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    Whiplash
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    Joel4
    Joel4

    7 Follower 29 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 29. Februar 2016
    Als Gewinner des Sundancefestivals galt Whiplash als kleiner Geheimtipp für die Oscars 2015. Für den besten Film hat es im Endeffekt nicht gereicht, verdient wäre eine Auszeichnung trotzdem gewesen, denn Whiplash ist ein unglaublich packender Film, der einen im Lauf immer weiter einzieht und durch herausragende Darsteller begeistert.
    Das Grundgerüst des Film selbst ist relativ simpel, er begleitet einen ambitionierten jungen Jazz-Drummer und seinen cholerischen und sadistischen Lehrer, der ihn zu Höchstleistungen drillt. Auch beim Setting ist der Film schlicht gehalten. Die Handlung spielt sich größtenteils im Proberaum der Schule oder auf Bühnen ab. Gerade die im Proberaum vorhandene räumliche Enge macht den Film unglaublich intensiv.
    Getragen wird diese Stimmung nun von zwei fantastischen Darstellern. Miles Teller spielt den Protagonisten, der alles für den Ruhm tun würde,und diesen Ehrgeiz nimmt man ihm jede Sekunde ab. Seine Aufopferung, nur um eine Rolle im Musikbusiness zu spielen,wird in fast jeder Szene deutlich. Noch besser ist hier nur J.K. Simmons, welcher den sadistischen Musiklehrer mit solch einem Hass und einer Intensität spielt, das man seinen Charakter abgrundtief hassen muss. Simmons Darstellung wurde völlig zurecht mit einem Oscar gewürdigt. Seine Besessenheit nach Perfektion, welche ihm jeden Hauch von Menschlichkeit verbietet, indem er mit Demütigung und Psychospielchen seine Schüler zu Höchstleistungen drillt, ist faszinierend. In Kombination mit Tellers Charakter, der ebenfalls nicht über viel Identifikationspotenzial verfügt, ist man fast in einem moralischen Dilemma, da man keiner der Figuren wirklich Erfolg wünscht.
    Auch die Inszenierung ist hier zu loben. Damien Chazelle bleibt so nah wie möglich an den Charakteren und fängt jedes Detail ein, von Schweißperlen bis zu Blutspuren auf dem Schlagzeug. Auch durch diese Inszenierung entwickelt sich ein Sog, dem man sich kaum entziehen kann.
    Das Finale ist zudem noch äußerst unkonventionell und grenzt sich bewusst von Hollywood-typischen Enden ab.

    Fazit: Ein Musikfilm, welcher entgegen typischer Hollywoodstreifen nicht auf die Glorifizierung des talentierten Hauptdarstellers setzt, sondern bewusst die gegenteilige Richtung einschlägt und so ein fesselndes, intensives Meisterwerk herauskommt.
    niman7
    niman7

