Der Mittelteil einer Trilogie kann auch als „Brückenglied“ beschrieben werden. Dabei sollen alte Fragen beantwortet, oder auch weitergeführt werden, um sie dann im letzten Teil der Trilogie zu einem finalen Aufeinandertreffen aller Handlungsstränge zu führen. Episode Fünf hat das meisterlich bewiesen. Fragen beantwortet, neue geschaffen, eine Episode 6 so schmackhaft gemacht wie eine leckere Pizza. „Die Letzten Jedi“ scheitert mit der Aufgabe einen abgerundeten Mittelteil zu schaffen, und ist dabei kein Film außergewöhnlicher Qualität, sondern solides Science-Fiction Kino. Dabei fängt der Film phänomenal an, und punktet schon zu Anfang an mit einen seiner Highlights: Die Optik. Landschaften, Weltraumschlachten, Einfangen der Action-Sequenzen, Kameraarbeit. Der Film lädt zum Sabbern ein, da die Bildgewalt und die Landschaften perfekt inszeniert und eingefangen wurden, einfach Bravo. Doch dann, bahnt es sich schon an, Stichpunkt Humor…“Das Erwachen der Macht“ hat den Humorpart noch gut wiedergegeben, nicht aufgezwungen, dort wurde statt Quantität auf Qualität gesetzt. Bei „Die Letzten Jedi“ geht dies zu weit, da der Humor zum einen nicht immer zündet, und er Szenen komplett zerstört, und eine Entfaltung der Dramaturgie nicht zulässt und somit Potenzial verschenkt. Je weiter der Film voran geht, desto öfter hofft man dass, die zurzeit gespielte Szene nicht schon wieder durch Humor zerstört wird, um dann, natürlich durch schlecht platzierten Humor zerstört zu werden. Somit muss man eingestehen dass hier und da eine Parodieähnliche Atmosphäre entsteht, welche kleinen Kindern vielleicht gefallen mag, einem Fan der alten Trilogie aber Albträume bereitet. Zu oft kann man den Film und seine dort handelnden Akteure nicht ganz ernst nehmen. Spaceballs lässt grüßen. Storytechnisch bietet der Film sowohl grandiose , als auch ziemlich enttäuschende Elemente. Die Basis des Films ist Die Verfolgung des Widerstandes durch die Erste Ordnung, ganz kurz gesagt. Dieser Schauplatz zieht sich für Zwei Stunden durch den ganzen Film, wodurch das längste Kaugummi der ganzen Galaxie erschaffen wird. In den gesamten zwei Stunden passiert nicht genug um eine Länge von so vielen Minuten zu rechtfertigen, weswegen der Film viel zu häufig in die Länge gezogen wird, oder irrelevante Subplots beigefügt werden, Stichwort Casino. Der Film ist schlichtweg zu lang, eine deutliche Kürzung hätte hier wahre Wunder bewirken können. Außerdem geht durch die ausschließliche Betrachtung dieser Verfolgung das Gefühl des Universellen verloren, welches das Star Wars Universum ausmacht. Sonst hatte man immer das Gefühl man ist Teil eines riesigen Universums , dadurch das Episode 8 seinen Fokus so klein setzt, geht dieses Gefühl komplett verloren. An der Story gefällt mir wie die Beziehung zwischen Rey und Kylo Ren verläuft. Die Szenen in welchen die beide interagieren haben Spannung und Tiefe, Fragen werden beantwortet und insbesondere Kylo Ren wird zum interessantesten Charakter der neuen Trilogie. Im Gegensatz hierzu Finn und Rose, deren Beziehung nie richtig zu reifen versucht, was Schade ist, da Finn in Episode 7 einen tollen Einstieg in das Universum erhalten hat. Das Problem des Filmes ist dass es keinen Augenblick gibt wo der Film konstant ein bestimmtes Niveau halten kann, in welchem nur gute Momente die Leinwand erblicken. Der Film ist eine Mixtur aus guten bis sehr guten Momenten, kombiniert mit fraglichen Handlungen und den typischen „WTF-Momenten“ , welche ich so in einem Star Wars Film nie erwartet hätte. Nach Anschauen von Episode Fünf konnten Menschen nicht darauf warten Episode Sechs zu sehen, bei Episode 8 bleibt die Vorfreude aus, da man nicht weiß auf was man sich überhaupt freuen kann.