[…]Die leicht dusselige und anerotische Kate King spielt Leslie Mann mit deftigem Spleen und nervt mit ihren Hysterieattacken und döllmeriger Treudoofheit. Als hätten Jar Jar Binks und die Autobot-Zwillinge Skids und Mudflap in einem Akt der Widernatürlichkeit gemeinsam ein Menschenbaby adoptiert und es nach ihren Vorstellungen erzogen. Mitgefühl für die betrogene Ehefrau? Tendiert gegen Null.[...]Und schon hat der Film ein Problem, schließlich muss man den Frauen ihre Vergeltung gönnen, doch statt ihren Gegenschlägen widmet sich „The Other Woman“ fast eine geschlagene Stunde lang der Freundinnenwerdung einer quäkenden Halbirren aus der Vorstadt und einer gehässigen Upper Class-Businessbitch, die Kerle bis dato selbst genauso behandelt hat, wie sie jetzt mal von einem behandelt wurde: als Bettdeko.[…]Schwunglos und repetitiv ist das, wie die beiden zueinander finden und die titelgebenden Schadenfreundinnen werden, da wird gemeinsam saufen gegangen oder die Nacht im Kleiderschrank durchgemacht, gelacht und geknuddelt und dann kann die distanzierte Anwältin doch noch nicht über ihren Schatten springen, um die hibbelige Hippiehilde mit der Retro-Körperbehaarung als genau die Sister zu akzeptieren, die ihr im Leben gefehlt hat und das boshafte Ablehnen/arglose Andackeln-Theater geht von vorne los. Und während die Mann zumindest engagiert ist, scheint Cameron Diaz mit einem anderen Problem beschäftigt: inzwischen liest man aus ihrem Gesicht eher den verzweifelten »seht mich an, ich bin immer noch heiß«-Wunsch, nicht mehr so sehr die unbekümmerten und hemdsärmelig-rotzfrechen Schelmgörenzüge vergangener Tage und Comedy-Taten.[…]Und Vollweib-Model Kate Upton, die dritte Betrogene im Bunde der Schadenfreundinnen? Ein Blondinenklischee, Doppel-D im Körbchen, Doppel-Dumpf in der Birne, vom Film in Zeitlupe mit wogenden Brüsten und tanzenden Backen inszeniert.[…]Kurzum: den Frauen gönnt man ihre Erlösung nicht so sehr wie nötig, und das Mannschwein wird auf eine Art erniedrigt, die sowohl einfallslos wie auch inkohärent ist.[…]Dazu kommt dieser penetrante Luxus-Look, der schon in Adam Sandlers als Spielfilm getarnten Urlaubsvideos ein ätzendes »Ätschbätsch« ins Gesicht der Zuschauer absondert: Hollywood-Stars, die jederzeit überall hin können, werden für’s Rumflätzen an Stränden und Traumlocations noch zusätzlich fürstlich entlohnt und in ihren nobel designten und ausgestatteten Manhattan-Apartments mit Central Park-Blick, ihren gläsernen Bürotempeln, ihren Vorstadt-Schlössern und Strandhäusern mit Pazifikanbindung soll man ihre stöckelbeschuhten Haute Couture-Oberschichtsprobleme ernst nehmen. Vorgetragen von der Erbin Jar Jar Binks‘, einer straffgezogenen Faltenvorbeuge und einem melonenbusigen Dumpfsexobjekt. Und einem enormen Hund, der in die Ecke scheißt…[…]