Wir waren Könige: Kritiken

Gute Vorsätze machen leider noch keinen guten Film. Das Drehbuch verirrt sich in zusammenhanglos nebeneinander stehenden, jeweils in sich unlogischen Handlungssträngen. Die genuschelten Dialoge waren für mich zu 50% nicht verständlich.

Der Film ist für deutsche Verhältnisse der Hammer! Erinnert mich sehr an "Die Sieger" von Dominik Graf aus dem Jahr 1994. Und der Film war damals auch der Hammer. Der Film zeigt nicht nur, wie wichtig Institutionen wie das SEK, LKA und/oder die Polizei sind, sondern auch welche Gefahren in solchen Institutionen schlummern, nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Gesellschaft. Wir können es drehen und wenden wie wir wollen, alles was uns das Leben in welcher Form auch immer beschert, ist immer ein Spiegelbild der Gesellschaft. Schauspielerisch Oberklasse! Misel Maticevic, Robert Zehrfeld, Thomas Thieme, Bernhard Schütz, Frederik Lau... und alle anderen- preisverdächtig. Mohammed Issa als Nassi, der unbedingt in eine Jugendgang will, spielt grandios und selbst Hendrik Duryn ("Der Lehrer") nimmt man den SEK- Beamten ab. Na klar gibt es, wie in jedem Film ein paar Ecken und Kanten, aber wer hier was zu meckern hat, der hat immer noch nicht begriffen, wie unser System bzw. das Verhältnis Mensch und Macht funktioniert. Auf alle Fälle wird einem der letzte Satz von Willmundt (Bernhard Schütz)in Erinnerung bleiben: "Weil wir es können!" Großes Kino, welches leider in der teilweise schwachsinnigen deutschen Komödienflut, ein bisschen untergegangen ist. Sehenswert!