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Kinobengel
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3,5
Veröffentlicht am 16. Mai 2015
Die in England geborene Regisseurin iranischer Eltern Ana Lily Armirpour hat in Kalifornien einen Vampirfilm in persischer Sprache und schwarz-weiß geschaffen. Er ist ihr erster Langfilm.
Bad City, Iran: Der kriminelle Saeed (Dominic Rains) treibt seine Forderungen ein. Als er von Hossein (Marshall Maensh) kein Geld bekommt, nimmt er sich den hart erarbeiteten Ford Thunderbird von Hosseins Sohn Arash (Arash Marandi). Doch Saeed hat die Rechnung ohne eine junge Vampirdame (Sheila Vand) gemacht. Die interessiert sich auch sehr bald für Arash, doch nicht der Durststillung wegen.
Armirpour wollte sich austoben. Sehr stylisch kommt „A Girl Walks Home Alone At Night” daher. Das Spiel mit Licht und Schatten sieht fantastisch aus, Kameramann Lyle Vincent durfte offensichtlich mittoben, schubst den Zuschauer in die Kontraste. Die Szenenbilder bieten Iran, Unterwelt, James Dean und den wilden Westen, Industrie, aber auch Komisches bis Skurriles wie die bissige junge Hauptfigur mit Tschador, der wie ein Dracula-Cape im Wind weht, wenn sie zur Abwechslung mit dem Skateboard durch die Nacht flitzt. Dazu ein eigenwilliger Score. So macht Kino Spaß. Zunächst.
Die rollende Vampirella beißt mit Vorliebe die Bösen und hat ein Herz mit Arash. Die Ausgesaugten stehen entgegen anderer Storys nicht als Vampirgewordene wieder auf. So bleibt die moderne Frau in ihrer Art allein, eine Rebellin, Erzieherin, Rächerin. Der Film erzählt viel in der ersten Phase, lädt zur Teilhabe am Drama ein. Doch die Methode verliert sich in einer beginnenden Romanze, die ein wenig zäh ausgebreitet wird und dem Film ein Ungleichgewicht verleiht. Armirpour steuert mit kreativen Einfällen dagegen und bleibt erfrischend unkonventionell.
„A Girl Walks Home Alone At Night” ist künstlerisch betontes Kino, ein Augenschmaus, dem man den noch ungeübten Umgang der Regisseurin mit Langfilmen anmerkt. Trotzdem unbedingt anschauen!
Lieber kein Vampir sein! Gemessen an diesem Film muß das Lebens eines Vampirs (im Iran) ganz schön langweilig sein – vermutlich so langweilig, wie dieser Film, der gefühlsmäßig erheblich länger als die tatsächlichen 100 Minuten war – länger als eine halbe Ewigkeit. Ein ideenloses Drehbuch, uninspirierte Schauspieler, ein mühsames Sich-dahin-quälen mit der offenbleibenden Frage: Was sollte das alles? Irgendeine Botschaft dahinter? Nein! Man kann vom Iran in der Rubrik „Film“ augenblicklich wohl (noch) nichts erwarten. Dieser Streifen ist Lichtjahre entfernt von dem letzten, wirklich phantastischen, Vampir-Film von Jim Jarmusch (2013) „Only Lovers Left Alive“. Daher mein Fazit: Nicht sehenswert!
[... „A Girl Walks Home Alone at Night“ ist definitiv etwas Neues und ein Film, der die Horrorgemeinde in zwei Lager spalten dürfte. Ana Lily Amirpours Spielfilmdebüt ist ein magnetischer Film, der zwar für den Horrorfan kaum Schauwerte liefert, für den anspruchsvollen Cineasten aber eine bezaubernde Entdeckung sein dürfte....]
Eine komplette Kritik gibt es auf dem FILMCHECKER-Blog.
Spätestens nach etwa einem Drittel habe ich mich wirklich gefragt, was dieser Film eigentlich darstellen will. Von Spannung keine Spur, und eine Handlung war für mich kaum auszumachen. Einzig der wirklich interessante Soundtrack hebt sich davon ab (daher noch 1,5 statt 1 Punkt), aber ansonsten funktioniert in 'A Girl Walks Home Alone At Night' kaum etwas. Die gekünstelte Schwarz-Weiß-Optik wirkt effekthascherisch und fragwürdig, es ist schlicht und einfach nicht möglich, fehlende Spannung und eine fehlende Handlung durch Weglassen von Farbe zu ersetzen.
Dieser Film baut nicht auf eine ausgetüftelte, atemberaubende Handlung, als vielmehr auf stimmungsvolle Bilder, die gepaart mit einem gut gewählten Soundtrack und witzigen Ideen, einen schon mal tief in die Welt von "Bad City" eintauchen lässt.
Ich wette die Backgroundstory des Films ist spannender als das Werk an sich: in Kalifornien gedreht, aber komplett auf serbisch, spielend in einer irakischen Stadt die es nicht gibt – da kommt doch schon einiges zusammen. Und man kann sich sicher sein daß die Regisseurin Ana Lily Amirpour ein großer Fan von Jim Jarmusch war. Das sage ich möglichst wertfrei da ich zu dem Mann ein gespaltenes Verhältnis habe: ich respektiere und akzeptiere daß der Mann ein Künstler ist dessen Werke was restlos eigentständiges an sich haben, aber ebenso steht es mir frei dssen Werke als sehr langweilig zu empfinden. Und ähnlich ist es hier: die Story einer Vampirfrau die durch die Gegend zieht und die ihrer Auffassung nach bösen Leute saugt ist nur ein Aufhänger, darauf fussend passiert wenig. Dafür werden nahezu alle Szenen bis ans Extrem ausgewalzt, in künstlerischem Schwarz weiß sieht man minutenlang bei fast statischen Szenen zu in denen nix passiert. Gut, atmosphäre kann man dem Film nicht absprechen und es sit auch gut die Vampire mal wieder in einem anderen Zusammenhang als dem „Twilight“ Franchise zu sehen -. trotzdem hat sich micr der tiefere Sinn verschlossen und ich hab mich gepflegt gelangweilt.
Fazit: Atmosphärisch recht stimmig, führt aber erzählerisch nirgendwo hin …
Nachtschwärmer aufgepasst! Horror, Romanze und ein bisschen Western-Feeling treffen in diesem Genremix aufeinander und Marcos Ansicht nach ist eine bemerkenswerte Erfahrung dabei entstanden :
Ana Lily Amirpours Spielfilmdebüt ist ein wunderschöner, hypnotischer, surrealer und romantischer Vampirtrip, den man nicht auf der großen Leinwand verpassen sollte. Eine kleine Warnung sei nur ausgesprochen an jene, die eine stringente Handlung erwarten. Am besten: Trailer anschauen und vom Stil gefangen nehmen lassen!