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MastahOne
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2,0
Veröffentlicht am 20. März 2018
Leider wirklich kein guter Film. Der Cast und die Inhaltsangabe ließen meine Erwartungen in die Höhe schnellen. Aber irgendwie passt hier vieles nicht zusammen. Mir war der Film schlichtweg zu langweilig
Ein profilierter Indie-Regisseur und ein überaus fähiger Hauptdarsteller - kann das schiefgehen? Leider ja. In seinen besten Momenten begeistert "The Sea of Trees" mit grandiosen Naturaufnahmen, atmosphärischen Sets und einem besonders in der zweiten Hälfte auflebenden Hauptdarsteller. Nach dem guten Start bewegt sich der Rest der Erzählung allerdings in allzu gewohnten Bahnen. Selbst eine Schauspielgröße wie Naomi Watts wirkt in der Rolle der überlasteten alkoholabhängigen Karrierefrau unterfordert. Ihre Beziehung zu Arthur gewinnt mit der Zeit zwar deutlich an Tiefe, bis dahin sind die beiden allerdings nur ein weiteres frustriertes Ehepaar, das sich aus nicht nachvollziehbaren Gründen streitet und schließlich auseinanderlebt.
Ein wenig kokettiert van Sant dann doch noch mit dem Horrorgenre, denn im berüchtigten Selbstmordwald liegen Leichen zwischen den Bäumen, hängen von Ästen oder liegen in Zelten zur letzten Ruhe gebettet. Das und der Überlebenskampf mit Partner hätten durchaus das Zeug für allerhand dramatische Momente, in den entscheidenden Szenen trägt der Film dann aber zu dick auf, als dass irgendwelche emotionalen Zwischentöne zur Geltung kommen könnten. Früher oder später bekommt man durchaus mit, dass die äußeren Umstände die inneren reflektieren sollen, statt mit subtiler Rafinesse bleibt die Entwicklung Arthurs leider sehr oberflächlich inszeniert. Durch die in ausführlichen Rückblenden erzählte Ehekrise wird das Bild zudem erst gegen Ende wirklich vollständig und bis dahin hat womöglich schon so mancher tolerante Zuschauer das Interesse am Rest des Films verloren.
Nach dem eigentlichen dramaturgischen Höhepunkt führt eine Art Epilog des Begonnene zuende, erklärt aber nur das Offensichtliche. Schade, dass dem Publikum hier so wenig eigenes Mitdenken zugetraut wurde. Damit bleibt "The Sea of Trees" weit hinter den im Trailer geweckten Erwartungen zurück. Anstatt ein feinfühliges Drama vorzulegen drückt man kräftig auf die Tränendrüse, wodurch die durchaus vorhandenen guten Ansätze im Keim erstickt werden.
Auch wenn "The Sea of Trees" anfangs atmosphärisch stark beginnt, mit einer tollen Bildsprache überzeugt und einen gewohnt fantastischen Matthew McConaughey in der Hauptrolle bietet, zerfällt Gus van Sants Film aufgrund des haarsträubenden, vor kitschigen Sentimentalitäten und hanebüchenen Klischees nur so überquellenden Drehbuchs spätestens nach zwei Dritteln in seine Einzelteile. Was zunächst wie eine tiefgründige, nachdenkliche Reflexion über Themen wie Leben, Tod, Schuld, Liebe und Reue beginnt, endet in einem Desaster, das keine noch so naiven Kalenderweisheiten ausspart, Mystery in unpassende Esoterik verwandelt und schließlich auf ganzer Linie enttäuscht.
[...] Direkt im Vorfeld muss man feststellen, dass der Wald als Träger der Atmosphäre der eigentliche Hauptdarsteller und mit seiner mystischen Erscheinung in den Bann ziehen kann. Der Aokigahara-Wald ist ein Mysterium für sich, lockt er doch so viele Menschen an, die ihn aussuchen um ihr Leben zu beenden. So auch Matthew McConaughey, der nach einer verkrachten Ehe, deren Verlauf wir fragmentarisch erzählt bekommen, Suizid begehen möchte. Sein Unterfangen wird gestört als der blutverschmierte Ken Watanabe aus dem Wald herausfinden möchte. McConaughey will dem Unbekannten helfen und sieht vom Selbstmord ab, doch den Weg den er gelaufen ist, findet er nicht mehr. Ab diesem Zeitpunkt mischt „The Sea of Trees“ etliche Genremotive miteinander und kombiniert sie leider nicht fließend miteinander. Im ersten Momente werden Durchhalteparolen durchs Baumdickicht geschrien, dann beginnt ein kräftezehrender Überlebenskampf der direkt danach mit einer eingestreuten Rückblende des Ehelebens alles entschleunigt. [...]
Trotz einiger dramatischer Momente ein eher ruhiger Film, der dem Zuschauer die Zeit gibt sich in den Protagonisten und seine Emotionen hineinzufühlen. Von Matthew McConaughey überzeugend gespielt und durch sehr gute Kameraarbeit unterstützt erzählt der Film eine durchaus komplexe Geschichte über Leben, Tod, Verlust und Reue. Dem Film hätte es gut getan nicht zum Ende hin alles Erlebte zu erklären, damit auch der letzte Zuschauer begreift was Realität und was nur Projektion seines Geistes oder gar eine übersinnliche Erfahrung war. Leider wird dem Zuschauer nur selten zugetraut die Zusammenhänge von subtil gezeigten Hinweisen selber zu erkennen und für sich zu interpretieren. Die Szenen, die im Wald spielen sind ausserordentlich gut gefilmt worden, die Rückblenden wirken dagegen etwas fade und uninspiriert gedreht. Trotz einiger Schwächen ein durchaus sehenswerter Film, dank des Schauspiels von Matthew McConaughey.
Also ich fand dieses Drama sehr gelungen...ich verstehe die schlechte Kritik nicht...hervorragende schauspielerische Leistung...das Ende ist sehr berührend und zauberhaft...vielen fehlt wahrscheinlich Fantasie und Gefühl um sich in diesem Film reinfühlen zu können
Tiefgründig und ergreifend. Wahrscheinlich nur für wirklich Liebende Menschen nachvollziehbar. Der Film führt einem vor Augen, wie wichtig es ist, seine Mitmenschen respektvoll zu behandeln und sie zu würdigen, solange sie noch leben.