    859 Follower 616 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 21. Januar 2016
    Mit dem Musik-Drama "Whiplash" erzählt Regisseur Damien Chazelle die Geschichte des junges Musik-Studenten Andrew Neyman (Miles Teller). Andrew träumt ein berühmter Schlagzeuger zu werden. Er nahezu nichts anderes im Kopf. Als er von dem legendären Musiklehrer Terence Fletcher (J.K. Simmons) in seiner Band eingeladen wird, sieht er seinen großen Traum einen Schritt Näher kommen. Doch es kommt anders als gedacht...Flechter hat sadistische Methoden um das beste aus seinen Spielern herauszukitzeln! Nach einer niederschmetternden ersten Probe, will Andrew jedoch nicht aufgeben und trainiert, als würde es um sein Leben gehen!
    "Whiplash" geht 107 Minuten lang und diese 107 Minuten vergehen mit in einem rasanten Tempo.
    Das musikalische Drama beginnt praktisch sofort mit der eigentlichen Handlung. Wir sehen Andrew in einem dunklen Raum, sitzend auf seinen Schlagzeug spielen und Fletcher betritt die Bühne. Wenn J.K. Simmons hier mit seinen angsteinflößenden Gesicht aus der pechschwarzen Ecke hervortritt, weiß der Zuschauer sofort, was einen- oder besser gesagt Andrew erwarten wird. Eine perfekt inszenierte Szene, welche mich sofort ins Boot holte! Jazz ist eine wunderbare Musik, aber als Film konnte ich mir das nicht recht vorstellen. Daher zögerte ich recht lange mir diesen Film anzuschauen. Letztendlich entschied ich mich dennoch dafür und bin sehr froh darüber. Chazelle´s Film ist ein Film über den Willen seine Träume und Ziele zu verwirklichen. Ein Film, der uns zeigt, dass man weitermachen muss, selbst wenn einen riesige Brocken Steine in den Weg gelegt werden. Fletcher ist ein bestialisches Arschloch! Vor der ersten Probe unterhält er sich in einem gemütlichen Smalltalk mit Andrew und macht Witze über die Entdeckung eines Musikers. Andrew wirkt entspannt und der Zuschauer gleich mit. Schuhe, Hose, Hemd- alles in reinsten schwarz! Fletcher scheint ja doch nicht so böse zu sein? Gut gelaunt und voller Enthusiasmus beginnt Andrew vor der Band und vor Fletcher zu spielen. Er fühlt sich cool und unbezwingbar. Jawoll ich habe es geschafft! Wenige Sekunden später fliegt Andrew ein Stuhl entgegen...Warum? Das Tempo! Fletcher war das Tempo zu hoch und er ist jetzt wütend! "Du ruinierst mir nicht mein´ Stück!"- so Fletcher!
    Diese Szene holte mich vollkommen aus der Komfortzone heraus! Völlig baff und perplex verschreckte ich die Hand vor meinen Augen weil ich nicht recht glauben konnte was da eben passiert war! Vor wenigen Minuten war doch noch alles in Ordnung? Danach fährt Chazelle´s Geschichte in dieser Art und Weiße fort. Eine Geschichte über Erniedrigung und den unbedingten Willen es jemanden zu beweisen! Ob es richtig ist zu trainieren bis die Finger bluten? Ist es richtig seine neue Flamme aufzugeben um seine völlige Konzentration auf SEINEN Traum zu legen? Dies beantwortet der Regisseur nicht. Der Zuschauer selbst muss entschieden, wie er in diese Situation reagieren würde. Einerseits macht der Film einen Mut. Es weckt in einen diesen unbedingten Willen seine Ziele weiterzuverfolgen. Aber andererseits ist Andrew´s Zukunft stehts ungewiss. Egal wie gut und wie schnell er spielt, man weiß nicht ob es gut genug ist. Als Laie ist man stehts begeistert- doch der Profi Fletcher hat immer wieder etwas zu meckern. Dass dieses intensive Drama so gut funktioniert und einen bannt, liegt natürlich auch an den jungen Miles Teller und erst recht an den alles überragenden J.K. Simmons. Teller schafft es wunderbar diesen Willen in einem zu wecken. Selbst ein Autounfall hält ihn nicht davon ab pünktlich zum Konzert zu kommen! Des Weiteren nimmt er einen Wandel auf sich. Als Star Wars Fan würde man jetzt sagen "er wechselt auf die dunkle Seite der Macht!" Anfangs noch zögerlich und ängstlich, setzt er sich gegen Ende mit Ellenbogen und Beleidigungen gegen seine Konkurrenz! Für den Zuschauer ist es ein Wandel von sympathisch und zu Nervensäge! Mit Terence Fletcher hat J.K. Simmons neben seinen grandios komischen J. Jonah Jamerson aus der Spider Man Reihe eine weitere Kultrolle geschaffen. Sein Fletcher ist das personifizierte Böse in Person! Alleine schon die Anfangsszene in der er aus dem Schatten hervortritt, reicht vollkommen aus, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen! Und natürlich auch das Interesse an seiner Person zu wecken! Simmons spielt die Rolle so perfekt, dass man als Zuschauer nicht weiß, ob man ihn für cool halten soll oder einfach nur Hass empfinden soll.
    Was gibt es negatives zu sagen? Chazelle´s Film ist alles in einem ein grandioses- fast schon Meisterwerk. Aber! Die übertriebene Darstellung der Übungen von Andrew war mir doch ein Tick zu viel und schlicht ergreifend übertrieben. Mit Schweiß und Blut für den Erfolg bezahlen hat der Regisseur zu wörtlich genommen. So verstand ich auch nie wirklich, wieso Fletcher ausgerechnet Andrew in seine Gruppe geholt hat. Was hat er in ihn gesehene, was ihm gefallen hat? Musik im Hintergrund gibt es nicht. Die Musik wird live gespielt. Sie wird in einem verdammt hohen Tempo gespielt- so hoch, dass einen das Blut fast schon kocht. Man möchte selbst mitspielen. Es weckt in einem das Interesse für diese wunderbare Art von Musik.
    FAZIT: "Whiplash" ist nicht nur einer der besten Filme des vergangenen Jahres, nein, auch einer der besten allgemein. Chazelle´s perfekt inszenierten Drama über den unbedingten Willen zur Erfüllung des Traumes, ist ein wunderbarer Ort, der auch in einen diesen Willen weckt. Das Geschehen konzentriert sich vollkommen auf die beiden überragenden Teller und Fletcher und dazwischen ist nur die Musik. Mit dem Proben hat er es jedoch ein wenig übertrieben.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 3. Oktober 2015
    Irre!
    Toller film mit Miles Teller:
    •Packend
    •Spannend
    •Emotional
    Örnywood
    Örnywood

