Nachdem wir in den letzten Jahren eine Action-Reihe von Sherlock Holmes mit Robert Downey Junior hatten und eine noch bessere Serien-Reihe mit Benedict Cumberbatch, folgt nun ein etwas kleinerer, aber durchaus schöner Film über einen gebrächlichen Sherlock, der mit sich im Konflikt steckt und nun das Drama-Genre besetzt.
Sherlock Holmes (IanMcKellen) ist alt (93) geworden. Vor Jahrzehnten hat er sich zurückgezogen, da ihn ein Fall von früher plagt und nun lebt er auf dem Land mit seinen Bienen, die er züchtet und mit seiner verwitweten Haushälterin (Laura Linney) und dessen jungen Sohn Roger (Milo Parker). Mit ihm fängt er eine freundschaftliche Beziehung an. Der Junge ist an Sherlocks Leben interessiert und fragt ihn während der Zeidlerei, für die er auch eine Leidenschaft entwickelt hat, aus. Dabei kommt es, dass sie über seinen letzten Fall sprechen, den er nicht lösen konnte. Sherlock versucht nun, gedämpft in seinen Erinnerungen, wegen seiner steigenden Demenz, sich an den Fall zurückzuerinnern...
Für viele Sherlock-Fans ist der Film voller Anspielungen aus den alten, bekannten Abenteuern. Sprüche über den Hund von Baskerville werden gemacht, genauso werden viele Gadgets von Sherlock Holmes durchgenommen, wobei Gadgets ein richtiger Begriff auch für Sherlocks Sachen sind, denn im Gegensatz zu der Serie und den Filmen, die auf Sir Arthur Conan Doyles berühmten Buchreihe basiert, sind die Prämissen hierbei von der modernen Adaption von Mitch Cullins Roman vorgelegt.
Keine Baker Streets 221B, sondern gegenüber wohnt Sherlock Holmes, keine Pfeife,... etc.
Nichts desto trotz sind die alten Figuren zwar größtenteils nicht mit erkennbaren Gesichtern versehen, aber vom Gefühl her und wie sie im Film mit einbezogen werden, sind sie ein vitaler Part.
Während am Anfang der Film mit langsamen Pace startet, entwickelt er sich am Ende doch mit einem Ereignis, nach dem anderen. 3 Schauplätze sind im Film und der Wechsel zwischen ihnen gelingt auch meistens gut, ohne noch in der anderen Welt hängen zu bleiben. Doch die Vermischung ist inhaltlich irgendwann zu stark und wirkt während des Film zu unübersichtlich, auch wenn die Fragen, die man sich am Ende aufklären. Natürlich ist alles Krimi-artige voller Fragen, die man sich während des Films stellt, aber hierbei verliert man ein bisschen den Überblick. Wenn der Film dann aufklärend ist, sitzt man verwirrt da, wird aber sofort weiter mitgenommen. Doch eine Reflektion nach dem Film hilft weiter und lässt den Film in seiner Struktur logisch erscheinen.
Mr.Holmes ist ein emotional gelungener Film, mit tollen Schauspielern (alle 3 Hauptdarsteller waren fantastisch), nur die Geschichte wirkt etwas konfus in der Zeit, in der man sich den Film anschaut, ist aber eigentlich schlüssig.