Ralph Reichts 2 - Chaos im Netz
Im Gegensatz zum ersten Teil, hat dieser hier in meinen Augen schlechter abgeschnitten. Im Großen und Ganzen, war es schon ganz nett und lustig anzusehen, aber wirklich "Disney-Like" war er nicht.
Die Story und die Character waren lückenhaften. Ich hab weder Ralph noch Vanellope ihre Charaktere abgekauft. Auch die Handlung war eher einfach gehalten. Am Ende taucht irgendein Hindernis auf, dass die Helfen überwinden müssen. Das hat Disney auch schon mal kreativer hinbekommen.
Was wirklich genial gemacht ist, sind die bildlichen Darstellungen diverser Apps und Internetseiten. Es schaut einfach großartig aus und die Umsetzung ist einzigartig. So viele Kleinigkeiten, die man wahrscheinlich nur bei aufmerksamen Zusehen bemerkt, befinden sich in diesem Film. Ich möchte an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen, da man dies einfach selber sehen sollte.
Aber abgesehen davon, wie sich Ralph und Vanellope versuchen im Internet zurecht zu finden, ist einfach nur genial. Vieles verstehen sie nicht, oder verstehen es gänzlich falsch, was für uns Zuseher eigentlich absolut klar ist. So werden viele lustige Situationen geschaffen. Das Bild, was Disney uns in der Internet-Welt bietet, ist einfach unglaublich. So groß wie auch das Internet wirklich ist, ist auch die Welt in Chaos im Netz.
Der Mittelpunkt des Films war wohl die Freundschaft zwischen Ralph und Vanellope. Wobei ich das wirklich nicht sagen kann. Vielleicht ging es auch darum, seinen wahren Traum zu identifizieren. Vielleicht wäre der Film aber auch besser dran gewesen, wenn er nichts dergleichen gehabt hätte. Ich wahr noch nie der Meinung, dass Ralph Reichts eine Moral braucht. Selbst im ersten Teil, war diese eher nebensächlich.
Vanellope und Ralph - vor allem Ralph - haben sich im Gegensatz zum ersten Teil verändert. Ob das nun in die gute Richtung war? Ich bezweifle es.
Ralph kennen wir als großmäuligen und lustigen Haudrauf. Seine Persönlichkeit entspricht nun jedoch eher der eines Babys. Ständig heult er rum, ist komplett verweichlicht und lebt in seiner eingekapselten, kleinen, rosaroten Welt. Er rennt hinter Vanellope her, als würde es nichts anderes in seinem Leben geben. Dabei hat er gegen Ende des ersten Teils viele neue Freunde gemacht. Vor allem in FixIt-Felix fand er einen sehr guten Freund. Trotzdem fehlt in Chaos im Netz jede Spur davon. Gerade das Felix am Anfang noch kurz vor kommt.
Weiters ist das, was Ralph als Spiel-Character ausmacht, nämlich das "Kaputt-Machen", ebenfalls verloren gegangen. Von diesem Charakterzug fehlt jede Spur. Finde ich persönlich sehr schade. Ralph ist einfach nicht mehr Ralph. Das hat mich durchaus sehr gestört.
Kommen wir zu Vanellope. Wir kennen sie ebenfalls als verdammt freche, ausgefuchste Außenseiterin mit dem Traum die beste Rennfahrerin zu werden. Dieses Ziel hat sie erreicht, aber das scheint ihr nicht genug. Sie sehnt sich nach etwas Neuem und Aufregendes. Dass sie das ausgerechnet in "Slaughter Race" findet, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Im ersten Teil spricht sie immer davon, dass sie das Rennfahren in ihrem Code fühlt. Und ihr Code sieht sie als "Sugar, Candy, Sweet" Character vor, jedenfalls hab ich das immer so gesehen. Immerhin ist sie auch ein Spielcharakter aus Sugar Rush. Dass sie auf einmal auf dieses GTA ähnliche Car-Racer Spiel steht - dass Slaughter Race sogar zu ihrem neuen Traum wird -, ist für mich einfach nicht nachvollziehbar. Es passt einfach nicht zu ihr, dass sie auf einmal cool sein will.
Um noch ganz kurz auf die Disney-Prinzessinnen-Szene einzugehen; Ja es war einfach genial alle Disney Prinzessinnen auf einen Fleck zu sehen. Dass dies einmal passieren würde, hätten wohl die wenigsten von uns gedacht. Die Prinzessinnen sahen einfach großartig aus. Auch diejenigen, die zuvor noch nie in 3D gezeigt wurden, hatten ihren Charme.
Trotzdem muss ich sagen, dass sie etwas fehl am Platz waren. Irgendwie wirkten sie in den Film gepresst. Sie hatten unnötig viel Aufmerksamkeit dafür, dass sie eigentlich keine wichtige Rolle für den Film gespielt haben.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass der Film auf jedenfalls sehenswert ist. Allerdings nicht aufgrund der guten Character und ausgeklügelten Story, sondern wegen dem, was einem fürs Auge geboten wird. :
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