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niman7
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4,0
Veröffentlicht am 31. Juli 2015
Im Film "A Most Violent Year" von Chandor, geht es um das Ehepaar Moral, die in den 70er Jahren versuchen ein Öl-Geschäft aufzubauen. Die Stadt ist von Gewalt überflutet, doch Abel (Isaac) will seine Firma unbedingt legal aufbauen. Seiner Konkurrenz ist der zielstrebige Geschäftsmann ein Dorn im Auge und somit ist er und seine Familie ständig bedroht...Der Streifen ist wirklich sehr bemerkenswert. Wenn man das Cover sieht, die Inhaltsangabe durchliest und den Film sich zu Gemüte führt, denkt man einen waschechten Gangsterfilm zu bekommen. Doch da irrt man sich. Das ist nur ein Deckmantel. Untendrunter versteckt sich ein Drama um einen Einwanderer der mit aller Macht versucht im eisigkalten New York ein Geschäft aufzubauen um seiner Familie etwas zu bieten. Dabei sticht der raue, dunkle und bösartige Ton und Look besonders hervor. Chandor schafft es schnell einen in seinen Bann zu ziehen und plötzlich findet man sich in dieser rauen Welt wieder. Der grandios aufspielende Oscar Isaac macht da einen besonders guten Job. Es hat einfach Spaß gemacht zu sehen wie er sich immer gegen die anderen durchsetzen muss. Während seine Frau Anna (Jessica Chastain) ihn den Rücken freihält. Chastain spielt hier gewohnt stark auf und liefert eine denkwürdige Szene ab. AMVY wird in einem sehr langsamen Tempo erzählt. Das kann für den einen anderen Langeweile bedeuten. Man muss offen dafür sein und das Geschehen auf sich einwirken lassen. Ich zum Teil habe etwas länger gebraucht um in den Film wirklich zu gelangen. Hat man dies überwunden, wird man mit einer sehr anziehenden und starken Geschichte belohnt. Auch wenn es keine leichte Kost ist, würde ich mir den Film immer wieder anschauen.
J. C. Chandor bringt mit “A Most Violent Year” seinen dritten Langfilm ins Kino. Wie bei „Der große Crash - Margin Call“ und „All is Lost“ führte Chandor Regie und schrieb das Drehbuch.
New York City Anfang der 1980er: Abel Morales (Oscar Isaac) möchte ein strategisch wichtiges Grundstück am East River für seinen Heizölvertrieb erwerben und leistet eine Anzahlung. Der Rest ist in 30 Tagen fällig. Das wäre zu schaffen, doch seine Heizöl-Trucks werden ständig überfallen. Auch Ehefrau Anna (Jessica Chastain) und die Kinder sind in Gefahr. Der Staatsanwalt (David Oyelowo) durchleuchtet die Branche, die kreditgebende Bank wird misstrauisch. Morales muss etwas unternehmen, doch er möchte stets mit legalen und fairen Mitteln arbeiten. Als sich Heizöl-Fahrer Julian (Elyes Gabel) mit einer Schusswaffe gegen einen Übergriff wehrt, scheint das Lebenswerk von Abel Morales vor dem Ende zu stehen.
Mit klassischer Kameraführung ohne Hokuspokus leitet J. C. Chandor seine Zuschauer durch die Handlung, im Hintergrund Radiomeldungen zur überbordenden Gewalt in Big Apple. Diesen Stil hält er bis zur letzten Einstellung durch und lässt sein Werk zum Kinofilm werden. Die beiden Hauptfiguren sind umso auffälliger und bieten den nötigen Gegenpol zu den gediegen trockenen Bildern. Mit den herausragenden Leistungen der Hauptdarsteller sind Ausdrücke wie Isaac-Chastain-Show nicht fehl am Platze. Die Darstellung von Abel und Anna unterstreichen deren Vielseitigkeit um einiges. Elyes Gabel beeindruckt als in die Ecke gedrückter Trucker.
Die Charaktere der Ehegatten Morales werden fein herausgearbeitet, unter anderem mit geschickten Einfällen wie der Hirsch-Unfall-Szene. Diese und andere Momente zeigen eine entscheidungsfreudige, eloquente Anna mit kontrastreichem Outfit in weißblond mit tiefroten Lippen. Sie liefert starke Dialoge ab, insbesondere mit der Staatsgewalt. An ihrer Seite ein mehr zögerlicher, auf Ehrlichkeit und Gerechtigkeit erpichter Abel, der im feinen Anzug alles auf seine Art und mit viel Geschäftssinn regeln möchte.
Unterm Strich ist das Gesamtpaket zu harmlos. Die Sprache, die Aktionen, genauso brav wie Chandor einen Blick auf das World Trade Center vermeidet. Ist das FSK 12 geschuldet? Vielleicht, aber eine Gangster-Story, auch wenn sie sich „nur“ im Heizölgeschäft abspielt, sollte eben mehr Böses und Schmuddeliges bieten wie z.B. „Killing Them Softly“ mit einem erheblich mehr ernüchternden Blick auf die Gesellschaft der USA.
