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Kinobengel
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4,0
Veröffentlicht am 24. August 2013
Gloria (Paulina García) ist schon lange geschieden. Die attraktive Ü-50-Büroangestellte mag gerne gesellig sein, geht zum Tanz und ist trotzdem einsam. In einer Bar lernt sie Rodolfo (Sebastian Hernández) kennen und verliebt sich in ihn. Er ist seit einem Jahr von seiner Familie getrennt, was für das neue Glück mehr strapaziöse Hindernisse bedeutet als vermutet.
Der chilenische Regisseur Sebastián Lelio hat nach einigen Kurzfilmen im Jahr 2006 mit seinem ersten Spielfilm, dem Familiendrama „La sagrada familia“, auf diversen Festivals punkten können und greift mit „Gloria“ erneut nach Lob.
Man möchte depressiv werden: Aktive Teilnahmslosigkeit, Fassade und Ablehnung könnte nicht einprägsamer dargestellt werden. Immer wieder zeigt die Kamera geschickt auf Gesichter dieser Ausstrahlung, Personen, die nichts miteinander anfangen können und wollen. Umso stärker kontrastiert dies die problematische Beziehung zwischen Gloria und Rodolfo. Während die ersten Liebesbemühungen, insbesondere die physikalischen, in ein ästhetisches Licht getaucht werden und die späteren Momente immer weniger, lässt Lelio die hervorragende und preisgekrönte Paulina García als Gloria immer verzweifelter durch die Szenen ziehen und nimmt das Publikum mit in das inszenatorisch gut abgestimmte Spiel zwischen kurzen Aufs und den intensiver werdenden Abs. Dabei wird dem Betrachter Gloria immer näher gebracht. Beharrlich streift Garcías Augenspiel in reichlichen Nahaufnahmen lachend, verführerisch, neugierig oder traurig über die Leinwand, während Rodolfo mit weniger Präsenz, herrlich undurchsichtig von Hernández veranschaulicht, nur nach und nach Geheimnisse preisgibt, um im nächsten Moment als beleidigte Leberwurst zu verschwinden. Der Film ist noch relativ ruhig, drängt sich nur wenig auf und das Publikum muss das Vorgenannte und bisher Gegebene genau beobachten und an sich heranlassen. Die Handlung verwandelt sich dann allmählich in einen von Lelio eingedrehten Strudel, der nur Gloria in seine Mitte zu reißen scheint, bis sie sich spürbar um die Last der Beziehungsprobleme erleichtert und als Paintball-Lady Vengeance wieder in der nun weniger unheilvollen Einsamkeit des Lebens einer Gloria landet, die mit beiden Beinen auf dem Boden stehen kann. Der Rettung ihrer Ehre ist damit genüge getan und Umberto Tozzi darf sein Lied zu einem Film singen, der von Lelio einen fein eingesteuerten, dramatischen Verlauf und mit García eine hervorragende Hauptdarstellerin bekommen hat.
Wollt Ihr einen menschlichen Film mit ganz normalen, natuerlichen Darstellerin sehen? Dann schaut Euch "Gloria" an. Wie aus dem Leben gegriffen und total unamerikanisch! Richtig wohltuend, mit Mut zur Hässlichkeit. Sehr empfehlenswert anders!
Der schlechteste und langweiligste Film den ich je im Kino gesehen habe. Wer ich ohne Freunde ins Kino gegangen hätte ich diese Zeit nicht vergeudet und wäre vorzeitig gegangen. Keine Höhepunkte, nicht ein Lacher im ganzen Kino während des ganzen Filmes. Wie so ein Film Sieger der Berlinale werden kann und so gute Kritiken bekommt war uns allen unbegreiflich. Das war der einheitliche Tenor wie wir aus dem Kino raus gegangen sind. Geht lieber auf ein Getränk oder spendet dieses Geld alles ist sinnvoller.