Was haben schwarze Ganzkörper-Lack-Kluften, Masken, Machtspiele, große Lichtschwerter und extreme Körperbehaarung gemeinsam?
Manch einer wird jetzt antworten: die eher unglückliche Entdeckung von Onkel Ungers und Tante Michelles „Folter-Keller“ auf der Familienfeier letzte Woche.
Echte Kenner wissen natürlich sofort: Die Rede ist von STAR WARS!
Mit Star Wars-The Force awakens (hoch-hallenserisch ausgesprochen De Foors eweekns) steht jetzt 10 Jahre nach Ende des letzten Teils die lang ersehnte Fortsetzung ins Haus.
Die meisten Zuschauer sind mittlerweile erwachsen, aus den süßen kleinen Anakins von damals sind Darth Vaders geworden und kaum einer erinnert sich noch an alle Handlungsstränge und Charaktere.
Schnell wird so bei der Wikipedia-Suche noch mal Grundwissen aufgefrischt, z.B. dass Han Solo nicht mit Luke, sondern dessen Zwillinggschwester Leia zusammen war, der „Todesstern“ nicht nur eine Lampe von Ikea und der fette grüne Berg Fleisch nicht Jar Jar Bings ist.
Hier käme jetzt das obligatorische „Achtung,Spoiler“, man will ja nicht zu viel vom Film verraten.
Doch Hand aufs Herz: Star Wars ist ein Film, den nicht nur du bereits gesehen hast,sondern deine Schwester, dein Bruder, deine Oma,deren Großcousinen dritten Grades und Tante Petras Deutsche Dogge James. Und das drei Mal.
Wer wider Erwarten doch „Der Macht“ des Gruppenzwangs widerstanden hat, kennt mindestens eine Person im Umfeld, die zur Mitternachtspremiere Anzug und Krawatte gegen schwarzen Umhang und Maske getauscht hat.
Doch wird The Force awakens auch seinem extremen Hype gerecht?
Findet es heraus!
Sandiges Ödland, ein Dorf inmitten einer Wüste. Ein Überfall geschieht. Ein alter Mann wird ermordet, ein weiterer als Geisel genommen- die Eröffnungsszene von The Force Awakens,
oder aber auch der eher unglücklich endende Trip einer Gruppe Leute, die mal wieder nicht auf der Seite des Auswärtigen Amt nach aktuellen Reisewarnungen für entlegene Gegenden der Wüstengegend Tunesiens ohne landeskundigen Führer geschaut hat.
Schnell erfahren wir, dass es sich bei dem Entführten um Poe Dameron, einen jungen Widerstandskämpfer und Spitzen-Piloten handelt. Er ist Besitzer eines Roboters namens BB-8, der eine Karte zu Luke Skywalker, dem Typen mit der Macht aus dem letzten Teil, gespeichert haben soll. Dies entgeht auch dem jungen Sturm-Truppler FN-2187 nicht, der unzufrieden mit seinem Job auf der schnöden Raumstation ist, auf der es nie WLAN gibt und sich neu orientieren möchte auf dem Arbeitsmarkt. So entschließt er sich, Poe aus der Obhut des bösen Darth-Vader-Verschnittes Kylo Ren (zu hoch-hallenserisch Geilo Renn)zu befreien und gemeinsam mit ihm vor der ersten Ordnung zu fliehen. Wer oder was genau die erste Ordnung ist, ob es überhaupt noch eine zweite oder dritte gibt,darüber wird der Zuschauer im Dunkeln gelassen. Poe erkennt, dass FN-2187 ein Name ist, für den man früher in der Grundschule verprügelt wurde und tauft unseren tapferen Helden kurzerhand um: Finn! Ein einfacher Name ohne dreifachen Beinamen, an dem sich manch frisch gebackene Eltern ein Beispiel nehmen könnten.
Bei der Flucht und Anflug auf den Wüstenplaneten klappt jedoch nicht alles so wie geplant.
So stellt sich heraus, dass Finn nur Führerscheinklasse B besitzt und zudem noch nie Automatik-Getriebe geflogen ist.
Der Wüsten-Planet ist ein Slum, in dem viele Bewohner ihre galaktischen Brötchen damit verdienen, Schrottteile zu sammeln und zu verkaufen.
Hier lernen wir auch unsere dritte Protagonistin kennen, Rey, ebenfalls jung, ebenfalls Schrottsammlerin. Nur mit Speer und LSF50+ bewaffnet, trotzt sie mit perfekt weißer Haut dem ärmlichen Dasein und Gamma-Sonnen-Strahlung.
Bis sie Roboter BB-8 aus den Händen eines Schrott-Diebes rettet. BB-8, den man zu Recht als Sympathie- und zukünftigen Oscar-Träger bezeichnen kann, wird mittlerweile von der ersten Ordnung als Gesucht ausgeschrieben und folgt fortan Rey.
Die Geschichten unserer drei Protagonisten überschneiden sich, als der abgestürzte Finn und Rey sich auf dem Trödelmarkt um die Ecke treffen(Pilot Poe ist vermeintlich bei der Explosion umgekommen).
Doch das Kennenlernen wird auch hier durch das Eintreffen feindlicher Schiffe der ersten Ordnung gestört, was unsere Helden zur Flucht in einem ausrangierten Flugschiff ohne TÜV und grüner Plakette zwingt.
Dies entgeht der Ersten Ordnung, dem Ordnungsamt der Galaxis, nicht, die gerade Frühschicht haben und Knöllchen verteilen wollen.
Zum Glück bekommen unsere Protagonisten Unterstützung vom mittlerweile ergrauten Han Solo und seinem immer noch braunen haarigen Begleiter Chu Baca, bei dem die Autorin zu faul war, die Schreibung zu googeln.
Das weitere Geschehen treibt die Protagonisten zu immer weiter entfernten Planeten und Szenen, die sich perfekt dafür eignen, mal kurz die Toilette aufzusuchen.
So schlägt Han Solo vor, eine alte Freundin zu besuchen, um Hilfe zu erbitten.
Han Solo ist der Typ Freund, der nie anruft und sich erst Jahre später bei dir meldet, weil er irgendwo irgendwann mal ein Lichtschwert bei dir vergessen hat, oder einen Roboter bei dir verstecken will. Eben typisch Mann!
Die erste Ordnung schlägt wieder zu und irgendwie gelangt die Truppe auf einen Planeten, für dessen Witterungsbedingungen sie nicht gepackt hat- ein Eisplanet.
Wir erfahren, dass Rey die Macht hat, Kylo Ren besser seinen Helm aufgelassen hätte und die erste Ordnung mit Hilfe eines gigantischen Todessterns sämtliche Planeten im Umkreis vernichten will. Gespeist wird diese „Waffe“ durch eine Sonne. Die Truppe muss nun den Todesstern vernichten, bevor „die Sonne“ komplett ausgesaugt ist und erlischt. Auf Fragen, ob und in wie weit eine sterbende Sonne einfach verschwinden kann, ohne dass die umliegenden Planeten(z.B. die, auf denen sie sich gerade aufhalten) davon vielleicht eventuell ein kleines bisschen in Mitleidenschaft gezogen werden, darauf wird nicht eingegangen.
Wie der Film endet, wird nicht verraten.
Das müsst ihr schon selber...ach, was rede ich, ihr habt ihn doch eh alle schon gesehen und wer nicht: auf welchem Planeten lebt ihr eigentlich?!