Ich war total begeistert von Pitch Perfect 1, deshalb war es klar, dass ich mir auch Pitch Perfect 2 anschaue. Der zweite Teil hats meistens immer etwas schwerer eine gewisse Anerkennung zu bekommen. Pitch Perfect 2 hat Unterhaltungsmomente, hat mich aber nicht in der Weise packen können so wie der erste Teil.
Der Film lebt zu erst einmal von der Musik. In der ersten Szenerie wird gezeigt, dass es bei Auftritten mehr und mehr darum geht, eine Bühnenperformance zu machen, als zu Singen. Singen und Agieren gleichzeitig ist nun einmal schwer und so kommt es auch regelmäßig zu Unfällen.
Damit wird der Film für mich zunächst einmal sehr gut eingeleitet, lässt aber in der Mitte stark nach.
Die Musik ist bei weitem nicht so gut wie beim ersten mal. Die Songs packen einen teilweise nicht. Man sieht die Audition von der männlichen A Capella (Troublemaker?) Gruppe, fragt sich aber, warum bitte? Der Schwerpunkt liegt doch bei den Bellas! Es macht auch so keinen Sinn, sein Augenmerk auf die anderen Campus Gruppen zu richten, da auch keine Interaktion zwischen denen stattfindet, außer, dass Fat Amy sich in jemanden verliebt.
Favoriten sind dieses Mal Das Sound Maschine aus Deutschland, was einen aufstoßen lässt. Nun kämpft USA wieder gegen Deutschland. Dabei nimmt man die altbekannten Stereotypen- zum Glück verändert sich die Welt nicht. Diese machen mehr beat box und irgendwelche Kriegsmusik irgendwas. Jedenfalls müssen die Bellas zurück zu ihrem Ursprung, was innerhalb kürzester Zeit gelingt und natürlich studieren sie 24 Stunden zuvor noch ein cooles Lied ein... mit unbekannten Sängern für einen "plot twist". Den frischen Wind und Idee bringt die neue Emiliy, wobei man eigentlich keine neuen Mitgleider mehr aufnehmen darf, aber was solls. Sie verstoßen gegen die A Capella Regeln und performen einen eigenen Song und werden für den Regelverstoß noch honoriert? Am Schluss passiert einfach sooo viel in Ach und Krach, was einfach zu einem viel zu erzwungenen Happy End gepresst wird.
Jedenfalls schlägt USA Deutschland, in dem es einfach sämtliche Regeln bricht... naja, sehr "überzeugend und glaubwürdig". Auch privat lösen sich sämtliche Probleme schlagartig.
Man spürt förmlich, wie der Film schon den dritten Teil mit Emiliy einleiten möchte, weil ja bald alle Leute weg sind und alles neu aufgebaut werden muss.
Der Film lebt zum anderen von seinen Charakteren, wobei diese einfach überspitzter als beim ersten Teil dargestellt werden. Es kommt nichts überraschendes oder neues, keiner entwickelt sich wirklich und der Neuzugang ist einfach eine Mischung aus allen Personen aus der Gruppe.
+Die zwei Punkte gibt es dafür, dass die Einleitung gelungen ist. Die Grundidee, back to the roots ist ja super, aber bitte dann etwas anders. Weiterhin war das, was Das Sound Maschine bringen der Versuch, etwas neues reinzubekommen, was ich letztendlich auch gut finde.+
-Abzüge gab es in der lahmen und überspitzten Darstellung der Charakteren, die sich in keinster Weise entwickeln, sondern nur noch aufdringlich in ihrer Rolle sind. Dafür, dass die Musik die erste bei weitem nicht übertrifft bzw. sich nicht ansatzweise auf dessen Niveau bewegt. Dafür, dass extrem widerliche Kriegsklischees ausgepackt werden, die zu einem Kriegsfilm passen, aber nicht zu einem (selbst-) ironischen, dennoch künstlerischen Film, der für eine allgemeine Unterhaltung sorgen soll. Abzüge gibt es dafür, dass wieder einmal dieses aufdringlich amerikanische durch dringt, worüber man letztendlich nur lachen kann, weil es nicht selbstironisch dargestellt wird, sondern in diesem Punkt auch noch ernst gemeint *lol, seriously?*-
Ich finde es sehr schade, dass ich den Film so wenig Punkte geben muss. Ich hoffe auch, dass meine Befürchtungen bzgl. der dritten Teils nicht wahr werden.