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    Le Weekend
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    3,2
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    Kinobengel
    Kinobengel

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    3,5
    Veröffentlicht am 14. Februar 2014
    „Notting Hill“-Regisseur Roger Michell hat nach dem enttäuschenden „Hyde Park am Hudson“ mit der Tragikomödie „Le Weekend“ den nächsten Versuch in Sachen Film auf die Leinwand gebracht.

    Meg und Nick (Lindsay Duncan und Jim Broadbent), Lehrerin und Professor aus Birmingham, verbringen ihren 30. Hochzeitstag mit einem Wochenende in Paris, wie sich herausstellt mit unterschiedlichen Erwartungen. Nick muss zudem seine kurz zuvor erfolgte Kündigung verdauen. Zufällig treffen die beiden auf Nicks Freund Morgan (Jeff Goldblum), der inzwischen ein erfolgreicher Autor ist.

    Wenn Roger Michell den typisch schrägen englischen Humor an seine Filme lässt, ist dieser nie ausufernd, um den Bezug zur Realität nicht zu verlieren. Dies hat bei „Notting Hill“ funktioniert und ist bei „Le Weekend“ sogar überraschend gut gelungen. Die gegenseitigen Frozzeleien von Meg und Nick sind die unübertriebenen eines eingefahrenen Ehepaars. Parallelen zum eigenen Leben wird mancher Zuschauer erkennen, denn Urlaub ist immer auch ein Beziehungstest. Michell setzt an Harmonie und Disharmonie den Hebel. Dank der geschickten Inszenierung mit dem Wechsel von lebhaften und ruhigen Anteilen darf der Zuschauer mitfühlen, dass einige der Nicklichkeiten zu weit gehen und nicht zum ständigen Schmunzeln einladen. Hier ist Nick der Betroffenere und kann Paris immer weniger genießen.

    Einfühlsam spielt Jim Broadbent den verschrobenen und niedergekämpften Akademiker. Die Kamera konterfeit den ausdrucksstarken, erfahrenen und mit Oscar ausgestatteten Briten gerne aus der Nähe und gibt Nick zusätzliche Authentizität. Dem gleich wird Lindsay Duncan als Meg für starke Bilder eingefangen. Die aus Fernsehserien bekannte Schauspielerin darf nach „Alles eine Frage der Zeit“ wieder mehr zeigen und kann mimisch durchaus mit einer Judi Dench mithalten, die als Hauptdarstellerin in "Iris" Broadbent an ihrer Seite hatte.

    Klischees werden bedient und einige Szenen sind im Verhältnis zum übrigen Plot zu albern ausgestaltet, doch stets findet der Film wieder in seine Spur. Reichlich überzogen ist die Figur des Morgan, der ach zu intellektuell tut. Es ist aber auch ein besonderer Kniff von Michell und des Drehbuchautors Hanif Kureishi: Die besonders starke Schlüsselszene beim Souper im Hause des Schriftstellers, in der sich Nick u.a. als Versager outet, benötigt Morgan als Gegengewicht. So und wegen vieler anderer Parts zeigt das Werk erheblich mehr Tiefe als der Trailer vermuten lässt.

    Wer einen netten Alte-Liebe-rostet-nicht-Film mit ordentlichem Niveau und unkomplizierter Story dem puren Beziehungszwickmühlenrealismus ohne Postkartenkitschbilder vorzieht, sollte statt „Le Passé – Das Vergangene“ eher „Le Weekend“ auswählen. Noch besser beide, der Analyse wegen oder Hauptsache Paris.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 9. Juni 2014
    schöner, tiefgründig gemachter Film mit Anspruch, absolut empfehlenswert, mit sehr guten schauspielerischer Leistung
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