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    High-Rise
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    2,2
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    Kinobengel
    Kinobengel

    458 Follower 548 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 4. April 2016
    Ben Wheatly hat eine Utopie für die große Leinwand konstruiert, die zur Dystopie wird, in vielerlei Hinsicht. Auf dem Fantasy Filmfest durften die Kinofans „High-Rise“ vorab konsumieren.

    Dr. Laing (Tom Hiddleston) ist neuer Bewohner einer außergewöhnlichen und riesigen Wohnanlage des Architekten Royal (Jeremy Irons), der selbst das üppige Penthouse mit großzügigem Dachpark bewohnt. In den Etagen darunter residieren die Bessergestellten und darunter haust das gemeine Volk. Einer geöffneten Hand soll die Wohnanlage künftig gleichen. Bisher besteht sie nur aus einem fertiggestellten Finger. Und es ist längst nicht alles fertig: Häufige Stromausfälle, verstopfte Müllschächte sowie missgünstige Querulanten wie Wilder (Luke Evans) bringen mehr und mehr Unfrieden. Dr. Laing soll sich derweil um die psychisch angeschlagene Ann (Keeley Hawes), der Ehefrau von Royal, kümmern.

    Wie eine Bausünde aus den 1970ern erscheint der Finger, ein unverschnörkelt grauer Betonriese mit eigenem Supermarkt. Interessante Dialoge bekommt der Zuschauer präsentiert. Sie reichen von überkandidelt bis verängstigt und durchgeknallt. Es macht viel Kinospaß, den unterschiedlich gepolten Figuren in normalen bis schrägen Situationen zuzuhören. Der Score, der auch mal Abba-Songs als Klassik-Cover anklingen lässt, ist passend gewählt. Schwierig nachvollziehbar ist jedoch die anarchische Eskalation. Woraus folgt der zwingende Antrieb, ist Anarchie unbegreiflich? Über staatliche Strukturen vermittelt Wheatly nichts. „Snowpiercer“ von Bong Joon Ho ist eindeutiger und verdaulicher, denn der Rest der Gesellschaft befindet sich standesgemäß unterteilt in einem Zug. Rebellion mit Anführer ist dem Zuschauer sicherlich einfacher zu verkaufen. Und mit der irre schnellen Fahrt durch die Eiswüste in den engen, überfüllten, schmuddeligen und abgeschotteten Wagons der Unterklasse wird das Gefühl der Beklemmung effektiv auf das Publikum übertragen. Das versucht Wheatly mit seinem Film auch. Die Kameraarbeit erfolgt dafür allerdings überwiegend aus wenig günstig gewählten Blickwinkeln. Dabei wären die baulichen Gegebenheiten des Fingers durchaus geeignet gewesen, klaustrophobische Dauerzustände zu erzeugen. Dagegen spricht, dass die Bewohner das Gebäude einfach verlassen können. Der britische Regisseur befindet sich in der Zwickmühle, da er weder politisiert noch eine bedrohliche Stimmung aufbaut. Und so wird das ganze Projekt zum Ende hin immer zäher. Bis zum Schluss bleibt Wheatly’s Werk nicht fassbar, schrammt jedoch an einer Themaverfehlung gerade noch vorbei. Die Romanvorlage des 2009 verstorbenen J. G. Ballard gilt ohnehin als schwierig verfilmbar.

    Erfreulich ist die Performance der Schauspieler, die „High-Rise“ ordentlich aufwerten. Tom Hiddleston und Jeremy Irons verfügen über eine äußerst starke Präsenz. Sienna Miller strahlt als Schauspielerin Charlotte den restlichen Cast einfach nieder. Hier glänzt Kamerafrau Laurie Rose und Ben Wheatly beweist sein Gespür für die Führung seiner Akteure.

    „High-Rise“ entwickelt nicht die erhoffte Wirkungskraft, bietet jedoch reichlich Skurriles und eine hervorragende Schauspielerriege.
    Brodie1979 ..
    Brodie1979 ..

