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Michael S.
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3,0
Veröffentlicht am 9. Dezember 2016
Es gilt als Kunst auch aus einfachen Geschichten einen guten Film zu zaubern. Hier sind neben einer soliden Story alle wesentliche Elemente eines modernen Westerns enthalten und fähige Schauspieler gibt es auch noch dazu. Allerdings sorgt eben das leider nicht dafür, dass der Film seine Zuschauer langfristig zu fesseln vermag. Das eröffnende Duell wurde angemessen blutig in Szene gesetzt, doch es zeigt auch, worauf der Film unvermeidlich hinauslaufen muss. Und der Weg dorthin ist lang. Die Tatsache, dass David widerwillig von seiner Frau (Alice Braga) begleitet wird sorgt zunächst für Spannung, mehr als die vorgesehenen dramaturgischen Funktionen darf sie dann aber doch nicht erfüllen.
Woody Harrelsons Schauspiel ist neben den eher soliden Auftritten von Liam Hemsworth einer der Lichtblicke dieses deutlich zu lang geratenen Films, denn er bringt das nötige Charisma mit, um Brant gleichzeitg verschmitzt und gefährlich wirken zu lassen. Warum ihn die Einwohner seines Städtchens aber nicht nur fürchten, sondern auch noch als radikalen Sektenführer verehren, ist kaum nachvollziehbar. Er hält gelegentlich Gottesdienste ab, bei denen Leute wie sturzbesoffen in Trance verfallen und zieht praktisch jeden auf seine Seite. Warum ihm aber bis auf David absolut niemand widerstehen kann wird nicht aufgeklärt.
Letztendlich geht es dann auch aus wie erwartet. Das abschließende Duell zwischen Brant und David (dürfte kein Spoiler sein) zieht man dann aber derart in die Länge, dass auch die blutigste Amputation nur ein müdes Gähnen entlockt. Handwerklich sieht das alles sehr schön aus, spannend ist die Handlung da aber schon lange nicht mehr.