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    The Salvation
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    3,5
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    Kinobengel
    Kinobengel

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    3,0
    Veröffentlicht am 16. Oktober 2014
    „The Salvation“ heißt ein klassischer Western des dänischen Regisseurs Kristian Levring.

    Nordamerika, Anfang der 1870er. Jon (Mads Mikkelsen), ehemals ein dänischer Soldat, erwartet Jahre nach der Auswanderung seine Frau Marie (Nanna Øland Fabricius) und den zehnjährigen Sohn Kresten (Toke Lars Bjarke). Die beiden werden kurz nach der Ankunft misshandelt und umgebracht. Jon tötet die Mörder. Einer von ihnen war der jüngere Bruder von Delarue (Jeffrey Dean Morgan), der alle Einwohner inklusive Sheriff und Bürgermeister unter Druck setzt. Schon bald wird ihm Jon ausgeliefert.

    Der angekündigte klassische Western flimmert über die Leinwand. Wenn nicht gegen die Indianer gekämpft wird, ist es meist wie bei Levrings Film der Kampf des guten Helden gegen den bösen Halunken. Entweder in schwarz-weiß oder mit satten Technicolor-Farben in atemberaubender Landschaft mit Kargheit, Lasso und Rindviechern. Es gibt richtig viel Vorzeigbares unter den Werken wie z.B. „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ von John Ford, „12 Uhr mittags“ von Fred Zinnemann und Kult-Western wie „Spiel mir das Lied vom Tod“ von Sergio Leone.

    Die Rache-Story von „The Salvation“ ist geradlinig und bis zum Showdown vorhersehbar, was bei dem gewählten Genre nicht unüblich ist. Dass sich zum Schluss die Konkurrenten den Endkampf liefern müssen, ist nahezu Zwang. Wer hier als Filmemacher punkten möchte, muss die Akzente dazwischen setzen wie z.B. die Coen-Brüder bei ihrem Cover von „True Grit“.

    Eindrucksvoll beginnt „The Salvation“ dank eines überragenden Mads Mikkelsen, der für alle Haudegen-Charaktere mehr als geeignet scheint und auch mal als Lehrer („Die Jagd“) meisterlich glänzt. Der Kameramann hat seine wahre Freude am Antlitz des Dänen und nähert sich oft. Jons Freude über das Eintreffen von Frau und Kind wird sofort auf das Publikum übertragen, ebenso die Anspannung in der Kutsche im Beisein der üblen Burschen, sein Entsetzen über den baldigen Tod und das Bedürfnis zur Rache. Alles Folgende muss von Mikkelsen reichlich hochgehalten werden, denn er ist das einzige Highlight. Die übrigen Charaktere sind kurz behandelt, wechselhaft und flach, selbst Oberbösewicht Delarue ist nur mäßig beeindruckend, wobei sein Mime Jeffrey Dean Morgan als „The Comedian“ bei den Watchmen von Zack Snyder durchaus furchterregend in Szene gesetzt wurde. Die Kamera steht in „The Salvation“ eben oft an der falschen Stelle mit Auswirkung auf den Schnitt.

    Ist die Ausstattung passagenweise noch billig ausschauend und die Farben für die CGI-Westernstadt ungünstig gewählt, sieht das eingepflanzte digitale Feuer richtig dilettantisch aus. Ein reales i-Tüpferl ist dagegen Eva Green, die als stumme Schwägerin von Delarue mehr beeindruckt als in „300: Rise of an Empire“.

    Und immer wieder Mads Mikkelsen, der gegen die Einfallsschlechtigkeit ankämpft. Die Motivation eines 15-Jährigen Jungen, Jon bei seinem Vorhaben zu helfen, ist nachvollziehbar, jedoch nicht, dass Jon das aufgrund des erwartbaren Ergebnisses zulässt. Holprig schwach abgefilmt wurde der Gang des Bürgermeisters in den Sarg, brauchbarer ist dessen Fahrt danach in die homogen abgebrannte Ortschaft. Dazu passend, ertönt die nicht kitschige, aber uninspirierte Musik. Na ja, wer kriegt schon einen Morricone?!
    Langweilig wird „The Salvation“ nie, aber fesselnder sind die o.g. Konkurrenzprodukte. Stimmungsvoller und mit Nachwirkung inszeniert ist „Das Finstere Tal“, ein Film, der in Südtirol spielt und sich allmählich als klassischer Western mit einer ähnlichen Rache-Story gibt.

    „The Salvation“ ahmt die soliden Vertreter seines Genres nach, muss nach starkem Beginn mit wenigen Ideen sowie technischen Schwächen auskommen und benötigt dringend den überragenden Mads Mikkelsen.
    Rüdiger Wolff
    Rüdiger Wolff

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    4,0
    Veröffentlicht am 12. Oktober 2014
    The Salvation

    „The American Dream“
    Im ‚Land der unbegrenzten Möglichkeiten’ war vor 150 Jahren auch so etwas schon möglich: Korruption bis in die höchsten Kreise, wenn auch ‚nur’ in einer Kleinstadt im Wilden Westen. Ein Brüderpaar samt Anhang, das alle anderen Einwohner unterdrückt, einige von ihnen umbringt und eine brutale Herrschaft ausübt, um letztlich an das im Boden schlummernde Öl zu gelangen. Ein korrupter Pfarrer, der gleichzeitig Sheriff ist, ein korrupter Bürgermeister, der die Särge für die Toten zimmert und letztlich auch seinen eigenen Sarg, in dem er dann, schon selbst darin liegend, schließlich umgebracht wird. Über allem aber die Gerechtigkeit, die in diesem archaischen Rache-Drama bildgewaltig – gleichermaßen als Hommage an die Western-Klassiker und bitterböser Kritik an den Zuständen auch des heutigen Amerika – in brutaler, packender und spannender Art und Weise umgesetzt wird. Nicht nur für Westernliebhaber, aber für die ganz besonders: Sehenswert!
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