Dann möchte Abel doch wissen, wer sich gegen ihn verschwört. Er wagt mehr, Gläubiger und Staatsanwalt im Nacken, und erlaubt sich eine seltsame Verfolgungsjagd. Später ist alles klar, alle wichtigen Figuren tauchen nochmals auf und regeln die Zukunft, um die Person Morales als unglaubwürdig Umgepolter dem Abspann zu überlassen. Welch ein Ende.
„A Most Violent Year“ zeigt viele gute Passagen mit Stil und brilliert mit den beiden Hauptdarstellern in einer etwas zu weich gespülten Geschichte.
Ein Heizöl-Drama in New York Nach dem Schiffsbruch-Drama ‚All is lost’ mit Robert Redford und dem Börsen-Drama ‚Margin Call’ mit Kevin Spacey jetzt ein neuer Film von J.C. Chandor. Er spielt im Jahre 1981 im unregierbaren New York, und zeigt eine mehr oder weniger alltägliche Geschichte. Ein seriöser Kaufmann, Hauptrolle: Oscar Isaac, der sich mit seiner Heizöl-Firma vergrößern will, gerät in die Fänge der Unterwelt und korrupter Behörden. Mit der gleichen coolen Spannung, wie in den beiden vorhergegangenen Filmen, verfolgt der Zuschauer seinen Lebens- und Leidensweg. Das Besondere an diesem Film, der weitgehend ohne action-Szenen, ohne Drogenkriminalität und ohne große Ballereien auskommt, ist die Ruhe, Kontinuität und Ehrlichkeit, mit der Abel Morales, so heißt der Held, seinen Weg geht. Zwei Kino-Stunden mit chronologischem Handlungsablauf und zumindest weitgehend moralischer Grundhaltung vermitteln beste Unterhaltung und auch etwas von einer positiven Lebenshaltung, die in diesem Genre selten zu finden ist. Fazit: Sehenswert.
Eingebettet in ein durch Kälte, wirtschaftliche Härte und Gewalt gezeichnetes New York City, erzählt ''A Most Violent Year'' von einem Unternehmer und Familienvater, welcher im Angesicht von Einschüchterungen und Gewalt versucht, sich mittels Menschlichkeit und ohne Gesetzesbruch wirtschatlich und emotional über Wasser zu halten. An der Oberfläche ein hochspannendes, amotsphärisches Thrillerdrama, welches aber durch seine Charakterzeichnungen und die wirtschaftspolitische Dimension ebenso einen pessimistischer Kommentar: denn den meisten Figuren in ''A Most Violent Year'' scheint lediglich an persönlichem, das heißt finanzielem Gewinn gelegen, für welchen Freundschaften, Geschäftsbeziehungen und Gesetze mit Füßen getreten werden. Zudem gelingt es J.C. Chandor, die Vielzahl an hier nur angedeutenden Konflikten in ruhigen Szenen und in einem generell wunderbar langsamen Erzählfluss darzustellen, welcher sogar in Actionszenen beibehalten wird: in einer Überfallsequenz auf einen Öltransporter zum Bespiel entwickelt sich eine Verfolgungsjagd, in welcher die Kamera in einer vergleichsweise langen ungeschnittenen Fahrt eine über den Highway rennende Figur begleitet und das Bild dabei auf einen starren Fluchtpunkt zugeschnitten ist. Hier werden Erinnerungen an das Kubricksche Symmetrische wach oder an die ebenfalls lange ungeschnitte Jagd in ''Marathon-Mann''; auch die häufig in Filmkritiken angedeutete Lumet-Parallele ist durchaus berechtigt. Insgesamt jedoch scheint der Film keinerlei filmischem Zitat oder irgendeiner Tradition verpflichtet, im Gegenteil: Chandors Regie besitzt einen eigenen Stil, bescheiden, atmosphärisch und konsequent. Vielleicht, so mutmaßt man während des Besehens der atemberaubend ruhigen, zurückgenommenen Actionszenen, hätte Chandor an einigen Ecken sogar noch einen Tick langsamer filmen, noch ein Stück elegischer erzählen können. Aber das ist persönliche Spekulation, und nur eine Randbemerkung. ''A Most Violent Year'' ist ein hervorragendes Geamtwerk geworden!
Der “Positiv-Pate“ Oscar Isaac setzt sich gegen alle Widrigkeiten durch und bleibt sich gnadenlos treu, auch wenn alle, auch seine “Gangster-Tochter“ Ehefrau, an Ihm zerren, doch mal den scheinbar leichteren Weg zu gehen. Starke Leistung. Vorallem Isaac und Chastain sind mal wieder beeindruckend. Regisseur/Autor Chandor entwickelt sich mittlerweile auch prächtig. Nach dem ungewöhnlich einfachen “All Is Lost“ nun mit “A Most Violent Year“ ein weiterer Meilenstein.