X-Men Apocalypse ist ein Superheldenfilm aus dem Jahre 2016 und hat eine Lauflänge von 144 Minuten. Der Regisseur des Films, ist wie schon beim vorangegangenen X-Men Zukunft ist Vergangenheit Bryan Singer. Zum Cast gehören bekannten Namen, wie Jennifer Lawrence, Michael Fassbender, James McAvoy, Oscar Isaac, Sophie Turner etc.
Zur Story:
Die Situation der Mutanten hat sich positiv entwickelt, sie sind nun in der Gesellschaft weitestgehend akzeptiert und Professor X bildet neue Mutanten an seiner neu errichteten Schule aus, damit diese Ihre Kräfte kontrollieren können. Doch dieses Zusammenleben wird nun stark bedroht, als der mächtige und erste Mutant Apocalypse (Oscar Isaac) aus seinem jahrhundertlangen Schlaf erwacht. Er ist über die Situation, das Menschen und Mutanten auf einer Stufe leben überhaupt nicht erfreut und will die Welt nach seinen Idealen und Vorstellungen formen. Dies bedeutet nicht weniger als dass er die schwachen der Gesellschaft, sprich schwache Mutanten und Menschen auslöschen will, sodass nur noch die starken Mutanten unter seiner Führung übrig bleiben. Um diesen Plan in die Tat umzusetzen sucht er sich 4 mächtige Mutanten, welche Ihm bei seinem Plan helfen sollen, die sogenannten 4 Reiter. Einer dieser 4 Reiter ist Magneto (Michael Fassbender), der seinen ganz eigenen Zorn auf die Menschen entwickelt hat. Nun liegt es an Professor X (James McAvoy) und seinen jungen X-Men, diesen düsteren Plan von Apocalypse zu verhindern.
Kritik:
X-Men Apocalypse ist ein actiongeladener Superheldenfilm, mit einer größtenteils starken schauspielerischen Leistung der Hauptakteure und einem guten Unterhaltungswert. Leider weist der Film auch einige Schwächen auf, da er kaum neue Akzente setzt, sowie auf zu viel CGI Effekte zurückgreift. Betrachten wir den Film mal in seinen einzelnen Aspekten.
Kommen wir erstmals zur Regie und zur Bearbeitung des Films:
Der Film hat ein flottes Erzähltempo, wodurch die 144 Minuten des Films sehr kurzweilig erscheinen, der Film so gut wie keine Längen aufweist und man sehr gut unterhalten wird. Die Story weist kaum Lücken auf, soweit wird alles gut erklärt und es wird sich vor allem viel Zeit genommen, die neuen Figuren einzuführen. Zudem bekommt der Zuschauer einen Einblick in die Geschichte des Apocalypse (Oscar Isaac), sowie einen gut gemachten Tiefgang zu den Beweggründen von Erik Lehnsherr, dem Magneto (Michael Fassbender), weshalb sich dieser dem Team von Apocalypse anschließt. Auf der anderen Seite finde ich, dass der Film etwas zu viele Figuren aufweist und die Kräfte der Jean Grey (Sophie Turner) hätte besser erklären können. Wenn man den Film mit dem letzten X-Men Film von Bryan Singer vergleicht, ist er ein klein wenig schwächer.
Die Bearbeitung des Films, weist einen der größten Knackpunkte auf, nämlich die visuellen Effekte. Meiner Meinung nach, wurden vor allem in den Kampfsequenzen viel zu viele offensichtliche CGI- Effekte verwendet. Es werden beispielsweise zu viele computeranimierte Explosionen verwendet, welche leider nicht immer ganz passend gewählt wurden und auch zu oft eingesetzt werden. Ein dagegen gut gemachter CGI- Effekt ist die Kraft des Magnetos, wenn dieser Gegenstände mit seiner Kraft durch die Luft fliegen lassen kann. Ein weiterer sehr gut gemachter Effekt, ist der Zeitlupeneffekt des Quicksilvers (Evan Peters), welcher auch den bekannten Marvel Humor in den Film integriert. Die Schnitte sind soweit passend und fließend.
