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Brodie1979 ..
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2,0
Veröffentlicht am 20. August 2016
Generell sollte man sagen können: wenn du als Regisseur Bill Murray in deinem Film has kann schon kaum mehr was schief gehen. Stimmt aber nicht ganz, wenn man Murray ein dürftiges Drehbuch unterschiebt. Mal ehrlich: auch wenn im Ansatz ein wahrer Kern dahinter steckt, die Story eines runtergekommenen US Musikproduzenten der in Kabul eine Frau entdeckt und sie allen Widerständen zum Trotz durch die dortige Variante von DSDS lotst während Kate Hudson als Edelprostiutierte den Rücken stärkt und Bruce Willis mit der Wumme schußbereit dahinter steht … als das kann kaum einen soliden Film ergeben. Mehr ein Mischmasch aus Versatzstücken die durchaus in anderer Weise hätten klappen können, hier aber letztlich einfach nur ein netter kleiner und komplett zu vernachlässigender Film sind. Ein bißchen Musik, ein paar nette Sätze und wohl das letzte Mal daß Bill Murray mit seiner bekannten Synchronstimme spricht – mehr ist nicht.
Cineasten wird Regisseur Barry Levinson noch am ehesten für Filme wie "Good Morning Vietnam", "Rain Man" und "Wag the Dog" in Erinnerung sein. Tragik, Komik und ein gewisses Gespür für verrückte Gestalten in unmöglichen Situationen zeichnet sein Werk aus. "Rock the Kasbah" macht da keinen Unterschied. Auch wenn aus dem Plot genauso gut eine alberne 08/15-Komödie hätte werden können, machen es uns Regie und Drehbuch nicht ganz so einfach. Bereits Bill Murrays Auftreten spricht dafür, dass hier wenigstens Autorenfilm-Qualitäten vorhanden sein sollten. Sein Porträt des verbrauchten Altrockers ist ebenso typisch für ihn wie tragikomisch. Da erkennt man Seitenhiebe auf gescheiterte Alt-68er, die Sex, Drugs and Rock'n'Roll entweder ins Grab oder in die Bedeutungslosigkeit manövriert haben. Bei ihm ist es eher letzteres, doch der Glaube an die Musik treibt ihn weiter. Und das geschieht so unkitschig, wie es die meisten Musiker-Biopics nie schaffen. Der verhinderte Gig im fernen Ausland, der unverhofft zum Selbstfindungstrip mutiert, läuft dann auch komplett anders, als es Publikum und Richie selbst erwarten könnten. Klar haut der Trailer mit dem mehr schlecht als recht zusammengejaulten Cover von "Smoke on the water" komödientechnisch erstmal so richtig auf die Kacke. Ganz so albern ist der Film dann aber gar nicht. Die Absurdität des Krieges bleibt als Hintergrundthema immer sichtbar. Und ja, da gibt es nicht nur die üblichen Ziegenhirtenwitze, die Drehbuchautoren bei der Exkursion in ferne Länder gerne mal unterbringen, auch die Amerikaner kommen in diesem Film gar nicht mal so gut weg. Dazu trägt auch Bruce Willis in einer Art Selbstparodie auf seine gesamte Karriere in der Rolle eines kaltschnäuzigen Söldners bei. Und trotz all dem ist "Rock the Kasbah" keine gemeine Satire auf die Kosten der einen oder anderen Seite, sondern eine an vielen Stellen durchaus berührende Geschichte um verhinderte Träume.
Schade... Die Geschichte klang interessant, aber an der Umsetzung hapert es leider :/
Zum Positiven:
- Bill Murray ist klasse in seiner typischen Rolle, ich mag seine Art! - Die Musik ist auch meistens gut gewählt, auch wenn "Rock the Casbah" von The Clash nur kurz erwähnt wird...
Das negative:
- Zooey Dechanel ist leider viel zu kurz da, um eine aussagekräftige Rolle zu haben, obwohl: Ihre Aussage ist, sie mag ihren Manager nicht, naja, alles sehr dünn... - Was macht Bruce Willis da !?? Spielt Tränen der Sonne nach, oder was !? Eher Tränen in der Wüste... - Und was soll der Quatsch mit "Afghan Star" !? Er hätte sie mit nach Amerika nehmen sollen, ab auf Kneipentour oder so, sich hocharbeiten !