Obwohl "Taken 2" zwar ein ordentlicher Film war, aber nicht mit seinem Vorgänger mithalten konnte, freute ich mich auf "Taken 3".
Schließlich mag ich Liam Neeson sehr und im Action-Thriller-Genre ist er ein Garant für meist gute Filme.
Umso enttäuschter war ich dann aber, als ich den Film gesehen habe, wofür es viele Gründe gibt.
Das erste Problem machte sich bereits nach wenigen Minuten bemerkbar: Die Vorhersehbarkeit.
Sehr früh im Film gibt es ein Gespräch über Berechenbarkeit und Vorhersehbarkeit, in dessen Verlauf auf das genaue alltägliche Verhalten einer Person eingegangen wird und man als Zuschauer sofort weiß: Das wird nachher "wichtig" sein weil bestimmt das und das passieren wird.
Und so war es dann auch, wobei es leider nicht die Ausnahme sondern eher die Regel ist, dass man erahnen kann was passiert und zu 90 % richtig liegt, wodurch die Spannung extrem leidet und fast komplett zerstört wird.
Das Bischen, was an Spannung übrig bleibt, resultiert aber auch nur aus altbekannten und vertrauten Verfolgungsjagden sowie einer handvoll Actionszenen, welche durch die Bank gut sind, aber eben nicht mehr.
Das unterhält zwar hier und da, reicht aber nicht um den Zuschauer über die gesamte Laufzeit von 103 Minuten bei Laune zu halten - da helfen auch die vielen Explosionen nicht, vor allem wenn sie übertrieben groß aussehen ist das teilweise fast unfreiwillig komisch.
Und wirklich komisch wird es auch so gut wie nie, was nur deswegen negativ ins Gewicht fällt, da der Rest des Films wie gesagt nur über eine gewisse Zeit unterhält und mehr sowie besserer Humor da etwas geholfen hätte.
Aber genug von all dem Schlechten, denn so negativ sich das alles liest, ist es letztendlich nicht gemeint.
Denn wie bereits gesagt gibt es wie erwartet mehrere Verfolgungsjagden, sowie Schlägereien und Schießereien, welche größtenteils gut umgesetzt wurden, in wenigen Fällen jedoch von schlechten CGI-Effekten getrübt werden.
Auch die Ermittlungen rund um den Mord sind alles andere als schlecht und erfüllen ihren Zweck.
Die größte Stärke des Films und des gesamten Franchises war, ist und bleibt aber Liam Neeson, ohne den der Film nur halb so sehenswert wäre.
Nur muss ich auch hier anmerken dass man das alles von ihm schon kennt, da er ja bereits in einigen Thrillern zu sehen war - so sehr ich ihn mag, mehr Abwechslung in seinen Rollen würde ihm gut tun.
Am Ende ist "Taken 3" ein Film für Fans der Reihe sowie Liam Neeson und sehenswert, aber gut ist was anderes.
Befriedigend trifft es am besten.
Fazit:
Dem Franchise geht immer mehr die Luft aus.
Teil 2 konnte schon nicht mit Teil 1 mithalten und dieser Ableger der Reihe setzt den Abwärtstrend leider fort, obwohl Liam Neeson eine gewohnt gute Leistung erbringt.
Die Story ist vorhersehbar, die Action nur Standardkost und spannend wird's nur selten.
Wertung: 2,5 von 5 Sternen