatischeren Szenen besonnen und wohlüberlegt. Ewan McGregor spielt Jesus in erster Linie als durchaus nahbaren Menschen, der auf der Suche nach dem Sinn seiner Aufgabe ist und dabei ein ums andere Mal an seine Grenzen geht. Die Idee, McGregor gleichzeitig auch als Teufel und optisch als eine Art Anti-Jesus zu präsentieren, veranschaulicht den Konflikt, in dem sich der künftige Messias befindet. Die in der Bibel so bildhaft beschriebenen Versuchungen erlebt Jesus anhand des Familienlebens der Nomadenfamilie. Deren Leben steht beispielhaft für manche Frage, die sich Jesus selbst stellt, doch er kann nicht alle ihre Probleme lösen.

    So lernt er nicht nur mit Verlust und Rückschlägen umzugehen, sondern muss auch der Versuchung widerstehen, sich seinem vorgezeichneten Weg zu entziehen. Obwohl den meisten der Ausgang seiner Geschichte bekannt sein dürfte, wird am Ende noch einmal die Kreuzigung gezeigt, doch leider folgt darauf keine Auferstehung. Das Grab wird verschlossen, dann wechselt García plötzlich zu einer Szene, die dem Film eine sehr allgemeine Aussage über die Beziehung von Vätern und Söhnen verleiht, die sich auch vorher schon andeutet. Im Grunde eine gute Idee, Jesus und seinen himmlischen Vater in Form der Wüstenbewohner miteinander streiten, lieben und lernen zu lassen, doch wenn das Grab verschlossen bleibt, dann ist dieser Jesus trotz aller möglichen angedeuteten Wunder nur ein weiterer guter Mensch in der Geschichte, der auch jeden anderen beliebigen Namen tragen könnte.

    Abgesehen davon dürften Liebhaber künstlerisch anspruchsvoller Arthouse-Filme ihre Freunde an dieser Wüstenreise haben, sowie alle, denen Bibelfilme nach Schema F mittlerweile auf den Geist gehen. Jesus erscheint hier so menschlich, wie es mancher anderen Bibelverfilmung auch gut getan hätte, die den Gottessohn zum hundertsten Mal als ewig lächelnden Jüngling in weißen Gewändern zeigt. Ewan McGregor verpasst seiner Figur Ecken und Kanten, außerdem stellt er deren Verzweiflung angesichts der Einsamkeit in der Wüste glaubhaft und bewegend dar. Bis auf den gewöhnungsbedürftigen Schluss ist "40 Tage in der Wüste" tolles Schauspielkino (mit lediglich fünf Darstellern) mit vielen guten Impulsen.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.081 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 30. Dezember 2017
    In der Bibel steht das Jesus 40 Tage in der Wüste verbrachte – weiter wird das nicht ausgeführt. Darum finde ich die reine Filmidee toll: sich mit der Frage zu beschäftigen was Jesus dort womöglich erlebt hat, ob er jemandem begegnet ist und in wieweit er dort seine „anstehenden“ Aufgaben überdacht hat. Mir ist auch klar daß ein Film mit dieser Thematik wohl kaum unter leichte, lockere Unterhaltung fallen würde – aber trotzdem hat mich dieser Film dann eiskalt erwischt und es geschafft mich runter zu ziehen. Anderthalb Stunden schaut man Ewan McGregor zu der in der Wüste sitzt, zwischendurch entweder mit dem Teufel oder einem Vater / Sohn Gespann redet auf das er trifft und an deren Konflikt er seinen eigenen mit Gott vor Augen geführt bekommt. Da mögen manche ein großes Interesse daran haben, ich selber empfand das Resultat als unfassbar bleischwer und geradezu Depressionen erzeugend. Ich rechne dem Film seine Grundidee hoch an; ebenso gebe ich zu daß ich mir McGregor nicht als Jesus hätte vorstellen können und er doch eine rundherum gelungene Darstellung abliefert. Trotzdem wird sich der Film letztlich nur einem eher kleinen Publikum erschließen.

    Fazit: Jesus in der Wüste: die spannende Idee führt zu einem optisch ansprechenden, aber inhaltlich absolut zermürbendem Film!
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 27. Januar 2018
    Eine überragend bebilderte Interpretation, der Zeit Jesu in der Wüste.
    Ewan McGregor brilliert in einer Doppelrolle als Jesus und Teufel.
    Die heimlichen Stars des Films sind die Landschaft und der oscargekrönte Emmanuel Lubezki an der Kamera, der eben diese karge Schöne in Perfektion zur Bühne für dieses berührende Kammerspiel erhebt.
    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 29. Dezember 2016
    Die können es wohl nicht lassen, solange die Hollywood-Fabrik sich nicht traut die originalen Geschichten aus der Bibel zu verfilmen und immerzu irgendeinen Schrott dazu erfinden, werden die Filme stehts so enden wie Noah 2016: schlecht, überzogen, langweilig und unglaubwürdig
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