    19 Follower 80 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 14. Dezember 2016
    Der menschliche Wille ist etwas einzigartiges, und das er Berge versetzt ist seit je her eine Volksweisheit. Im Falle von "Whiplash" kann man sagen, das zu viel davon auch nach hinten los gehen kann. Miles Teller (Fantastic Four) spielt mit einem feurigen Eifer den jungen Jazz Schlagzeuger Andrew, der an einem Elite College Musik studiert und unbedingt in den Musikkurs des harten Lehrers Fletcher kommen möchte. Dieser wird sensationell gespielt von J.K Simmons (Spiderman). Er ist eine Legende für seine Schüler und spornt alle immer wieder zu Höchstleistungen an. Die Methoden sind allerdings mehr als Old School...

    Mit stehenden Ovationen nahm Simmons dieses Jahr den Oscar als bester Nebendarsteller entgegen, selten war ein Gewinn auch so verdient. Im Sekunden takt schmeichelt er seinen Schülern und überzieht sie mit Zuckerguss, nur um einen Moment später völlig durchzudrehen und auch mal mit Instrumenten um sich zu schmeißen. Andrew ist fasziniert und zugleich abgeneigt, macht das Spiel aber bis zum bitteren Ende mit. Zwischendurch muss gar die Beziehung zu seiner Freundin dran glauben und die Handflächen sind mehr als einmal Blutüberströmt. Der Hollywood Newcomer Teller gibt sich immer wieder als durchaus verletzbarer, aber auch ebenso exzentrisch wie sein Vorbild. Er lässt sich auf dessen Tiraden Tanz ein und übernimmt gen Ende gar das Zepter. Das Drehbuch liefert in kleinen und wenigen Kulissen eines dunklen College Raums oftmals geniale Wort und Psycho Duelle der beiden, und nimmt sich Zeit dessen Affinität für die Musik, oder besser gesagt die Besessenheit zu demonstrieren und verständlich zu machen. Dafür führen beide ein einsames Leben, nur der Kunst zugewandt. Der Regisseur holt mit wenig Budget viel aus den Szenen raus, allerdings sollte man schon ein wenig an Jazz und Schlagzeug interessiert sein, einem normalen Kinogänger könnte das Trommeln und Grooven alsbald auf die Nerven gehen. Bleibt man allerdings mutig dabei entschädigt das Ereignisreiche Finale für den einen oder anderen Leerlauf.

    Überhaupt ist das Hochschaukeln von Teller und Simmons zum Ende auf einem kaum mehr messbaren Adrenalin Rausch, bei dem selbst Unfälle und Verrat ohne mit der Wimper zu zucken von beiden in Kauf genommen werden um den anderen zu übertreffen. Das wertet den Film noch einmal deutlich auf und die letzten 20 Minuten sind meiner Meinung nach auch die besten.

    Den ganz großen Hype um "Whiplash" kann ich zwar nicht verstehen, doch für Jazz und auch Kino Fans gibt es durchaus viel zu Entdecken. Eine kleine feine Perle die mit wenig Mitteln großen Stil hat, mich aber wegen der zu dominierenden Musik und dem sehr müsigen Tempo gerade im Mittelteil ein wenig gelangweilt hat.

    Fazit: Fiebriger Musikfilm mit einem genialen Darsteller Duo und einem in Adrenalin getränkten Finale, ein bisschen Leerlauf und hier und da zu wenig Tempo. Insgesamt aber ein solides Drama, über die Kraft des Willens!
    Daniel P.
    Daniel P.

    79 Follower 227 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 6. August 2015
    Aufs wesentliche reduziert: Musik und Psychologie, Genie und Wahnsinn. Zwei Perfektionisten die aufeinander prallen, in einem überwältigend Sound. Jaaazzz!
    Mehr braucht der Film nicht.
    Spawn
    Spawn

    8 Follower 21 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 20. Juni 2015
    Ein Film über einen ambitionierten jungen Jazz-Drummer und seinen sadistischen Lehrer, der ihn zu Höchstleistungen drillt. Zugegeben, der Stoff klingt nicht gerade innovativ, zumal es dieses Motiv in Darren Aronofskis „Black Swan“ schon in ähnlicher Form gab. Was aber der junge Regisseur Damien Chazelle hier inszeniert hat, übertrifft alles was man in Sachen Künstlerdrama bisher zu sehen bekam.

