Interessanter Beginn mit Infos zum Berg, den Personen und dem Geschäftsmodel um die reihenweise Besteigung des Everest. Dass das auch keine Gegend selbst für fitte Leute ist, kommt gut rüber. Und packend kann schon sein, wie es von einer strapaziösen Tour mit grandiosem Ziel zu einem ungleichen Überlebenskampf gegen Zeit und Wetter samt Aussicht auf einen drohenden eiskalten Tod wird. Dass die Typen im Film in einer Extremsituation so klar wie hoch sind, kann jedenfalls von der Leinwand über ins Publikum springen. Etwas "problematisch" auf Seiten des Zuschauers ist dabei manchmal (gerade bei der Handlung) wer und was wo ist, die genauen Positionen von Camps, Materialdepots und Personen, die Entfernungen zueinander, durch welche Gegenden man genau hin oder her muss oder müsste und mit welchem Zeitaufwand das voraussichtlich genau verbunden ist oder wäre - ohne dass man z.B. "wie an einer Bushaltestelle wartet" gerechnet. Für den Zeitverlauf sind sogar/gezwungenermaßen Uhrzeiten eingeblendet, was den Aufstieg verdeutlicht. Doch beim Drunter-Drüber-danach ist der Film manchmal dementsprechend, noch mehr örtlich als zeitlich. Der Film stürzt deswegen allerdings nicht ab. Ziemlich unaufgeregt cool sind die Todesfälle. Echte Hingucker gibts auch, z.B.: einen
Hubschrauberflug
, wie er nicht schon xx mal in Filmen zu sehen war, cool und ein Highlight. Und vor einem Bruchteil Felsmassiv
sieht auch ein ziemlich großes Zeltcamp nur wie Minuaturspielzeug aus
, und Bergsteiger, die sich in Reihe
durch ein weites Schneefeld mühen, erscheinen so, als könnten die alle zusammen mit einem Fingerschnipp durch diese Bergwelt geschleudert werden
. Das 3D ist wie der ganze Film nicht reißerisch, wird auch nicht comicmäßig überstrapaziert und dient gerade diesem Szenario natürlich gut, so dass der Berg und seine verschiedenartigen Eigenheiten -trotz aller Menschlichkeit im Film- (mit) die Hauptrolle spielt. Der Titel Everest (3D) ist sicher nicht verkehrt, und eine richtig große Leinwand macht das hier Gebotene natürlich oft noch etwas wirksamer. Dass hiermit der Topstarter der Woche keine Fortsetzung, Reboot, Remake oder Kinderkino ist, spricht vorher schon für Everest, der den Filmtrip ziemlich einfach wert sein kann, auch wenn es höchstpersönlich zu keiner ganz langen Sternenreihe reichen sollte.
Fazit: 7-8/10 Beginnt interessant und kann mit der Zeit selbst in warmer Sicherheit im Kinosessel ungemütlich ankommen.