Ein Remake der nach seines Gleichen sucht! So sehr mir der alte Film auch gefallen hat kann ich mich einfach nicht zurückhalten zu sagen: Dieser war besser! Er bringt nicht nur einen ganz neuen exzentrischen Moustache, von dem man Blick nicht losreißen kann in das Genre, sondern auch Karakterentwicklung und in den alten Filmen meiner Meinung nach fehlende Spannung. Ein wahrhaftiges Meisterwerk mit exquisiter Schauspielerwahl.
Nach dem Trailer, den ich gefühlt 10x gesehen habe, war ich heiß nach dem Film. Leider ist der Trailer deutlich spannender als der Film. Leider fand ich gerade die Rolle von Hercule nicht glaubwürdig. Dass er so ein zwanghafter Neurotiker ist, kam leider nur manchmal durch. Dies hätte dem Film deutlich mehr pep gegeben. Auch waren die ersten 15 Minuten von Film gänzlich überflüssig. Mich hat der Film bisweilen schon gelangweilt. Den alten Film von 1974(?) fand ich deutlich besser.
"Mord im Orient Express" von Kenneth Branagh war zwar ganz unterhaltsam - wirklich vom Hocker gerissen hat mich der Film allerdings nicht. Er war irgendwie zu routiniert, zu perfekt und zu glattgebügelt. Außerdem ist Kenneth Branagh einfach nicht Peter Ustinov. Ihm fehlt einfach der verschmitzte Charme und die natürliche Eleganz des - meiner Meinung nach - echten Hercule Poirots. Und leider lässt sich das auch für den gesamten Film sagen: Er hat nicht das Stilvolle und Charmante des Originals.
Das heißt noch nicht, dass das Remake schlecht ist. Kenneth Branagh hat sich wirklich große Mühe gegeben und man merkt dem Film schon an, dass er mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail entstanden ist. Die mise en scène ist sehr gelungen, die mondäne Atmosphäre im Orient Express, dieser überbordende Luxus der Oberschicht kommen gut zur Geltung. Auch die Kostüme sehen toll aus. Die Schauspieler machen ihre Sache prima, auch da gibt es nichts zu meckern. Selbst Johnny Depp nervt weniger als sonst in letzter Zeit.
Und dennoch ... die inneren Seelenqualen und Zweifel, die Hercule Poirot umtreiben, wirken seltsam aufgesetzt. Das ist Sentimentalität aus der Konserve, diese ready-to-eat-Rührseligkeit, wie sie in deutschen "Menschen Leben Tanzen Welt"-Popsongs und Wohlfühlfilmen kaum zu ertragen ist. Gut, in Hollywood-Filmen wirkt diese Instant-Emotionalität immerhin ein bisschen subtiler als in deutschen Machwerken, die ein geiles Leben, die perfekte Welle und Tage, wie diesen, an denen man sich atemlos durch die Nacht Unendlichkeit wünscht, anpreisen - aber sie lässt einen als Zuschauer trotzdem kalt. Es wirkt nicht so richtig authentisch.
Fazit: Hmmm ... Muss man diesen Film unbedingt sehen? Ich finde nicht. Lieber noch mal das Original mit Peter Ustinov schauen!
"Mord im Orient Express" hat zwar schöne Bilder und eine solide Inszenierung, ist aber insgesamt sehr durchschnittlich und nicht unbedingt im Kino sehenswert.
Die Kameraarbeit und der Look ist gelungen, doch das Hauptproblem liegt nicht im handwerklichen Bereich, sondern im erzählerischen. Zu keiner Sekunde fiebert man oder rätselt man mit und somit ist es einem irgendwann egal wer die Mordtat begangen hat. Das liegt u.a. auch daran, dass alles in Dialogen erklärt wird und so gut wir keine physische Aktionen zu sehen kriegen. Alles kein Problem, wenn die Dialoge grandios wären, doch sind sie nicht. Sie sind gut aber nicht überdurchschnittlich. Dabei gibt es so viele Figuren, dass die Schauspieler nicht genügend Screentime kriegen um sich zu beweisen und es in den Dialogen keine Intensität gibt. Nur Johnny Depp schafft es seine Figur sehr interessant wirken zu lassen - zu meiner Enttäuschung sieht man ihn fast nicht.
