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Michael S.
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4,5
Veröffentlicht am 29. Oktober 2015
Ein japanischer Mythos trifft auf eine fantastische Form des europäischen Mittelalters. Der neue Film des Japaners Kazuaki Kiriya versucht etwas, das im ersten Moment ein bisschen nach billiger Trash-Fantasy klingt und von manchen Kritikern leider auch so verstanden wurde. Das ist aber noch lange nicht alles. Es ist eine düstere Welt, in der Lord Bartok (Morgan Freeman) und sein Kommandant Raiden (Clive Owen) leben. Am kaiserlichen Hof werden Intrigen geschmiedet, ein fieser Minister namens Gezza Mott (schön böse: Aksel Hennie) kassiert umfangreiche Bestechungsgelder und vernichtet alle, die ihm nicht genug bezahlen. Schließlich wird Raiden gezwungen, seinen Herrn zu exekutieren, um nicht selbst gerichtet zu werden. Fortan leben er, seine Männer und Bartoks Familie als Ausgestoßene. Doch der Wunsch nach Rache lässt sich nicht so einfach auslöschen. Raidens Männer schmieden einen Plan, um ihre Ehre wiederherzustellen. Aber auch Gezza Mott ist daran interessiert, dieses Kapitel ein für alle mal abzuschließen. Es ist gewagt, was Kiriya hier vorhat. Dennoch entfaltet der Film seine ganz eigene Faszination. Die Adaption der fernöstlichen Samurai-Legende um die "47 Ronin" in Form eines modernen Ritterfilms muss sich in vielerlei Hinsicht vor kaum einer anderen Produktion verstecken. Nein, es ist kein neuer "Herr der Ringe", aber gute Schauspieler und eine starke Optik gibt es schonmal. Die in Tschechien an vielen winterlichen Originalschauplätzen verfilmte Geschichte taugt in jedem Fall als solider Abenteuerfilm. Manche Drehorte kommen Filmfans möglicherweise bekannt vor, da Osteuropas Wälder und Bauten immer wieder für groß angelegte Produktionen, die gut aussehen aber nicht zu teuer sein sollen, herhalten darf. Auch wenn architektonisch nicht immer alles zusammenpasst, solche kleinen Schnitzer kann man vergeben und auf die Fantasywelt mit ihren ganz eigenen Regeln zurückführen. Auch die ethnische Diversität ist okay. Lediglich die von den Hauptfiguren permanent geschwungenen Samuraischwerter wirken trotz allem deplatziert, da der Großteil der Ausstattung und Kostüme eher an das mitteleuropäische Mittelalter angelehnt ist. Da fühlt man sich hin und wieder an die weniger glanzvollen Momente von Uwe Bolls durchwachsener Videospieladaption Schwerter des Königs erinnert. Aber keine Sorge, dieser Film ist besser. Magie und Monster kommen nicht vor (eine nette Abwechslung), die fiktive Welt wird dennoch glaubhaft inszeniert. Die relativ sparsam eingesetzten digitalen Effekte verdeutlichen die enorme Größe mehrerer Schauplätze und sind insgesamt annehmbar umgesetzt. Ausstattung und Drehorte tragen das Übrige zur gelungenen Atmosphäre bei. Es gelingt den Darstellern, die Handlung über weite Strecken zu tragen. Clive Owen hat mit Schwertern und grimmigen Gegnern schon bei King Arthur reichlich Erfahrung sammeln dürfen und gibt jetzt erneut einen kernigen Anführer mit Rüstung. Morgan Freeman macht als nicht unsympatischer Lord Bartok einen gleichfalls guten Job, hab aber schon bessere Rollen gespielt. Eher solide als genial. Der Norweger Aksel Hennie, der gerade auf dem Weg zum internationalen Filmstar ist, war bisher nicht für seine Rollen als Bösewicht