    141 Follower 378 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 29. November 2016
    Filme wie dieser begegnen mir mittlerweile immer öfter: Titel die von der Presse unfassbar hoch in den Himmel gehoben werden, von niveauvollen Kritiken mir Lobeshymnen überschüttet werden – und ich sitz davor und denke mir: hähhh? Im Falle von „High-Rise“ kann ich mir wenigstens noch einen Rettungsanker greifen und sagen: joa, das was angekündigt wurde, eine Gesellschaftssatire die in einem Hochhaus passiert, ist alles restlos zugegen – nur ich kapiere nicht ein Stück davon und habe auch keine Lust mir den Film jetzt wieder und wieder anzuschauen um vielleicht Zugang zu erlangen. Ich finde Tom Hiddelston toll, als Darsteller generell sowie in diesem Film, aber ich kapiere weder seine Funktion noch die Richtung in die es hier gehen soll so wie ich den ganzen Film schlußendlich als ein bizarres Figurenkabinett auffasse die zwar allesamt ihren Grund und ihre Herleitung haben mögen, mich aber recht schnell außen vor ließen und ich zurückblieb. Deswegen: wer sich in so einen sperrigen Titel „reinarbeiten“ kann soll es gerne tun, mache ich keinem schlecht. Ich selber konnte damit von oben bis unten und von Anfang bis Ende rein garnichts anfangen.

    Fazit: Schräges Gesellschaftsbild in Form eines krassen, aber nur schwer zugänglichen Titels!
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 24. Juli 2021
    Im Mittelpunkt steht ein riesiges Gebäude, in dem alles vorhanden ist, was man zum Leben braucht. Je nach Status wohnt man stockwerkmäßig ‘straßenerdig‘ oder ‘mittig‘ oder man gehört zur plutokratischen Elite und bewohnt die oberen Etagen. In diesen Riesenturm ist gerade der junge Arzt Dr. Laing (Tom Hiddleston) eingezogen. Er wohnt noch im 27. Stock, wird sich aber weiter nach oben vorarbeiten. Konzipiert hat das Projekt der Penthouse Bewohner Anthony Royal (Jeremy Irons).
    Alles läuft in geordneten Bahnen, bis es erste Ausfälle von Strom, Wasser und Lebensmitteln gibt. Dann bricht das Chaos aus, es herrscht das Faustrecht. Schwere Zeiten für eine Spaßgesellschaft, die gewohnt ist zwischen Kindergeburtstag und Party zu leben. Ebenso verschwinden Moral und Anstand. Es herrscht Promiskuität. Es bilden sich drei Klassen heraus, die sich gegenseitig bekämpfen.
    Dr. Laing ist der einigermaßen ‘normale‘ in dieser Dystopie. Aber auch er muss sein Mütchen kühlen mit Charlotte (Sienna Miller) der flotten Mutter von Toby, dem kleinen Professor oder mit Richards schwangerer Ehefrau Helen (Elisabeth Moss). Richard Wilder (Luke Evans), der Mann vom Fernsehen, versucht einen Film über die Situation des Projektes zu drehen, scheitert aber privat und beruflich.
    Geburt und Tod/Suizid liegen hier dicht beieinander, die Zwischenzeit verbringt man mit orgiastischen Partys. Die oberen Stockwerke planen die ‘Balkanisierung‘ des Mittelteils bevor man dann zur Kolonialisierung des ganzen Gebäudes übergeht.
    Der Pool wird zum Waschhaus, Richard Wilder erschießt Anthony Royal wegen seiner Frau. Man isst Hundefutter und vegetiert in Räumlichkeiten für Messis. Aber alles in allem, sagt Dr. Laing, ist das Leben im Hochhaus gut. Dabei ist er ‘die beste Annehmlichkeit hier‘.
    In seiner Konsequenz ist der Film dystopisch und optional visionär.
    Im Score hören wir den Abba Song SOS in einer völlig anderen Interpretation. Das verstärkt den wilden Horror von Schmerz, Lust und Leid. Und ganz am Schluss gibt uns Regisseur Ben Wheatley noch etwas Food for Thought : Wir hören eine Lobrede auf den Kapitalismus, in dem es nur die wahre Freiheit geben kann und sehen eine Seifenblase…
    Kiwigulasch
    Kiwigulasch

