Nichts gegen Popcorn-Kino, das auf seichte Unterhaltung ausgelegt ist, bei dem man trotz schwacher Story wenigstens 90 Minuten lang im Kinosessel abschalten kann. Doch was hier dem Zuschauer geboten wird, ist schlicht und einfach unverschämt.
Die Schauspieler, die man zu sehen bekommt, gehören sicher nicht zur Creme de la Creme der Charakterdarsteller aber Fräulein Jovovich, Martial Arts Ikone Tony Jaa und der alte haudegen Ron Perlman sollten für die nötige Action sorgen. Doch weit gefehlt, die "Kampfszenen" wirken deplatziert, die Akteure agieren völlig unrealistisch und unlogisch.
Doch zurück an den Anfang:
Der Film startet souverän, eine US-Militäreinheit wird mittels eines Wüstensturms von Afghanistan in eine andere Welt befördert. Leider wird der Zuschauer nicht anseitzweise mit einer Hintergrundstory konfrontiert, es bleibt also völlig offen, wo man sich befindet, in welcher Zeit, aus welchem Grund und überhaupt - schliesslich hat der Film irgendetwas mit Monstern zu tun. Die Militäreinheit wird innerhalb kurzer Zeit völlig dezimiert, die Soldaten gehen in ihren Kampfaktionen auch dermaßen unrealistisch vor, da weiß man gar nicht mehr, ob man lachen oder weinen soll. Die Commanderin der Truppe (Mila Jovovich) überlebt selbstverständlich alles, selbst wenn die Kollegen sie als tot zurücklassen, wacht sie später wieder munter auf, als wäre nichts gewesen. Nachdem also der erste Kontakt mit dem Monster, ein diabolischer Stier mit Schuppenpanzer und Ringelschwänzchen, der sich unter dem Wüstensand fortbewegt, erfolgte, rettet sich die Truppe auf eine Felsformation. Dort wartet in den Höhlen eine Hundertschaft an Spinnen (Gähn), die sich logischerweise vor der Sonne fürchtet und nur in den schattigen Höhlen und bei Nacht Frischfleisch sucht. Auf der Felsformation haust auch ein anderer gestrandeter, den man aus dem sinnbefreiten Vorspann des Filmes kennt, wo sich eine Gruppe Seefahrer auf einem Holzschiff durch den Wüstensand schaukelt - warum, wieso, weshalb? Auch hier kommt das ganze Story-Wirr-Warr des Regisseurs zur Geltung, der zusammen mit einem katastrophalen Schnitt für Schulterzucken sorgt. Jedenfalls entpuppt sich der Gestrandete als einheimischer Bewohner dieser komischen Welt, der zwar gut kämpfen kann aber sonst nichts für einen wertvollen Beitrag zum Film verleisten mag. Die toughe Commanderin und der Wüstenpirat verstehen sich sprachlich nicht und das anfängliche Misstrauen (warum eigentlich?) löst sich langsam in Luft aus. Dabei wirken die nonverbalen Schauspielversuche noch schlechter als die spärlichen Dialoge des Films. Die Musikuntermalung passt leider auch rein gar nicht zu diesem Film, selbst die Soundeffekte der Monster, Spinnen, Explosionen und Schusswaffen, haben in den meisten B-Movies bessere Qualität. Aber egal, es geht ja um Monster und deren Jäger. Nachdem die beiden Hauptakteure ihr Kriegsbeil begraben haben, kommt die rettende Idee: man nehme Spinnengift, lockt das diabloische Monster aus seinem Sandkasten und schiesst dem Ungetier einen Giftpfeil in die Augen, damit es vergiftet liegen bleibt. Endlich kommt Freude auf, es geht ans Eingemachte. Der Kampf mit dem Monster dauert keine 5 Minuten. Während die US-Militäreinheit mit Schusswaffen und Panzerfäusten an dem Höllentier scheiterte, trifft unser einheimischer Bogenschütze natürlich mit nur einem Giftpfeil direkt ins Auge. Nur Momente später kann er ein altes Kampfschwert von oben genau durch die Mitte der Augen in das Monster bohren. Schützenhilfe bekommt er von der Commanderin, die flugs auf das Monster hüpft und nochmals nachbohrt, bis es tot am Boden liegt. Dabei wird der indigene Wüstenpirat verletzt, doch man kämpft sich tapfer durch die Wüste, zeltet mit einem Biwak im Wüstensturm, steckt dem todkranken Verletzten irgendein Ding in die Brust, sodass dieser am nächsten Tag wieder top fit ist. Man möchte zu einem Turm auf einem Berg, warum der dort steht ist nicht bekannt, man vermutet, dass dort das Welten-Wechsel-Turmportal bereit steht. Aber erstmal durchatmen und an einer erfrischenden Oase Wasser trinken und Dinosaurierfleisch braten. Plötzlich brennt die Oase, ein Drache spukt Feuer, Dinosaurier laufen umher und wie aus dem Nichts erscheinen ein paar Kämpfer des im Filmintro gezeigten Wüstenschiffes samt Kapitän (Ron Perlman). Dieser holt ein altes Buch hervor, erklärt der Kommanderin in der gleichen Sprache kurz die Story: Wüstenwelt - Portal zum Weltenwechsel zur Erde - Monster - böse Menschen - alte Kultur zerstört - Turm zerstören - Drachen töten - Dann ist alles wieder in Ordnung. ..Und dann bekommt man auch noch ein Katzenwesen zu sehen, das genau so viel Sinn macht, wie ein Gastauftritt von Thomas Gottschalk in einem Star Trek Film. Kätzchen als Monsterjäger? macht Sinn!
Gesagt, Getan, ein paar Kämpfer marschieren rauf zum Turm, kämpfen gegen einen schlecht designten Drachen und die Commanderin gerät bei einem Sturz wieder in den Weltenportalwüstenstrudel. Man ist zurück auf der Erde. Militäreinheiten entdecken die Commanderin, doch herrje, der böse Drache ist gleich mit auf die Erde gefolgt. Hubschrauber, Kampf-Jeeps, Panzer und ein Flugzeug werden in Rekordzeit mittels Feuerspuckens ausgelöscht. Übrig bleibt nur die tapfere Commanderin, die mit einem gezielten Wurf einer Leuchtrakete in den Rachen des Drachens selbigen verbrennen lässt. Doch - Überraschungseffekt - der Drache steht nochmal auf und will Fräulein Jovovich ans Leder. Da schiessen auch schon Dynamitpfeile des indigenen Wüstenpiraten durch die Luft, bis der Drache völlig dahin ist. Dann erscheint auch noch der Kapitän wie aus dem Nichts, man wechselt nette Worte und als "Appetizer" für eine hoffentlich nicht erscheinende Fortsetzung, fliegt auch schon ein Drache durchs Portal auf die Erde...
Bei aller Sympathie für die Schauspieler, dieser Film ist eine Unverschämtheit.
Wer dafür Geld an der Kinokasse hingeblättert hat, der wird sich nach dem nächsten Kino-Lockdown sehnen.
Da bietet selbst die tausendste Wiederholung von einem Sindbad oder Herkules Film aus den 70ern mehr Unterhaltung.