Überleben und Weiterleben: Die als Elfjährige aus dem zutiefst antisemitischen Wien vertriebene Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin Ruth Klüger ist Theresienstadt- und Ausschwitz-Überlebende. Sie will sich jedoch keineswegs nur über ihre Opferrolle definiert wissen. Anhand ihrer Biografie wird die Frage gestellt, wie sich das Leben nach dem Holocaust gestalten lässt und wie nachhaltig es von diesen schrecklichen Erfahrungen geprägt wird. Der Journalistin und Filmemacherin Renata Schmidtkunz gewährt Klüger intime Einblicke in ihr privates Umfeld, sie berichtet über ihr Aufwachsen im judenfeindlichen Wien, über ihr eigenes Muttersein und ihr Verständnis von der eigenen Weiblichkeit in problematischen Zeiten. Diese sehr persönliche Annäherung an das Schicksal von Ruth Klüger ist sowohl Biografie einer bedeutenden Schriftstellerin als auch Bestandsaufnahme über das Vergessen und den Umgang unserer Gesellschaft mit der Vergangenheit.