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BrodiesFilmkritiken
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3,0
Veröffentlicht am 20. Mai 2022
Es fällt leicht, die Serie als Kult zu bezeichnen, bei mir ist das leicht anders: ich habe sie als Kind geschaut und sehr gemocht, sie ist aber nicht für sich in mein Herz gebrannt. Lediglich der Titelsong ist mir präsent, da ein Freund ihn oft bei allerhand Gelegenheiten gesungen hat. Deswegen habe ich auf diese filmische Aufarbeitung nicht wirklich gewartet, aber ich wehre mich auch nicht dagegen. Zumal er mit einem genialen Konzept daherkommt: er spielt in einer Welt in der reale Menschen und alle Arten von Zeichentrickcharakteren nebeneinander leben und die alte Fernsehserie war demnach auch eine echt gefilmte Show. Diese ward dann irgendwann beendet und nun kommen die alten Figuren nochmal zusammen da es einen Fall zu lösen gibt. Das ding ist dabei technisch brilliant und mit einer endlosen Fülle an MEtagags durchsetzt. Dabei wird der gängige Spagat gewählt daß Dinge gleichermaßen angewandt und parodiert werden. So entsteht eine bunte, mitunter alberne Wundertüte mit zahlreichen großartigen Gas und einer Menge Kurzweil, aber auch keiner allzu großen Nachwirkung. Als das was es sein möchte funktioniert es allerdings bestens.
Fazit: Irgendwo zwischen Sequel und Parodie angelegt mit einer endlosen Fülle an sitzenden Metagags
Sowas hab ich bei Disney noch nicht erlebt: Eine Wagenladung voller Anspielungen - und zwar sowohl selbstreferentiell als auch alles durch den Kakao ziehend, was in Trickfilmkultur der letzten Jahrzehnte Rang und Namen hat. Hohes Tempo. Die Story ist in ihrem Grundgerüst zwar konventionell, aber oft genug mit ironischer Brechung der Erwartungen aufgelockert. Höchstens meine "Warnung": Ganz eindeutig ein Film, der sich an die heute erwachsenen Fans der "alten" Trickserie richtet. Kinder werden weniger auf ihre Kosten kommen, auch wenn das Disney-Marketing es anders kommuniziert.
„Räuber, Diebe gehen auf Ganoventour, doch zwei ganz Liebe sind schon auf ihrer Spur“. Es gibt sie noch, unsere Kindheitshelden, die mit ihrem unverwechselbaren und schrägen Charme die TV-Bildschirme haben glühen lassen und die Aufmerksamkeit von Millionen Kindern auf kleine krimihafte Abenteuergeschichten lenkten. Der neue Film bietet nun viele tolle Momente, die sich durch sehr sarkastische Untertöne, herzergreifende Erinnerungen durch ein breites Spektrum an Cameos und ein Potpourri moderner Realprobleme auszeichnen. Es ist immer wieder schwer, ein Schmunzeln zu unterdrücken, wenn Regisseur Akiva Schaffer gnadenlos und mit voller Breitseite gegen die Filmbranche ausholt und ein regelrechtes Feuerwerk an Kritik gegenüber der kapitalistischen Kinoindustrie abfeuert. Dennoch schafft er es nicht, einen dramaturgisch wertvollen Streifen zu entwickeln, der ein rundes Ganzes ergibt und uns eine kurzweilige, unterhaltsame Zeit bietet.
Ob es zudem sein Ansinnen war, jegliche Kindheitserinnerungen zu zerstören oder er dies einfach fahrlässig in Kauf genommen hat, bleibt ein Rätsel. Neueinsteiger in der Zeichentrickwelt sollten sich auf jeden Fall fernhalten von dem Werk, während Kinder der 80er und 90er im Bewusstsein der Dekonstruktion der kindlichen Träume durchaus mal einen Blick riskieren können.
Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/chip-und-chap-die-ritter-des-rechts