Enea Gabino ist 27 Jahre alt, lebt in Italien und ist verzweifelt auf der Suche nach körperlicher Liebe, denn er ist noch Jungfrau. Von seiner Umwelt wird es häufig als ungewöhnlich angesehen, dass er dieses Problem so offen anspricht: Enea ist Autist, verhält sich gegenüber Frauen ziemlich unbeholfen und kann deren Reaktionen ihm gegenüber oft nicht nachvollziehen. Aber irgendwann hat Enea genug von einem Leben ohne körperliche Liebe. Gemeinsam mit seinen Freunden Carlo Zoratti und Alex Nazzi mietet er einen VW-Bus und begibt sich auf eine Reise quer durch Europa, begleitet von einem Kamerateam. Er sucht, was ihm bisher gefehlt hat. Das Ziel ist Deutschland, denn dort gibt es eine Einrichtung, in der Menschen sich in stressfreier Umgebung an ihre Sexualität herantasten können. Auf dem Weg dorthin macht Enea jedoch viele Erfahrungen, die ihn daran zweifeln lassen, ob er wirklich nur bloßen Körperkontakt sucht…
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
(K)ein besonderes Bedürfnis
Von Gregor Torinus
In unserer heutigen komplett durchsexualisierten Gesellschaft ist es nur noch schwer vorstellbar, dass es einmal eine Zeit gab, in der man über Dinge wie Sex nur hinter vorgehaltener Hand sprechen konnte. Heute fällt eher der auf, der nichts zum Thema zu sagen hat. Wer bereits um die 30 und noch immer Jungfrau ist, der gilt als Außenseiter, fast als Freak oder - wie Wolfram Huke in seiner gleichnamigen filmischen Selbstbespiegelung halbironisch festgestellt hat - als ein „Love Alien“. Während Huke noch nie eine Freundin hatte, ohne dass dafür ein klarer Grund ersichtlich wäre, geht es dem 29-jährigen Italiener Enea Gabino in der Dokumentation „(K)ein besonderes Bedürfnis“ von Regisseur Carlo Zoratti ganz anders: Bei ihm gibt es eine sehr konkrete Erklärung dafür, dass er keinen Draht zum anderen Geschlecht bekommt: Enea ist Autist. Der Regisseur Carlo und sein Kumpel Alex kennen Enea be