"Fury" - ein weiterer Film US-amerikanischer Machart, der sich dem historischen Thema des 2. Weltkriegs annähert. Ein Werk welches zweifellos vom Publikum zwiespältig betrachtet werden kann und soll.
Wenn ich zurückdenke, was ich alles schon zu dieser Thematik gesehen habe an Filmen und Serien kann ich nur sagen, dass Fury mich auf gewisse Weise beeindruckt hat.
Vorab muss ich dem Hauptkritikpunkt, den einige Nutzer angebracht haben, bezüglich des Endkampfes, zustimmen - ja die Darstellung der deutschen Soldaten und ihrer Kampfesweise ist teilweise zum Haareraufen. Mir hat ein wenig der Mut gefehlt, den alternativen Grundton des Filmes konsequent zu Ende zu bringen, und deshalb gibt es auch keine 5 Sterne.
Wenn man diese unrealistische Darstellung mal beiseite schiebt ist zu erkennen, dass der ebenso oft vorkommende Ami-Hurra-Patriotismus hier in keiner Weise gezeigt wird. Keine Rede von Heldenmut, der großen Nation die die Welt rettet, und, wenn ich mich recht erinnere, auch keine USA-Flaggen. So kompromisslos und dreckig wie die Gewaltdarstellung fällt auch die Darstellung der Panzerbesatzung aus. Sie alle sind moralisch Fragwürdig und nicht überhöht. Selbst Wardaddy, der den ganzen Film über eine dominante, sichere Ausstrahlung hat, wirkt nicht wie ein Gott auf dem Schlachtfeld.
Dasselbe gilt für ihren Sherman. Wer sich mit der damaligen Kriegsmaschinerie auskennt weiß, das ein Sherman einem Tiger hoffnungslos unterlegen war, und wenn man auch vermuten könnte, dass die Produzenten dies verfälschen, um die Amis in einem guten Licht dastehen zu lassen, so stellt sich heraus, dass hier wirklich auf Realismus geachtet wurde.
Womit wir bei der Darstellung der Panzer-Action wären. Ich behaupte mal einfach, dass es etwas derartiges noch nicht gab. Projektile großen und kleinen Kalibers zischen durch die Luft, die Leuchtspurmunition und Explosionseffekte, die Sounds der Panzer und Kanonen - Alles große Klasse. Man wird förmlich hineingesaugt in den Panzer und fiebert mit der Crew mit, wenn man ohne Vorurteile in den Film reingeht. Natürlich trägt auch der erhöhte Gewaltgrad zur Athmosphäre bei.
Die darstellerischen Leistungen sind allesamt sehr gut, Brad Pitt passt die Rolle als Wardaddy wie angegossen (was aber auch zu erwarten war ;) aber auch der Rest der Crew spielt mit intensiver Hingabe. Besonders hervorzuheben wären da Shia LaBeouf und Joe Bernthal, die sich beide sehr ins Zeug legen und auch durchaus ambivalente Charakterzüge haben. Aber auch Lerman überzeugt als Neuling, der eine Wandlung durchmacht.
Alles in Allem ist "Herz aus Stahl" ein in meinen Augen erfrischender und packender Anti-Kriegsfilm der mit vielen Qualitäten überzeugen kann. Die Athmosphäre ist realistisch, authentisch und packend. Die Musik ist ebenfalls packend und sehr sehr gut gewählt. Der Grundton ist anders als bei vielen anderen Hollywood-Mainstream-Kriegsfilmen, wobei hier etwas die am Anfang erwähnte Konsequenz im letzten Drittel des Filmes fehlt. SPOILER:
In der letzten Szene des letzten Kampfes verhalten sich Norman und der SS-Soldat nachvollziehbar und überaschend - ein Moment den ich den Machern hoch anrechne.
Fazit: Regisseur David Ayer hat nach dem verhunzten "Sabotage" mal wieder 'herausragende' Arbeit geleistet ;)