bekannt. Dennoch kann er überzeugen, wenn auch das an einen Mafiapaten oder James-Bond-Gegenspieler erinnernde Schoßhündchen nicht nötig gewesen wäre. Ein paar Längen in der Mitte des Films sorgen für die fast zweistündige Laufzeit. Da hätte noch manches gestrafft werden können. Immerhin macht das Finale mit seinen flotten Schwertkämpfen und dem umfangreichen Plan der Ritter ordentlich Laune und hält sogar noch den einen oder anderen Plottwist bereit. Damit beweist das Drehbuch, dass es eben nicht nur Kämpfe und Intrigen kann, sondern, dass auch spannend erzählter Stoff geboten wird. Und der gibt durchaus genug her, um nicht mit möglichst großen Blutfontänen oder Bettszenen aufgefüllt werden zu müssen. Selbst wenn nicht jeder gleich mit dem Mix aus asiatischen und mittelalterlichen Heldengeschichten warm werden mag, ordentliche Unterhaltung kann man dem Film durchaus abgewinnen. Und tolerante Mittelalterfans finden darin vielleicht sogar einen neuen Geheimtipp. Die BluRay transportiert den bleiernen Look des digital gedrehten Materials passend ins Heimkino. Die leichte Körnigkeit des Bildes erinnert an analogen Film, stört aber nicht. Als Bonus gibt es noch ein interessantes MakingOf, in dem die Hauptdarsteller und einige Crewmitglieder zu Wort kommen und die Dreharbeiten kommentierten. Besondere Aufmerksamkeit wird den Schwertkämpfen gewidmet, die nicht nur aufgrund schneller Schnitte so rasant wirken.
Originaltitel: Last Knights Darsteller: Clive Owen, Morgan Freeman, Cliff Curtis, Aksel Hennie, Shohreh Agdaschloo, Daniel Adegboyega uvm. Regie: Kazuaki Kiriya Jahr: 2015 Label: New KSM Classic Laufzeit: ca. 115 min FSK: ab 16 Jahren
Cooles Mittelalter-Abenteuer mit einem starken Clive Owen, dem letztlich aber die Tiefe fehlt, um als bahnbrechendes und nachhaltig wirkendes Epos durchzugehen. Der Plot ist klischeebeladen, ebenso wie vereinzelte Figuren. Dennoch gibt es in gewisser Weise eine überraschende Entwicklung, die sich zum Ende hin zeigt. Durch die schnörkellos erzählte Geschichte und vor allem die stylisch gehaltenen Kampfszenen ist "Last Knights" eher ein Mittelalter-Actionfilm als ein Abenteuer. Trotzdem ist es ein sehenswerter Film, den man sich mal geben kann und der zu den besseren, schnörkellos erzählten Filmen aus der Zeit der Ritter zählt.
"Last Knights" ist eine freie Adaption der Geschichte der 47 Ronin. An sich eine tolle Idee, doch bei der Umsetzung ist so manches wirklich nicht so gut.
Der Film spielt im Mittelalter, es wird jedoch keine genaue Jahreszahl und auch kein Land genannt. Was am Anfang an mittelalterlichen Orten spielt geht in Städte mit antiken Elementen über und endet in einem Palast/Schloss im Stil der Renaissance. Einerseits ist das nicht stimmig, sieht aber immerhin fabelhaft und stylisch aus. In der ersten Stunde plätschert der Film lange vor sich hin, bis es nach einer tollen Wendung zu den letzten 30 actionreichen Minuten kommt. Die letzte halbe Stunde ist wirklich stark. Die Kämpfe sehen richtig gut aus und die Zeit vergeht sehr schnell. Nur leider zieht sich die erste Stunde und ist mehr oder weniger gegenstandslos, bis es eben zur Wendung kommt. Die musikalische Untermalung und die Ausstattung ist ansonsten top.
Fazit: Tolle Action, tolles Finale, perfekt passende Musik, schöne Optik und Ausstattung, doch mit unnötig langer und gegenstandslosen ersten Stunde.
