Normalerweise verlaufen Rennfahrer-Karrieren etwas anders. Aber tatsächlich hat auch Jann Mardenborough (Archie Madekwe) den Traum, ein bekannter Rennfahrer zu werden. Allerdings übt er den Motorsport nur auf der Spielkonsole aus. Er ist virtueller Rennfahrer - nicht mehr, aber auch nicht weniger, weil er alle Rennstrecken aus dem Effeff kennt. Er spielt "Gran Turismo". Und das richtig gut, er ist einer der weltbesten Spieler.
Als solcher wird er eines Tages eingeladen, bei einem Turnier mitzufahren. Mit echten Rennautos, auf einer echten Strecke! Wer gewinnt, kann eine Karriere als Rennfahrer starten.
Trainer Jack Salter (David Harbour) ist skeptisch, ob so etwas wirklich funktionieren kann, aber Marketing-Manager Danny Moore (Orlando Bloom) sieht bei dem Wettbewerb eine ganz neue Möglichkeit, PR zu bekommen.
Man verrät nicht zu viel, dass es Jann Mardenborough tatsächlich gelingt, sich bei diesem Wettbewerb durchzusetzen - und dass es er dann tatsächlich Rennen fahren darf.
Und auch wenn es klingt wie ein Motorsport-Märchen - es ist keins. Denn Jann Mardenborough gibt es wirklich, und seine Geschichte ist in der Tat so ähnlich verlaufen.
Im Film wird aus dem jungen Mann, der ein Player-Nerd ist und insbesondere seinen Vater damit nervt, ein ambitionierter Rennfahrer, der allerdings unter seinen neuen Kollegen eher verhasst ist - weil er so was wie ein Quereinsteiger und nur durch eine PR-Aktion an den Job gekommen ist.
Man könnte das alles unglaubwürdig finden, wenn es nicht wahr wäre. Spannend ist es an vielen Stellen allemal. Schon allein durch die diversen Rennszenen, die flott in Szene gesetzt worden und manchmal durch diverse Einblendungen an ein Videogame erinnern - was ja auch so sein soll. Während die Nebencharaktere oft sehr eindimensional und fast schon plump sind sind, sind die Hauptfiguren durchaus vielschichtig. Angefangen bei Jann, aber auch sein Mentor Jack weist, wie sich später zeigt, Brüche auf.
Ein bisschen penetrant sind die verschiedenen Unternehmen, die ihre Reklame immer wieder ins Bild rücken. Aber das gehört im Rennbusiness dann wohl dazu - und sorgt auch nicht dafür, dass "Gran Turismo" weniger unterhaltsam ist.