Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Daniel P.
79 Follower
227 Kritiken
User folgen
4,5
Veröffentlicht am 5. März 2015
Ein Film über einen der größten Menschen aller Zeiten und ein persöhnliches Vorbild hat so und so bei mir schon eine besondere Bedeutung. Die Darstellung dieses Genies von Eddie Redmayne ist perfekt und ebenso genial wie Stephen Hawking. Wow! Getragen von einer traumhaften Musik (gleich gekauft!), tollen Einstellungen und ergänzt durch eine starke Felicity Jones, vergehen zwei emotionale Stunden Film wie in Lichtgeschwindigkeit. Ein Denkmal.
Der Film bedient sich aller gängigen pathetischen Emotionalisierungen des Bio-Pic-Genres: er verliert sich zwischen dillentatischer Begeisterung für Naturwissenschaften und einer bemitleidenden, gut gemeinten, aber letztlich reichlich aufgesetzt wirkendenen Anteilnahme für die schwere Kranheit des Protagonisten. Zwar ist der Film nicht ganz so haarsträubend wie vielleicht A Beautiful Mind, verhält sich aber ähnlich harmlos und belässt seine Figuren im Bereich des Eindimensionalen, insofern, als dass er sie zumeist nur in Bezug auf den Umgang mit der Krankheit auslotet. Allein Eddie Redmayne bewirkt, dass man dem Film grundsätzlich wohlgesonnen und lange Zeit interessiert am Handlungsverlauf ist.
Ungeachtet dessen was Stephen Hawkins vielleicht zu diesem Film sagen mag finde ich die schauspielerische Leistung genial. Der Film versteht es die Thematik zu zeigen und zeigt trotz vieler traurige Momente auch lustige Elemente dieser Film ist eine der besten die ich je gesehen habe.
Das Schlimmste, was einem passieren kann, ist wenn man noch beim Abspann eines Filmes Rotz und Wasser weint und in seiner riesigen Handtasche keine Tempos findet.
Das beste, was einem Film passieren kann ist, wenn er den Zuschauer so sehr bewegt, dass dieser noch beim Betreten seiner Haustüre Rotz und Wasser weint.
"The Theory of Everything" nennt sich dieser Film und kann als dieses gar nicht recht bezeichnet werden. Film ist zu lasch, zu wenig, selbst das von mir so unnötig befundende Wort "Meisterwerk" trifft es nicht. "The Theory of Everything" ist eine Reise, ein Erlebnis. Was immer ich über Eddie Redmayne (Les Misérables) gesagt habe, ich nehme alles zurück. Er spielt den Physiker Stephen Hawking nicht, er lebt ihn. Selten habe ich eine solch brillante Darstellung erlebt. Hawking selbst sagte, nachdem er den Film angesehen hatte "es war als hätte ich mich selbst gesehen".
Man vergisst schier das Medium Film hierbei und lässt sich von Anfang an vollkommen auf die Geschichte ein. Neben Redmayne finden sich im Cast zahlreiche andere, hervorragende Darsteller wieder, wie Felicity Jones (Hysteria), David Thewlis (Harry Potter and the Prisoner of Azkaban), Christian McKay (Me and Orson Welles) und Emily Watson (Breaking the Waves), die die Geschichte abrunden und vollenden. James Marsh (Shadow Dancer) klopft in "The Theory of Everything" nicht mit Gewalt auf dem Drama herum und drückt beim Zuschauer auch nicht gezielt auf die Tränendrüse. Ganz im Gegenteil. Stephen Hawking scheint ein sehr humorvoller Mensch zu sein und so lockern seine kleinen Späßchen und witzigen Kommentare den Streifen auf. Dennoch kombiniert Anthony McCarten (Death of a Superhero), der das Drehbuch verfasste, gekonnt den intelektuellen und fantastischen, physischen Werdegang des Physikers, zusammen mit dem dramatischen Zerfall seines eigenen Körpers und auch das Scheitern seiner starken Frau, die alles gibt und doch mehr und mehr unglücklicher zu werden scheint. Zum Glück gibt es in "The Theory of Everything" keine theatralischen Tränen, Vorwürfe oder gar Schuldzuweisungen, mehr das Verständnis füreinander, der Zusammenhalt und das gemeinsame Schaffen. Hervorragende Charakterentwicklung und -ausarbeitung, die von Anfang an fruchtet. Der Zuschauer muss sich einfach fallen lassen, es auf sich zukommen lassen und staunen, staunen vor allem über einen Mann, der sich einer auswegslosen Situation stellen musste und doch niemals die Hoffnung verlor oder in derart Depressionen versank. Lobenswert ist auch das Kostümdesign von Steven Noble (The Riot Club), ganz zu schweigen von der grandiosen Kameraarbeit Benoît Delhommes (The Boy in the Striped Pyjamas) und nicht zu vergessen, den unglaublichen Soundtrack von Jóhann Jóhannsson (Priosoners), der weis, wie man einen Score richtig platziert um dem Zuschauer die Szenen noch näher zu bringen. Nachdem der Film endet, sollte man es sich nicht entgehen lassen, noch den Abspann anzusehen, denn das Grafikdesign ist wahrlich eine Wucht.