Fazit: Kann seinen Spannungsbogen nicht halten und es fehlt an Intensität. Der Film scheitert zudem als Thriller, bzw Krimi insofern, dass dieser nicht dazu einlädt mitzurätseln.
Ich bin an diese Geschichte ohne jede Vorkenntnisse rangegangen, kannte natürlich den Titel, aber keinerlei inhaltliche Details und auch nicht die Hauptfigur die ja auch in anderen Werken von Agatha Christie vorkommt. Ebensowenig wußte ich auf das die ganze Geschichte bei der Lösung hinausläuft, aber das war für mich eben der Reiz: einfach ein guter Krimi in dem ein Mord geklärt wird, unter speziellen Umständen. Allerdings kam ich garnicht erst richtig in den Film rein: die Hauptfigur wird gleich zu Beginn als Mischung aus Monk und Sherlock Holmes eingeführt und gibt mir das Gefühl daß es hier um reine Selbstinszenierung Branaghs geht. Die Stars die allesamt im Zug mitfahren sind wechselhaft dabei, kommen mit unter lange Strecken nicht vor und liefern unterschiedliche, aber brauchbare und interessante Darstellungen. Hauptproblem für mich aber ist eigentlich die Armut an Aktionen: ab dem Moment wo die Ermittlungen losgehen ist das alles eigentlich nur eine endlos lange Reihe von Verhören in denen obendrein eine gigantische und sperrige Backgroundstory aufgezogen und aufgebaut wird in deren Details ich mich schnell verloren habe weils irgendwann zu viele Namen und Daten waren. Immerhin konnte der gute Kenneth die Nummer sehr gut bebildern und nostalgisch sowie altmodisch wirken lassen. Wer eben auf solche Nostalgienummer steht kannst ja mal versuchen.
Fazit: Schön bebilderte, aber inhaltlich zu redselige Mörderjagd!
Langweiliger Remake. Bei dem Cast hätte ich mir viel mehr Tiefgang gewünscht. Kenneth Branagh kommt leider überhaupt nicht an den Humor von Peter Ustinov heran. Enttäuschend auch Johnny Depp. Sobald er nicht den schwachköpfigen Piraten spielt, bleibt er einfach blass.
Solide Verfilmung. Ich habe das Original noch nicht gesehen, denke aber nicht, dass der dem Remake in irgendetwas nachsteht, wenn ich andere Agatha Cristie Verfilmungen als Maßstab nehmen. Aber trotzdem ein ordentlicher Film mit schöner Atmosphäre. Wenn man Kammerspiele mag...
Wer einen guten Unterhaltungsfilm sucht, dem wird Mord im Orientexpress gefallen. Zwar merkt man deutlich, dass die Handlungsführung geradezu sklavisch den dramaturgischen Konventionen folgt, wie der Film seine Figuren nur obligatorisch die ein oder andere Eigenschaft auf den Leib schreibt, aber das ist zu verkraften.
Die Xte Neuverfilmung von Agatha Christies wohl bekanntesten Werk "Mord im Orient Express". Viele Stars, viele und schrille Kostüme, gute Bilder. Die Kostüme finde ich sehr gut und fangen die damalige Zeit gut ein. Dieses Jahr gibt es viele Filme mit Topbesetzung. Wie schon oft gesagt, nützt ein Haufen von grossartigen Schauspielern nichts, wenn das Drehbuch und die Inszenierung sind so toll sind. Dieser Krimi macht durchaus spass, wirkt aber inhaltlich manchmal doch etwas träge und man kann kaum Bindung zu einem Charakter aufbauen. habe die älteren Verfilmungen nicht gesehen, daher kann ich nicht beurteilen, ob Kenneth Branaghs Streifen besser oder schlechter, als die anderen sind. Wohl eher schlechter. Für Krimifans ohne Vorwissen, können mal eine Runde mit dem Orientexpress mitfahren. Erwartet aber bitte keinen Spannungsgeladenen Film.