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Kinobengel
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3,5
Veröffentlicht am 27. März 2019
Der bayerische Regisseur Marcus H. Rosenmüller hat sich für die Dauer eines Fußballspiels inklusive Verlängerung an einer Sportler-Biografie versucht.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs gerät Bernhard Trautmann (David Kross) in britische Kriegsgefangenschaft. Dort fällt sein besonderes Talent als Fußballtorwart auf. Schon bald darf er für den Verein St. Helens Town AFC zwischen den Pfosten stehen. Später wird er viele Jahre lang die Nummer eins bei Manchester City sein. Und eine Frau ist auch im Spiel.
Marcus H. Rosenmüller hat sich mit „Wer früher stirbt, ist länger tot“ ein Denkmal gesetzt und viele weitere Filme mit amüsant bayerischem Kolorit geschaffen. Nun ist seinetwegen nicht nur die Legende „Bert“ Trautmann auf die Leinwand, sondern auch Bayern nach England gekommen. Die Rosenmüller-Dialoge und -Szenen sind ohne Frage herzhaft unterhaltsam. Sie menscheln reichlich und vermögen es, ein großes Publikum anzuziehen. Das steht für das gesamte Werk des Tegernseers und funktioniert sogar, wenn alles ins Englische übersetzt und von englischen Schauspielern gesprochen wird, aber ausgeprägtes England ist das natürlich nicht. Ja mei, des is doch wurscht, wenn’s gefällt.
„Trautmann“ ist mit nostalgischer Hingabe ausgestattet sowie hollywoodreif fotografiert und eingefärbt worden. Rosenmüllers Stammkomponist Gerd Baumann darf als Schöpfer begeisternd knorriger Scores bezeichnet werden. Für die überwiegend in England spielende Geschichte hat er auf ganz andere Art wiederum eine musikalische Glanzleistung vollbracht. Sein Beitrag passt bestens zu den heiteren und düsteren Parts des Films.
Trautmanns Verarbeitung und Verdrängung von Kriegserlebnissen hat Rosenmüller mit dem angebrachten Gewicht eingebunden. Ohne übersteigerte Gewaltdarstellung erzeugt er Betroffenheit und lässt geschickt im hinteren Viertel der 120 Minuten die Vergangenheit mit neuen Schicksalsschlägen über den von David Kross stark gespielten Trautmann zusammenlaufen. Vielleicht hätte eine kleine Nachspielzeit gut getan, denn einiges ist zu flach beigemischt, so zum Beispiel der Moment der Eingebung des Rabbi Altmann, den deutschen Torwart nicht dem Nazi-Hass aussetzen zu müssen.
Dagegen kommen Humor und Romanze nicht zu kurz. Die von Freya Mavor mit Charme verkörperte Margaret Friar ist ja soooo süß. Damit alles warm und liebevoll erscheint, wird von der Vita Trautmanns weggelassen, dass er für Margaret seine britische Verlobte Marion mitsamt Tochter aufgegeben hat. …hm.
Ein typischer Rosenmüller. Wer seine Filme mag, sollte sich „Trautmann“ nicht entgehen lassen.
ein etwas merkwürdiger film, er ist schwer einzuordnen. man muss sich auf diesen film einlassen können. da stimme ich brodie zu, sportfilm und kriegs-dingsbums-drama in einem. man sollte sich wenigstens für fussball interessieren, um an diesem film gefallen zu finden. viel besser wäre es jedoch, sich für menschen zu interessieren. wenn man das tut, dann kann man diesen film sehr empfehlen, es geht um eine entwicklung im leben, mit der niemand so hätte rechnen können. als zuschauer kann man durchaus gefesselt sein von der situation, in der sich bernd trautmann in seiner kriegsgefangenschaft befindet. das wird auch sehr gut auf die leinwand übertragen. am ende passieren halt eine medizinisch gesehen sehr blöde und eine andere sehr unglückliche sache. nach meiner (subjektiven) meinung trübt das aber keinesfalls das filmvergnügen.
