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    Kinobengel
    Kinobengel

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    3,0
    Veröffentlicht am 30. März 2015
    Für die Filmproduktion „3 Herzen“ war der erfahrene französische Regisseur Benoît Jacquot mit der künstlerischen Leitung beauftragt und hat bei der Erstellung des Drehbuchs mitgewirkt.

    Marc (Benoît Poelvoorde) verpasst ein Date mit der Zufälligkeitsbekanntschaft Sylvie (Charlotte Gainsbourg). Der aufgrund seelischer Belastung herzkranke Finanzbeamte lernt später Sophie (Chiara Mastroianni) kennen und lieben, kann aber Sylvie nicht vergessen. Die Hochzeit steht bevor und Marc muss feststellen, dass Sophie und die inzwischen in die USA verzogene Sylvie unzertrennliche Schwestern sind.

    Mit wuchtig brummenden Klängen führt Jacquot die Zuschauer in die Handlung ein, so gewaltig wie Martin Scorsese Leonardo DiCaprio als Teddy Daniels nach „Shutter Island“ bringt (2010). Selbst zu dem Psycho-Thriller des US-amerikanischen Kultregisseurs wirkt diese auditive Begleitung stellenweise übertrieben und stört erst recht die Trois Coers, welche eher schlichter Natur sind und nichts Unheimliches an sich haben. Das hält Jacquot nicht ab, jenes Mittel wiederholt einzusetzen. Als wenn es keine filmischen Mittel gäbe, springt dem Zuschauer nach einiger Spielzeit unerwartet der Off-Erzähler ins Ohr. Zudem werden Ellipsen wie unkontrolliert gestreut, lassen die Entstehung der Liebe unbegreiflich werden und den Erzählfluss ins Wanken geraten.
    Das Werk um die Liebe mit Hindernissen hat jedoch einige sehr gute Passagen: Marc bemüht sich um Sophie und das inzwischen hinzugekommene Kind. Er setzt sich im Beruf durch, sorgt ständig für Ausgeglichenheit, seiner Gesundheit zuliebe. Kommt Sylvie ins Spiel, setzt die Vernunft aus, Geheimniskrämerei und Anspannung bestimmen diese Lebensmomente. Stärkste Szene: Während eines gemeinsamen Essens der drei - die Mutter der Schwestern (Catherine Deneuve) kümmert sich stets ums leibliche Wohl - versuchen Marc und Sylvie mit der Brechstange, sich nicht in die Augen zu schauen. Marc gerät in eine psychische Achterbahnfahrt, die ihm zeigt, dass er gegen die Liebe nicht gefeit ist. Das wäre ohne die erzählerischen Mängel gelungene Charakterstudie. Und die Darstellung durch die drei Hauptakteure ist mehr als beachtlich.

    „3 Herzen“ beeindruckt mit interessanten Figuren, Konflikten und starken schauspielerischen Leistungen. Ein unsicherer Rhythmus und die fragliche Verpackung beeinträchtigen jedoch das Kinoerlebnis um einiges.
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