"The Theory of Everything", die Reise ist noch nicht zu Ende.
Einen Film über einen der wohl größten Intellektuellen unserer Zeit gibt es ab jetzt in ausgewählten Kinos! Joana hat ihn sich angesehen! Ihr Urteil gibt es hier ;)
Tolle Schauspieler - ja! Aber reicht das auch für einen guten Film. Nein, zumindest nicht immer. Denn meiner Meinung nach ist "Die Entdeckung der Unendlichkeit" ein ziemlich öder Film geworden. Nach den ganzen Oscar- und Golden-Globes-Nominierungen hatte ich zwar auch recht hohe Erwartungen, die zumindest bezüglich des schauspielerischen Könnens der beiden Hauptdarsteller vollends erfüllt wurden, jedoch auf den gesamten Film gesehen leider nicht. Er hat sicherlich so seine herausragenden Momente, zum Beispiel die als Heimvideo dargestellten Ausflüge oder auch die Inszenierung als Hawking eine "zündende" Idee hat, während er durch seinen Pullover ins Feuer sieht, war besonders beeindruckend. Im großen und ganzen wirkte vieles aber doch recht aufgesetzt. Die Beziehung zwischen Stephen und Jane steht im Mittelpunkt des Films, konnte mich jedoch kaum berühren. Auch die physikalischen Erkenntnisse Hawkings werden nur sehr kurz angeschnitten, da hätte ich mir etwas mehr erwünscht. Vielleicht ist einiges auch der nicht ganz so glücklichen deutschen Synchronisation geschuldet, aber irgendwie kamen die Gefühle nicht so richtig rüber und alles zog sich ziemlich in die Länge, sodass man dann am Ende doch recht froh war, als der (zugegeben wunderschöne) Abspann endlich zu sehen war.
Schauspielerkino extrem und ein Film mit ausgesprochen menschlicher Note. Im Mittelpunkt steht eine junge Beziehung, die auf Liebe basiert, durch eine schlimme Erkrankung auf eine harte Probe gestellt wird, umso mehr, weil sie länger dauert als gedacht. Um die Hauptfigur stehen in erster Linie Familie und Freunde, mit Physik zugequatscht wird man also nicht, auf der beruflichen Seite spielt etwas Therorie eine naturwissenschaftliche Nebenrolle. Die Show, die der Hauptdarsteller Eddie Redmayne dank seiner Figur Stephen Hawking hier auch körperlich liefert, ist eindeutig die Hauptattraktion und hält alles jederzeit schon auf überdurchschnittlichem Level; zudem stellt das Ende noch zufrieden. Der Film bietet jedenfalls viel mehr Figuren- als Storykraft, und weil das eine herausragend ist, wiegt der Mangel auf der anderen Seite nicht allzu schwer - kann sich aber schon bemerkbar machen - sieht eben auch so aus, als sei das Leben von Stephen Hawking trotz besonderem Schicksal geradeso filmtauglich. Jedenfalls wäre eine Oscarnominierung für den männlichen Hauptdarsteller alles andere als überraschend. 6.5/10