Auch wenn die im Film gezeigte Story vom Aufstieg des Bert Trautmann spektakulär und unglaublich erscheint so habe ich sie bislang nie gehört. Aber muß man ja auch nicht getan haben: das gibt einem die Möglichkeit die Geschichte ohne wissen auf das worauf sie hinausläuft zu schauen. Es sind eigentlich zwei Filme in einem vereint. In den ersten 90 Minuten ist der Film eine Mischung aus optimistischem Sport film und ein wenig Drama rund um einen Soldaten dem ein furchtbares Kriegserlebnis nachhängt und das Leben schwer macht. Das hat man eigentlich so auch im Trailer gesehen und es bleibt von vorne bis hinten überraschungsfrei, funktioniert aber dennoch bestens. Man kan bei der Hauptfigur verschiedener Meinung sein da Davif Kross den Trautman als einerseits keimfreie, aufrechte Person spielt, aber ebenso vieles über ihn um Unklaren gelassen wird. Auch werden viele Nebenfiguren nur angerissen oder verschwinden abrupt und gänzlich aus den Filmen. In der letzten halben Stunde schlägt das Schicksal jedoch wie mit Fäusten auf Trautman ein und in Folge dessen nimmt der Filme ine andere Wendung, einen anderen Schwerpunkt – und entlässt dann wenn man das Kino verlässt mit einer gaz anderen, viel emotionaleren Stimmung als vorher. Das hätte so nicht sein müssen, aber wenn es dem wahren Mann so ergangen ist muß man es wohl so einbauen. Das Gefühl dabei stimmt jedenfalls.
Fazit: Optimistischer Mix aus Sportfilm und Kriegsdrama der zum Ende hin rabiat in eine andere Richtung geht!
Bin völlig uninformiert, auch Trailer ignoriert, dank DoSoTick gar uninteressiert in den Film. Klar war dann völlig POSITIV überrascht. Sogar als Fußball-Hasser war ich von diesem liebevoll herausragenden DRAMA herzergreifend berüht und ungenervt intellektuell unterhalten worden. Denn die paar wortargen Fußball-Szenen wurden glücklicherweise erträglich kurzgehalten. So konnte ich letztendlich emotional in Tränen verfallen und war bin begeistert, Green Book schaffte dies nicht. Ein wirklich Klasse Film fürn gemeinsamen niveauvollen Mädels-Kinoabend, oder der Überraschungsfilm-Tipp für Paare die sich nicht einig werden welcher Film gemeinsam einen schönen Tagesabschluss bilden soll. Nun kommt das BESTE warum ich hier nun meine Begeisterung einbringe, ich wusste noch niemals das dies ein DEUTSCHER Kinofilm ist. Erst gestern hörte ich das die aufwendige deutsche Produktion auch etwa 11 Millionen kostete. Also hutab, hiermit ist mal wieder lobenswert bewiesen das auch wir hervorragendes Kino machen können.
Entweder der Film stimmt, dann ist die Story halt lahm und hätte nicht verfilmt werden müssen oder die Story war heftig, dann bringt sie der Film null rüber. Viel zu sanft, viel zu "happy"...
Vollkommen sehenswerter Film, der wirklich zu Recht mit dem Prädikat besonders wertvoller Film hierzulande gekürt wurde. Stimmt pure Fußball FANS wären hiermit sicherlich enttäuscht, es ist überhaupt keine langweilige Fußball Karriere-, sondern eine schicksalhafte Geschichts-Biographie. Must see for all 9 von 10 Punkten.
Seit vielen Jahren verfolge ich die Geschichte von Bert Trautmann , habe seine Biografie auch vor einigen Jahren gelesen. Leider ist der Film sehr Kitschig aufgebaut und was Bert Trautmanns Gesinnung zum Führer anbelangt sehr verniedlicht. 1938 gewann Bert Trautmann bei der Jugendolympiade zb.eine Medaille im Handgranatenweitwurf , er war groß blond blauäugig und auch in der HItlerjugend ein sehr erfolgreicher Sportler, das er ein Kind von seiner ersten Frau hat und diese im Stich gelassen hat wird auch nicht erwähnt, auch nicht das er über die Hinrichtungen der Nazis Bescheid wußte, da er im Rußlandfeldzug selbst Zeuge dieser wurde. Nicht Trautmann, sondern die Engländer haben das Eis zum schmelzen gebracht. Leider ist die Geschichte geschönigt worden
Ein sehr gelungener und berührender Film. Alles ist stimmig. Absolut sehenswert, nicht nur für Fußballfans, sondern auch für diejenigen, die sich für Biografien von Persönlichkeiten wie eben Bert Trautmann interessieren.