    6 Follower 26 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 10. Mai 2017
    Also der Film fängt eigentlich gut und vielversrechend an, da hätte man echt was draus machen können, eine Art Klassenkampf Stockwerk für Stockwerk nach ober oder so ähnlich, wie es ja zum Beispiel in Snowpiercer im Zug super gut gelingt - aber hier wird in der Mitte des Films einfach so plötzlich ein sehr ungelungener Zeitsprung gemacht, und schon ist es Chaos und Anarchie pur im Wolkenkratzer... macht leider so da gar keinen Spaß mehr ab dem Moment. Also die eigentliche Entwicklung zur Anarchie wird nicht wirklich gezeigt. Sehr schade.
    Michael S.
    Michael S.

    274 Follower 415 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 18. November 2016
    Der Trailer hat nicht zuviel versprochen. Tatsächlich ist das Endprodukt noch durchgedrehter als vermutet. In der ersten Hälfte kann man sich noch am dezenten Retrofuturismus des Hochhauskomplexes (der ein wenig an die Bauten der Mega City One in "Judge Dredd" erinnert) und einem perfekt angezogenen Hauptdarsteller sattsehen, erste Macken machen sich jedoch bald bemerkbar. In der ersten Hälfte könnte das Ganze noch als wahnwitziger Klassenkampf auf engstem Raum bezeichnet werden, danach stehen eindeutig die Eskapaden der Mitbewohner im Vordergrund.

    Der idealistische Journalist Wilder (Luke Evans) aus einer der unteren Etagen möchte in all dem Chaos einen Dokumentarfilm über die Machenschaften der Oberschicht drehen, erweist sich jedoch ebenfalls als maßloser Genießer, der trotz schwangerer Gattin Drogen und Techtelmechteln mit anderen Hausbewohnerinnen nicht abgeneigt ist. Die isolierte Welt des markanten Betonriesen, die neben Wohnraum auch einen Supermarkt, ein Schwimmbad, ein Fitnesscenter und einen verschwenderischen Dachgarten beherbergt, bietet eigentlich allerhand Stoff für Kritik an Klassendenken und Maßlosigkeit. In Ansätzen schimmert das auch durch, gerade in der zweiten Filmhälfte scheint Wheatley aber mehr daran interessiert zu sein, überdrehtes Benehmen und dystopische Bilder in den Mittelpunkt zu stellen. Die wiederum gelingen ihm mit stilsicherer Siebzigerjahre-Ästhetik und interessanten Coverversionen von ABBAs "SOS".

    Am Ende hat man einen Haufen sehr guter Schauspieler in einem ungewöhnlichen Film gesehen, dessen Aussage nicht klar ist. Jeder ist fehlbar, jeder dreht irgendwann durch, nur der Exzess führt hier zum Seelenfrieden, wenn überhaupt. Ein Film, in dem jede Menge steckt, aber kaum eine dieser Ideen wird konsequent und verständlich zuende geführt. Vielleicht hat es seinen Grund, dass die Romanvorlage, auf der das Drehbuch basiert, bisher als unverfilmbar galt. Immerhin zeigt Tom Hiddleston mal wieder, dass er nicht nur gut aussehen, sondern auch weiterhin äußerst komplexe Charaktere spielen kann. Alles andere ist Geschmackssache.
    Isabelle D.
    Isabelle D.

