Filme mit wahren Hintergrund haben immer den Nachteil, wenn sie denn authentisch gemacht sind, dass sie mit unter kein Happy End haben. Als Politthriller ist der Film eine Wucht. Leider verliert er sich für meinen Geschmack zu oft in der Familienhandlung, die natürlich für Gary Webb nicht unerheblich war, den Blick auf die eigentliche Haupthandlung aber ein wenig trübt. Der Film lässt einen wieder einmal mit dieser Angst zurück. Die Angst vor den Geheimdiensten, der Politik, den großen bösen Mächten dieser Welt, die, die machen können was sie wollen. Die, die immer irgendwie rauskommen aus solchen Geschichten. Ob da, ob hier, ob gut oder böse, wo auch immer. Ich weiß nicht, ob und wie man den Film hätte besser, spannender machen können. Ein bisschen zieht sich der Film in die Länge. Hätte man auch locker in 90 Minuten abarbeiten können. Schauspielerisch macht Jeremy Renner einen guten Job, nicht spektakulär, aber sehr solide. Die Kurzauftritte von Ray Liotta, Andy Garcia und Berry Pepper..., bin ich skeptisch. Ich halte wie immer nicht allzu viel von solchen Gastauftritten. Ein, vielleicht zwei Szenen zu haben, bloß um auf dem Filmplakat zu landen? Auf alle Fälle ein Film, den man sich ansehen sollte. Drei Sterne gibt es nur, weil der Film eigentlich mittendrin aufhört. Garry Webb's Kündigung war ja noch nicht das Ende. Seine Buchveröffentlichung "Dark Alliance" und sein mysteriöser Suizid (mit zwei Schüssen sich selbst umzubringen kann auch nicht jeder) im Jahr 2004 hätte man nun auch noch verarbeiten können.