“Hail, Caesar!” ist der neueste Streich der berüchtigten Coen Brüder und kommt unterschiedlich bei den Fans an. Ich persönlich werde mit den beiden ja noch nicht so recht warm und da tue ich mich auch mit “Hail, Caesar!” sehr schwer. Einerseits war der Film eine witzige Parodie auf das Filmbusiness in den 50ern, andererseits erschien es jedoch auch so, als würde dem Streifen die Handlung fehlen. Wobei Handlung gab es doch genug, nur schien sie ohne Inhalt oder gar schlichten Zusammenhang. “Hail, Caesar!” erzählt verschiedene Episoden von verschiedenen Darstellern und zwischendrin befindet sich Eddie Mannix (Josh Brolin), der irgendwie alles im Studio zusammen hält.
Witzig ist die Idee, die Arbeiten in einem Filmstudio aus den 50er Jahren zu zeigen, denn so erhält der Zuschauer praktisch Einblicke hinter die Kulissen. Auch der Cast kann sich sehen lassen, denn neben George Clooney (Up in Air) wurden Ralph Fiennes (The Grand Budapest Hotel), Scarlett Johansson (Lost in Translation), Tilda Swinton (The Beach) und eben Josh Brolin (Sinister) als Eddie Mannix verpflichtet. Channing Tatum (The Hateful Eight) konnte mich tatsächlich noch überraschen und zwar in dem er eine fesche Stepppartie ablegte. Diese Szenen mit den tanzenden Seemännern erinnterte mich sehr an die alten klassischen Musikfilme wie “Mary Poppins“oder “An American in Paris“, was Nostalgie aufflammen ließ. Außerdem wirkten manche Episoden wie eine Hommage an die britische Komikertruppe Monty Python, was zumindest bei mir gut ankam.
Jeder Charakter schien perfekt ins Bild zu passen, auch bietet der neue Coen ziemlich interessante Gespräche, zumindest zwischen Baird Whitlock (George Clooney) und seinen Entführern. Carter Burwell lieferte einen fantastischen Soundtrack und auch die Ausstattung ist unglaublich detailreich. Leider fehlt “Hail, Caesar!” aber das gewisse “Etwas” und eben auch zu viel Inhalt, um wirklich großartig zu wirken. Die meisten Mitglieder des fantastischen Ensembles kommen viel zu kurz, dem Film fehlt jegliche Struktur und so kommt der Zuschauer einfach nicht recht mit um zu erahnen, was die Coens genau zum Ausdruck bringen wollten. Skurrilität ist schön, sofern sie nicht so überladen wird, wie hier.
Schade, so scheitert ein weiterer meiner Versuche, mich mit den Coen Brüder anzufreunden, denn “Hail, Caesar!” hätte mit seiner Skurrilität direkt bei mir punkten können, wenn er nicht einfach so undurchsichtig, verwirrend und inhaltsleer gewesen wäre.
“Hail, Caesar!“, viel verschenktes Potenzial, kann jedoch mit Skurrilität, Soundtrack, Ensemble und Kulissen punkten.