    298 Follower 448 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 2. Juli 2016
    "High-Rise" von Tom Wheatley hätte ein richtig guter Film werden können, doch leider wurde das Potenzial kaum ausgeschöpft. Die Idee ist super - allerdings ist das nicht wirklich Verdienst des Films, da die Idee, Handlung und Inhalt auf einer Romanvorlage beruhen. Aber im Prinzip ist das spannend, ein Hochhaus als Allegorie auf unsere kapitalistische Gesellschaft zu nehmen, wo die Oberschicht oben in schicken Penthouses logiert, die Mittelschicht in den mittleren Stockwerken und die Unterschicht (zu der auch Familien mit Kindern gehören) in den unteren Stockwerken. Interessant ist es außerdem, diese Ordnung erst zu etablieren und dann zu zerstören. Das passiert zwar in dem Film, aber so schnell und plötzlich von Null auf Hundert, dass man als Zuschauer Mühe hat zu erkennen, wie es sich dazu entwickelt hat. Ein paar Ereignisse kündigen den Aufstand der unteren Stockwerke schon an, der Strom fällt aus, einer der Bewohner versucht, sich als Rebellenführer und Revolutionär zu behaupten und die anderen "Unterschichtler" anzustacheln, die Spannungen steigen und die "Oberschichtler" schmieden Pläne, wie sie die Bewohner der unteren Stockwerke unterdrücken können ...

    Aber dabei stimmen Rhythmus, Timing, Informationsverteilung und die Spannungskurve nicht. Man ist noch kaum in den Film eingestiegen, hat die bestehende Ordnung und welche Figur wohin gehört einigermaßen begriffen, da bricht auch schon das totale Chaos aus, das - was Chaos ja so an sich hat - jede Struktur zerstört. Dadurch wird die Handlung konfus, unpräzise und beliebig. Nichts ist mehr von Bedeutung - und natürlich kann man sich hinstellen und behaupten, genau das sei dann ja wohl die Absicht und Botschaft des Films. Aber das finde ich bescheuert, da kann ja jeder kommen, irgendeinen Scheiß hinrotzen und hinterher herumtröten, das solle so und das sei Kunst und wer das nicht verstehe, der sei nun mal eben ein Kretin und könne sich ja ruhig weiter mit hirnloser Unterhaltung berieseln lassen. Das soll nicht heißen, dass "High-Rise" hingerotzter Scheiß ist - dafür sind die Schauspieler, die mise en scène, der Soundtrack und die Dialoge zu gut -, aber es ist ärgerlich, dass die Dramaturgie nicht konsequenter, exakter und entschlossener gelungen ist. Dadurch wird der Film tatsächlich einfach beliebig, egal, man verlässt das Kino in etwa so, wie man gekommen ist - man hat sich weder über einen grauenhaft schlechten Schinken geärgert, noch wurde man von einem genialen Kunstwerk fasziniert oder von einer klugen Gesellschaftssatire gleichzeitig amüsiert und zum Nachdenken angeregt. Und gerade für Letzteres hätte es viele Möglichkeiten gegeben, wenn man bei der Handlungsentwicklung nicht so geschludert hätte.

    Fazit: Verschenkte Gelegenheit, schade. Vielleicht lese ich bei Gelegenheit mal das Buch, dann verstehe ich vielleicht auch besser, was genau die Rolle dieses Arztes ist (unbeteiligter Zeuge/Chronist? spoiler: Zünglein an der Waage, der mit seinen wenigen Handlungen die Stimmung kippen lässt? Usurpator, der nur auf die Gelegenheit wartet, einen Putsch in Gang zu bringen und sich selbst an die Spitze zu setzen?
    ).
    Johannes G.
    Johannes G.

    173 Follower 311 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 23. Juli 2017
    Interessante Grundidee trifft auf eine wirre Umsetzung mit falsche Prioritäten setzendem Timing, detailverliebten Längen und am Ende ungeklärten Fragen.
    Christopher Beil
    Christopher Beil

    1 Follower 4 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 19. September 2022
    Selten habe ich mir so einen Müll zu Ende angeschaut.Die Produktionskosten von 6 Mio Pfund hätte man einer Wohltätigen Einrichtung spenden sollen
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