Kurz und knapp - DISNEY MEISTERWERK...
Einige regen sich ja immer noch über die Musikflut von Eiskönigin auf und finden Disneyfilme sollten keine oder kaum Musik enthalten, was ich persönlich einfach nur dämlich finde und diese Leute sollten, dann einfach diese Filme meiden und keine Kritiken schreiben... aber genug davon jetzt zu VAIANA.
Fangen wir doch direkt mit der Musik an, die auch in diesem Disney-Film eine große Rolle einnimmt (wie es bei Disney üblich ist). Die Musik ist sehr gut gewählt, die Lieder sind nicht alle Ohrwurm-geeignet, was aber nicht sein muss. Nicht jeder Film muss Frozen sein und einige der Lieder haben Potential auch in den Charts zu landen, allen voran der polinesische Song. Bei den Liedern stechen besonders die von Vaiana (van Dooren) gesungenen Teile sind eindringlich und hinterlassen mehr als einmal Gänsehaut.
Nächster Punkt die Story: diese ist zwar recht einfach erzählt, das ist aber bei allen Märchen so und da machen auch karibische, hawaiianische oder polinesische keine Ausnahme. Deshalb ist es auch vollkommen klar, dass die Geschichte nichts komplett neues darstellt, jedoch ist die Erzählung schon neu, denn wer kennt denn schon die Märchen des Pazifiks. Außerdem ist die Variante des Happy Ends einmal etwas komplett Neues für Disney, denn es ist nicht wie erwartet und auch der Spannungsbogen wird mehrfach gezogen und in einzelne für Kinder leichter verständliche Teile zerlegt, wodurch die Erzählung aber diesmal einen neuen Charakter erhält. Besonders schön beim kompletten Film sind die einzelnen Querverweise zwischen den Szenen, wodurch kein Erzählstrang sondern eine Art Kreis mit mehreren Schlaufen entsteht, was eine neue Art des Dramas darstellt.
Die Aussage des Films ist bei Disney ja auch immer stark zu bewerten stellt bei mir diesmal aber nicht den wichtigsten Punkt dar, wenn auch die Aussage wieder sehr gut versteckt, aber auch sehr deutlich ist. Natürlich ist für kleinere Kinder der Sinn des Films nicht greifbar, aber er regt wieder toll zum Nachdenken über sich und das Leben an, mit der Aussage
man sollte nicht Dinge einfach tun, weil andere sie für richtig halten und du ihnen damit einen Gefallen tust, sondern jeder muss seinen Weg gehen und auch bei Schwierigkeiten nicht aufgeben. Und man sollte nie den Humor in schweren Situationen verlieren und auch mal darauf vertrauen, dass andere, wenn auch dämlich wirkend, eine Hilfe sein können.
Der diesmal bedeutendste Punkt für mich ist die Darstellung und die Hauptfigur. Zunächst einmal die technische Darstellung, die bei Vaiana eine neue Ära eingeleitet hat, ähnlich damals Avatar mit der 3D-Technik. In einigen Szenen ist nicht gleich erkennbar (auch nach mehreren Minuten nicht) dass es "nur" ein Animationsfilm ist. Die Darstellung des Wassers ist zwar sehr digital, was aber nicht weiter schlimm ist, denn die Figuren und die Landschaften sind atemberaubend gut und die Vermischung von Real- und Zeichentrick wird auch wieder aufgegriffen, wodurch es an das Meisterwerk Mary Poppins erinnert. Die Darstellung von Vaiana (also diesmal der Prinzessin) ist so naurgetreu wie nie in einem Film zuvor. Keine übertrieben schlanke Figur, unmögliche Kleidung oder Frisur oder auch nicht tragbares Make-up, sondern einfach eine natürliche Schönheit einer pazifischen Insel, die auch ein wunderschönes Lächeln und eine bezaubernde Art mit einem umwerfenden Charakter hat, eine Fusion aus Elsa, Pocahontas und Rapunzel, was auch für den gesamten Film steht.
VAIANA ist wahrscheinlich nicht nur die charakterlich tiefste Prinzessin, sondern auch die schönste in jeder Hinsicht mit dem tollsten Königreich und einem der schönsten und actionreichsten Disney-Filme im Bereich von Eiskönigin, Rapunzel und Schöne und das Biest.
Ein muss für jeden, der gute Unterhaltung zu schätzen weiß und Filme ohne Unterbrechung der Unterhaltung mit einer Verschmelzung aus Action, Romantik und Humor liebt.