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Kinobengel
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3,5
Veröffentlicht am 7. August 2014
„Ein Augenblick Liebe“ ist die zweite Zusammenarbeit zwischen der französischen Regisseurin Lisa Azuelos und Sophie Marceau. Der Film wurde auf dem 32. Münchner Filmfest gezeigt.
Der mit Anne (Lisa Azuelos) verheiratete Rechtsanwalt Pierre (François Cluzet) trifft auf einer Veranstaltung die Schriftstellerin Elsa (Sophie Marceau). Es knistert sofort. Elsa würde sich als Geliebte erniedrigt fühlen, Pierre hat Respekt vor Frau und Kindern. Zufällig treffen sie sich wieder.
Mit erotisch klingender Musik wird gleich mit Beginn etwas zu dick aufgetragen, um in das Szene-Leben von Paris einzuführen. Die Gespräche, seien es die zwischen Pierre und Elsa oder jene mit den anderen, die zum Thema Liebe, Moral und Fremdgehen befragt werden, besitzen eine seichte Schlagfertigkeit, die jedoch nicht installiert wirkt. In den Dialogen und ein bisschen weniger in Mimik und Situation ist der Humor dieser Geschichte untergebracht. Da mögen die dargestellten Szenen mit den pubertierenden Kindern von Pierre und Elsa auch klischeehaft und künstlich mit passenden Gesprächen zum Thema erreichbare/unerreichbare Liebe angereichert sein, sie tragen zur Atmosphäre bei, die in der Gegend c‘est la vie, c‘est l’amour einzuordnen ist.
Zu dem flotten Drehbuch des 82 Minuten kurzen Films offeriert Lisa Azuelos einige einfallsreiche optische Schmankerl, die Lebenswünsche wie auch Aversionen ausdrücken und letztendlich den Zuschauer unterhalten. Was den Film jedoch ausmacht, ist das nie wankende Verhältnis zwischen Humor und den Lebenssituationen, die vielen vor der Leinwand nicht unbekannt vorkommen sollten. Der Ernst und die möglichen Konsequenzen der Angelegenheit werden ebenso wenig aus dem Augenblick verloren, wie die Schmetterlinge im Bauch.
Von den französischen Superstars darf Cluzet ein aufgesetztes Grinsen präsentieren, welches sein schauspielerisches Können unterstreicht. Sophie Marceau zeigt ihr lebensfrohes La Boum-Lächeln, das in den vielen Jahren nie verloren gegangen ist und ohne Weichzeichner auskommt. Am eindrucksvollsten inszeniert hat sich Lisa Azuelos selbst, die dafür weniger im Fokus steht. Es ist ihr anzusehen - und nicht nur, weil sie als Anne um ihren Ehemann bangen muss - dass sie mit einer besonders beachtenswerten Präsenz aufwartet und dies auch geschickt einfangen lässt.
Fazit: Ein nett unterhaltsamer und mit Fingerspitzengefühl stimmig komponierter Augenblick Film des französischen Star-Kinos.
SO macht man moderne Liebeskomödien! Der schöne Filmspaß, der einfach nur gut tut. Richtig gut aufgelegte, tolle Schauspieler in einer glaubwürdigen Handlung mit Witz und Charme. Das ist gute Unterhaltung im wahrsten Sinne des Worts.