Nun zum Drehbuch: Die Handlung ist leider größtenteils eine altbekannte Story, mit klaren Gut gegen Böse Verhältnissen, wo leider zu wenige neue Akzente gesetzt wurden. Zudem ist die Handlung meiner Meinung nach etwas zu vorhersehbar, da man in einigen Sequenzen weiß, wo der Film in etwa hin will, nichtsdestotrotz ist der Film trotzdem unterhaltsam, nicht langweilig und erreicht das gewohnte Mindestniveau der Marvel Filme. Starke Dialoge weist der Film ein paar wenige auf, leider aber etwas zu wenige. Die einzelnen Charaktere im Film liefern soweit eine ordentliche bis gute Performance ab und werden alle gut integriert. Nun im Einzelnen zu den Hauptakteuren. Jennifer Lawrence (Mystique) und Nicolas Hault (Beast) liefern wenn sie zu sehen sind eine starke schauspielerische Leistung ab, da sie die immer noch etwas unsicheren Charaktere gut darstellen. Haben aber leider etwas zu wenig Zeit auf der Leinwand. Kommen wir zu Sophie Turner, bekannt als Sansa Stark aus Game of Thrones, die die neue Figur der Jean Grey spielt. Sie bietet ebenfalls eine starke schauspielerische Leistung, verleiht Ihrer Figur den nötigen Tiefgang, vor allem in Ihrem Anfangs unsicheren Verhalten, da sie eine Außenseiterin ist und Ihre Kräfte nicht kontrollieren kann. Nach kurzer Eingewöhnungszeit, sieht man in Ihr während des Films nicht mehr die Sansa Stark. Professor X gespielt von James McAvoy, spielt die Rolle ebenfalls wieder stark, allein der Gesichtsausdruck den er in ernsten Situationen auflegt ist stark gespielt. Michael Fassbender (Magneto) liefert für mich jedoch mit Abstand die beste Leistung ab. Er gibt der Figur des Magnetos den nötigen Tiefgang, sodass sich der Zuschauer gut in die Figur hineinversetzen kann und seine Beweggründe vollkommen nachvollziehen kann. Auch emotional ist dies eine starke Leistung. Zu guter letzt kommen wir zu Oscar Isaac (Apocalypse), der den Bösewicht spielt. Hier haben wir leider eine Schwäche des Films. Meiner Meinung nach verleiht Oscar Isaac seiner Figur keinen Tiefgang und erscheint zu eindimensional, wodurch die Figur des Apocalypse leider nicht lange in Erinnerung bleiben wird. Leider keine so starke schauspielerische Leistung von Oscar Isaac, wie noch z.B. in Ex-Machina. Den nötigen Humor der Marvelfilme, bekommt der Film vor allem durch den gut gespielten Quicksilver (Evan Peters). Den Einsatz des Wolverins im Film und in den Trailern, finde ich unpassend. Meiner Meinung nach wurde dieser nur zu Marketingzwecken verwendet.
Das Set des Films ist passend. Die gewählten Hintergründe sind größtenteils aus den 80er Jahren oder aus dem alten Ägypten. Vor allem das Set zum alten Ägypten gefällt mir sehr gut, da es einige tolle Feinheiten besitzt, wie z.B. einen alten Ägyptischen Basar oder toll gemacht Pyramiden. Das Set, sowie die musikalische Untermalung sind passend und erzeugen vor allem in den Kampfsequenzen eine actiongeladene Stimmung. Die Musik ist leider in manchen Situationen etwas zu überdominant. Die Kamera ist passend im Wechsel, Nahaufnahmen bei Dialogen, größtenteils Fernaufnahmen bei Kampfszenen. Kostüm und Make-Up sind ebenfalls passend zum Film, Kleidung ist passend zu den 80er Jahren gewählt und Make Up passend z.B. viel Dreck im Gesicht bei Kampfszenen. Was mir persönlich noch sehr gefällt, sind die Outfits der Mutanten, die teilweise sehr originell gestaltet wurden.
Fazit:
X-Men Apocalypse ist ein Film, welcher sich vor allem für Fans der Superheldenfilme lohnt. Jemand der mit den X-Men Universum nicht vertraut ist, sollte sich den Film besser nicht anschauen, da viel zu viele Figuren eingesetzt werden, wodurch man schnell den Überblick verlieren kann. Er bietet unterhaltsames Popcorn Kino, mit Effekten die man auf der großen Leinwand genießen kann, welche aber leider etwas zu CGI-lastig sind. Gepaart mit einer größtenteils guten schauspielerischen Leistung und einer typischen Superheldenstory, ist der Kinobesuch für Fans der Reihe eine absolute Empfehlung. Im Vergleich zu anderen Superheldenfilmen wie z.B. Avengers, Guardians of the Galaxy oder die Iron Man Filme, kommt der Film leider nicht ganz an das Niveau heran, ist aber dennoch ein Film der Spaß beim ansehen macht. Da der Film vor allem auf seine Action und weniger auf die Story setzt, ist es ein Film den man sich auch öfter ansehen kann.
Genrewertung: 7/10
Allgemeinwertung: 6,5/10
Autor: Filmnova