    „Whiplash“ bedeutet übersetzt soviel wie Peitschenhieb oder auch Schleudertrauma. Präziser kann man die Handlung nicht beschreiben. Der 19-jährige Andrew (Miles Teller) wird an einer der renommiertesten Musikschulen des Landes aufgenommen und trifft dort auf Terence Fletcher ( J.K.Simmons), den Leiter der Studioband. Dieser ist bekannt für seine knallharten Methoden. Er versucht, durch emotionale Quälerei, auch das letzte aus den jungen Musikern herauszuholen. Dem Willen der beste Jazz-Schlagzeuger aller Zeiten zu werden ordnet Andrew alles unter - seine Freundin, seine Familie – und das nicht nur aufgrund des Mentors.

    Die gesamte Handlung spielt fast ausschließlich in Proberäumen und auf Konzertbühnen. Ein brillantes Kammerspiel zwischen den beiden Hauptprotagonisten. Miles Teller liefert eine aufopferungsvolle Leistung und verkörpert den vom Ehrgeiz getriebenen Jungspund mehr als glaubhaft. Aber J.K.Simmons stiehlt im fast die Show, mit seiner beinahe schon Angst einflößenden Präsenz, die Anfang des Jahres völlig zurecht mit dem Oscar als bester Nebendarsteller belohnt wurde. Überhaupt konnte der Film zahlreiche Preise einheimsen u.a. auch den perfekt getimten Schnitt passend zur großartigen musikalischen Inszenierung. Schweißperlen auf dem Becken fliegen in Superzeitlupe durch die Luft, wenn der Drumstick das Metall berührt. Blut tropft auf die Snare, wenn der Drummer mit größter Anstrengung versucht das Tempo nach den Vorgaben seines Mentors zu halten. Das Ganze entwickelt eine unheimlich tiefe Sogwirkung, der man sich kaum zu entziehen vermag und gipfelt in einer unvergesslichen Schlussszene, in der der unbedingte Wille etwas großartiges zu leisten alle Konventionen über Bord wirft.

    Man braucht für „Whiplash“ keine Ahnung von Jazz, ja noch nicht mal von Musik zu haben. Der Film würde auch genauso gut als Sportlerdrama funktionieren. Man fühlt sich sogar stellenweise an Drill-Sergant Hartman in „Full Metal Jacket“ erinnert, wobei es J.K. Simmons sogar noch schafft dem einen drauf zu setzen, indem er seiner Figur noch eine menschliche Note verleiht, was ihn in den entscheidenden Momenten noch dämonischer wirken lässt.
    Man fragt sich die ganze Zeit: Wo ist die Grenze? Wie viele Opfer darf man bringen um sein Ziel zu erreichen? Ist dieses Ziel es überhaupt Wert? Diese Fragen muss jeder Zuschauer wohl für sich selber beantworten. Fest steht aber: „Whiplash“ ist ein perfekt inszeniertes Drama über Macht, Unterwerfung und die Grenzen des menschlichen Willens. In Erinnerung bleiben Blut, Schweiß und Tränen und vor allem ein Satz: „Das ist nicht MEIN Tempo!“
    Kino:
    Anonymer User
    3,5
    Veröffentlicht am 20. Juni 2015
    Wenn man sehen möchte, wie Menschen über ihre Grenzen hinausgehen, sollte such diesen Film ansehen. Einerseits ist es schön zu sehen, wieviel Leidenschaft für die Musik vorhanden sein kann, andererseits artet diese Leidenschaft so sehr aus, dass der Hauptdarsteller sich selbst schadet. Geschmacksache...
    papa
    papa

    164 Follower 319 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 13. Juni 2015
    Atmosphärisch fühlt sich Whiplash unfassbar rund an. Dafür sorgen die guten Hauptdarsteller. Stellenweise übertreibt "Whiplash" und driftet in die Unglaubwürdigkeit ab. Beispiel: spoiler: Nach einem heftigen Autounfall (inkl. Überschlag) hat Andrew (Miles Teller) nichts besseres zu tun, als verletzt auszusteigen und noch schnell zum Band-Wettbewerb zu sprinten.
    Trotz allem ein solider Film mit begnadeten Schauspielern. Ein dickes fettes Lob an Miles Teller und J.K.Simmons (Oscar 2015 als bester Nebendarsteller). Aber leider kein Film, der mir lange im Gedächtnis bleiben wird.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 9. Juni 2015
    Einer der intensivsten Filme, die ich kenne! Selten war ich so gebannt von einem Film, wie hier! Vor allem zum Ende hin ist man förmlich am "mittrommeln".

