Vor 15 Jahren wagten über 100 Staaten ein sehr ungewöhnliches Experiment. In einer Konferenz in Rom verabschiedeten sie das sogenannte Römische Statut, das 2002 den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag ins Leben rief. Dort sollten diejenigen angeklagt werden, die weltweit für die schlimmsten Verbrechen verantwortlich sind. Den Vorsitz hat aktuell Chefankläger Luis Moreno-Ocampo, der mit Hilfe des Strafgerichtshof in Den Haag gegen Kriegsverbrecher ermittelt. Zu seinen Fällen gehören u.a. die Niederschlagung des arabischen Frühlings in Libyen, mögliche Kriegsverbrechen im Gazakrieg oder die Rekrutierung von Kindersoldaten im Kongo. Doch als Hollywoodstar Angelina Jolie zum entscheidenden „Schluß-Hearing“ des kongolesischen Generals Thomas Dyilo Lubanga im Kindersoldaten-Fall nach Den Haag reist, vergessen alle für einen kurze Moment ihre Mission der globalen Gerechtigkeit und laben sich am Glamour der US-Schönheit.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
The International Criminal Court
Von Asokan Nirmalarajah
Am 1. Juli 2002 nahm der Internationale Strafgerichtshof, besser bekannt unter dem Kürzel ICC (International Criminal Court), seine Arbeit auf. Über 100 Staaten hatten bei einer Konferenz in Rom das so genannte Römische Statut verabschiedet, dass dem Gericht die Möglichkeit gab, Kriegsverbrecher wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord anzuklagen. Als erster Chefankläger wurde der Argentinier Luis Moreno Ocampo berufen, der bis Mitte 2012 dem ICC sein fotogenes Gesicht lieh. In Markus Vetters („Cinema Jenin") und Michele Gentiles Dokumentation „The Court" steht der jovial und charmant auftretende Ocampo auch stets im Mittelpunkt. Hinter der Persönlichkeit des ergrauten Staranwalts kommt das eigentliche Thema - die Arbeit und Aufgabe des ICC – ein wenig zu kurz, dennoch ist die ansprechend inszenierte Dokumentation eine interessante Einführung in die Welt des Internation