Größtes Problem ist das im Film zu wenig passiert. Die letzte halbe Stunde hätte auch ne halbe Stunde früher beginnen können, zu lange wird hier ein Leidensweg beschrieben. Ein bisschen mehr Action und Gewalt wären Wünschenwert gewesen und würden den Film stark aufwerten. Die Ausstattung, Kostüme und die Schauspieler sind gut. spoiler: Morgan Freemans (Die Verurteilten) Rolle ist für meinen Geschmack leider etwas zu Kurz geraten. Cliff Curtis (Serie: Fear The Walking Dead) spielt mit einer Nebenrolle auch mit. Clive Owen (King Arthur) passt die Ritterkluft gut. Er macht einen guten Eindruck. Insgesamt ein trauiger Film für einen Sonntagnachmittag, wenn man nicht einschläft.
Die Handlung strickt sich nach altbackenen Rezept, hat eine roten Faden, dem man durchaus folgen kann. Es bedarf hier keiner genauen Ortsangabe, Zeit oder irgendeiner Historie. Das finde ich schon mal nicht schlecht. Auch das der Film sich nicht in Nebenhandlungen verliert ist angenehm. Phasenweise driftet der Film ins Dramatische ab, in der Mitte zieht er sich ein bisschen in die Länge. Schauspieler sind konzentriert, solide, machen einen guten Job. In manchen Aufnahmen ist der Film ziemlich bildgewaltig. Musik passt. Wenn man eine Fortsetzung von "King Arthur" erwartet, wird man enttäuscht, wenn nicht, kann man sich das durchaus anschauen, sollte aber nicht zu viel erwarte. Ist halt kein Spektakel-Film.
Fulminantes Ritterspektakel, in dem die Superstars für Spannung und Atmo sorgen. Leichte historische Ungenauigkeiten werden vom komplexen Plot und den Stunts der Kampfszenen marginal. Fürst Bartok (Morgan Freeman) und sein Nachfolger in spe Raiden (Clive Owen), den er wie einen Sohn behandelt, geraten wegen minderwertiger Geschenke mit Fürst Gezza Mott (Aksel Hennie), einem kaiserlichen Beamten in Streit. Die Situation eskaliert, es kommt zu einer Auseinandersetzung der beiden Fürsten. Bartoks Angriff wird für eine Attacke auf den Kaiser gehalten. Todesurteil! Den Schuldspruch: Enthauptung muss Raiden ausführen. Höchst dramatisch! Owen stehen die Zornestränen im Gesicht. Ein Rachefeldzug mit der Eroberung von Gezzas Burg ist der Höhepunkt des Films. Dann fügt Regisseur Kazuaki Kiriya noch einen völlig überflüssigen Epilog an, der nur so vor Patriotismus trieft und das zuvor Gesehene verwässert. Meistens erläutert uns Kommandant Raiden den Gehalt der Aktionen mit einer Prise Pathos so ‘Ehre ist etwas, mit dem jeder geboren wird. Sie kann einem weder genommen werden, noch kann man sie sich verdienen. Man darf sie nur nie selbst verlieren.‘ Soweit die beiden Drehbuchautoren Konyves und Sussmann. Da ist der Lageplan der Burg, der auf den nackten Rücken einer Bade Magd gemalt wurde, noch das bemerkenswerteste. Oder in Bezug auf die Staatsführung, wenn zwischen Volk und Nation differenziert wird:‘ Wir verschaffen unserem Volk Gehör und befreien die Nation.‘ Schließlich noch ‘die Männer stehen für Tugenden, die unsere Nation groß gemacht haben. Sie sind ein leuchtendes Beispiel.‘ Und zum krönenden Abschluss kniet Raiden vor einem schwertschwingenden Henker. Dunkel!? Der wird doch nicht etwa??? Verwunderung macht sich breit.
Ich finde den Film perfekt gemacht. Genau mein Geschmack. Mit dem Finale des Films rechnet man absolut nicht,was sehr gut gemacht worden ist.Der Film bekommt von mir fünf Sterne. Kann ich nur jedem empfehlen