Vorweg einmal, ich möchte David Wnendt nicht allzusehr kritisieren, da es bestimmt nicht einfach ist einen derartigen Film, mit einer geschmackslosen Buchvorlage, gut in einen Film umzusetzen. Deswegen war auch zu erwarten, dass der Film floppt. Die wenigen positiven Aspekte sind kurz und knapp zusammenfassbar.
Der eine Stern wird von mir lediglich für die schauspielerische Darbietung der Hauptdarstellerin Carla Juri, in ihrer Rolle als „Helen Memel" vergeben. Trotz der Kritik, die an Juri wegen ihrer nuschlerei vor der Kamera geübt wurde, finde ich, dass sie es geschafft hat, eine realistische „Helen" darzustellen. Eine „Helen" die man versteht und ihr die ganze Geschichte glaubt. Die „Nuschlerei" sollte weniger als Problem angesehen werden, sondern mehr als ein Markenzeichen der Schauspielerin selber. Es macht sie richtig sympathisch und sie wäre nicht die Erste, welche sich mit Nuscheln einen Namen macht - siehe Till Schweiger. Auch ihr Aussehen kommt Juri zugute. Sie sieht im Film aus wie ein typisches, problematisches Teenager Mädchen, welches aus einem problematischen Elternhaus kommt und ihren Weg noch nicht wirklich gefunden hat.
Das war aber auch schon alles, was bei diesem Film erwähnenswert ist. Der restliche Film besteht aus einer Großteil fehlender Handlung, welche durch ekelige, teilweise sehr perverse Szenen und über Tabu-Themen ersetzt wird. Einfach schrecklich! Es ist ein Armutszeugnis für die deutsche Filmgeschichte. Die Dauer von ca. 2 Stunden lässt den Zuschauer sehr leiden. Man ist schon so weit, dass man sich über den Abspann freut. Fakt ist, dass mit „Feuchtgebiete" ein neues Film- Gerne in die Kinosäle geholt wurde. Jedoch sind an jedem Film schlussendlich eine gute Handlung, gute Schauspieler, eine perfekte Inszenierung, ausgeklügelte Dialoge und ein fantastisches Szenenbild, ausschlaggebend. Es ist traurig dass in vielen Deutschen Filmen versucht wird, durch die „Sex&Drugs" Schiene Zuschauer für sich zu gewinnen. Bei „Feuchtgebiete" ist das auf jeden Fall in die Hose gegangen.