    Miles Tellers Leistung ist bereits kaum zu toppen, aber was J. K. Simmons abliefert ist nicht nur den Oscar wert, sondern eine der besten Performances eines Schauspielers in den letzten Jahren. Die Boshaftigkeit, die Simmons so beängstigend, wie auch überzeugend verkörpert hat auch mich wahrlich ergriffen. Vor jeder seiner Tiraden, hat man bereits Mitleid mit seinem Gegenüber. Trotzdem wirkt er in manchen Szenen menschlich und hat eine sensible Seite, die sehr tief verstärkt liegt. Die Schwankungen in der Stimmung des Meisters sind manchmal auch so unvorhersehbar, dass man auch gegen Ende noch überrascht wird. Bis jetzt frage ich mich, inwieweit er auch im Film nur eine Rolle spielt, um seine Schüler zu Höchstleistungen zu motivieren oder in welchen Momenten er aus purer Boshaftigkeit die Musiker drangsaliert. Simmons spielt, wie gesagt, beängstigend vielschichtig und eindrucksvoll, dass man alleine deswegen schon ein zweites oder drittes Mal den Film anschauen kann und muss. Miles Tellers Entwicklung ist ebenso überragend dargestellt, wie gespielt. Die anfängliche Schüchternheit, die Ehrfurcht vor dem bekannten Lehrer, der Umgang mit dem Druck seiner erfolgreichen Familie, aber auch der Wandel zum egoistischen Ehrgeizling bis hin zur völligen Egomanier, der alles riskiert, um einen Hauch von Anerkennung vom nicht zu überzeugenden Maestro zu bekommen - alles nimmt man ihm ab.

    Sehr überzeugend ist vor allem auch die Detailbebilderung: Die blutigen Hände, die Nahaufnahmen der Musiker, die Schwenkkameras über die Bühnen und Instrumente und auch die richtigen Ausdrücke in den Gesichtern der beiden Protagonisten. Alles in allem verdient sich die Kamera auch jegliche Lorbeeren!

    Natürlich handelt es sich um ein ergreifendes Biopic / Duell zweier "Soziopathen", aber ohne die virtuose Verkörperung der Musik an sich, wäre der Film eindeutig nicht von dieser dramaturgischen Brillanz. Jeder Musik- und vor allem jeder Jazzfan kann sich noch intensiver in die Story einfühlen. Vor allem wenn man selbst schon einmal ein Instrument gespielt hat und weiß, welcher Aufwand nötig ist, um auch nur annähernd dieses Instrument zu beherrschen.
    Erst dann kann man annähernd verstehen, was hinter den Ambitionen des Schülers, aber auch des Lehrers steckt. Die Virtuosität am Schlagzeug bringt Teller ebenso gut zur Geltung, wie Simmons die Besessenheit nach Perfektion und den Wunsch den Meisterschüler zur Bestleistung mit allen legalen Methoden und darüber hinaus zu pushen.

    Es tut dem Zuschauer in der Seele weh, wenn er sieht, wie weit Teller bereit ist zu gehen und dafür aber immer mehr Peitschen und Hiebe erhält. Letztlich droht er gänzlich zu zerbrechen und jeder Zuschauer würde verstehen, wenn er die Sticks einfach wegwerfen und nie wieder anrühren würde.

    spoiler: Dass er dies nicht tut, ist als Quintessenz letztendlich nicht eindeutig als Sieg des einen oder anderen Protagonisten zu werten. Vielmehr ist das Ende, in meinen Augen ein "Happy End" auf ganz, ganz hohem Niveau. Der Schüler hat den Meister überzeugen können und einen Auftritt hingelegt, den er ohne die Schikane und die unmenschliche Motivation nie hätte bewältigen können. Dahingegen zeichnet sich im finalen Lächeln auf den Lippen Simmons ab, dass er sich als Triumphator wahrnimmt, denn seine Methoden haben diesen finalen Exzess ja erst ermöglicht.


    Fazit: Der Film ist von der ersten bis zur letzten Sekunde ein fesselndes, musikalisches Meisterwerk mit zwei Hauptakteuren, von denen man noch viel erwarten kann und die sich bereits jetzt mit ihren individuellen Darbietungen in "Whiplash" ein filmisches Denkmal gesetzt haben.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 23. April 2015
    Miles Teller war der Hammer , super gespielt , atemberaubender und gefühlvoller Film mit vielen Emotionen und Eindrücken ! Ohne Worte
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