"Canim Kreuzberg" setzt sich aus den beiden Kurzfilmen "Kıymet" von Canan Turan und Bastarde von Aslı Özarslan zusammen. Beide Regisseurinnen werfen in ihren Dokumentarfilmen einen Blick auf die multikulturelle Vielfalt im Berliner Stadtteil Kreuzberg. Kıymet Özdemir, Canan Turans Großmutter, zog aus politischen Gründen in den Bezirk. Die mehrfache Mutter war als Arbeiterin und Aktivistin gekommen, lebt heute jedoch wieder in ihrer Heimat, einem kleinen Dorf an der thrakischen Mittelmeerküste. Damals protestierte sie für die Rechte der türkischen Gastarbeiter und gegen rassistische Diskriminierung in Deutschland. Im Vergleich zu früher hat sich jedoch einiges geändert. Die Proteste werden nicht mehr öffentlich auf der Straße ausgetragen. Da gibt es zum Beispiel das Ballhaus Naunynstraße, in dem engagierte Theaterstücke mit signifikanten Themen zum politischen Alltag gespielt werden. Dort geht man offen und politisch unkorrekt mit wichtigen Themen um und ziert sich nicht, selbstbewusste "Kanaken" oder "Bastarde" zu spielen. Kreuzberg hat sich im Laufe der Zeit geändert und Kıymet Özdemir war maßgeblich daran beteiligt.