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    Joe - Die Rache ist sein
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    Kinobengel
    Kinobengel

    461 Follower 550 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 10. August 2014
    „Joe“ (deutscher Titel „Joe - Die Rache ist sein“) ist ein Drama von David Gordon Green („Ananas Express“). Der Film wurde auf dem Münchner Filmfest 2014 gezeigt und kommt nicht in die deutschen Kinos.

    Joe (Nicolas Cage) ist ein derangierter Anführer einer Waldarbeitergruppe in den Südstaaten der USA. Der 15-jährige Gary (Tye Sheridan) lebt in einem heruntergekommenen Haus bei seinen Eltern, möchte sich den Waldarbeitern anschließen und etwas Geld verdienen. Joe nimmt ihn an und freut sich über den Fleiß des Jungen. Als Joe dessen gewalttätigen Vater (Gary Poulter) erlebt, ist er vorgewarnt und möchte nicht, dass Gary verroht. Weitere üble Gestalten haben noch eine Rechnung mit Joe offen und die Polizei wird aufmerksam.

    Der Film ist hart. Das elendige Verhältnis zwischen Vater Wade und Sohn Gary wird mit bewegenden Momenten charakterisiert und macht das trunksüchtige und gewalttätige Familienoberhaupt zum Hauptfeind des Publikums. Doch nicht nur er, alles ist am niedrigen sozialen Level angegrenzt. Alkohol, Prostituierte und Schmuddel bestimmen den Tagesablauf auch von Joe. Die hervorragend aufgenommenen Bilder tragen die Realität mit sich und erzeugen eine negative Atmosphäre mit Hoffnung für Gary. Anhand der dargestellten, nicht komplizierten Aktionen ist der Plot leicht nachzuvollziehen (das ist auch deswegen gut, weil der Südstaaten-Slang zuweilen anstrengend ist). Eigentlich richtiges Kino. Doch deutsche Leinwände soll der Film nicht erleuchten, der deutsche Verleiher Koch Media hat bereits den DVD-Verkaufsstart mit dem 23.10.2014 angegeben. Das mag an den schlechten Besucherzahlen in den USA liegen. Vielleicht mochten die US-Amerikaner das Darben ihrer Unterschicht nicht annehmen. Auch einige von den vergammelten Tomaten aufgesammelten Topkritiken besagen, dass die Story einen zu negativen Inhalt besäße. Und Holzfäller Joe möchte die Angelegenheit auf seine Art erledigen.

    Nicolas Cage spielt eine Paraderolle, war seit „Bad Lieutenant“ (2009, von Werner Herzog) nicht mehr so stark. Joe nimmt er sich sehr zu Herzen. Und das sieht man auch, denn es gehört schon einiges Talent dazu, eine Figur energisch, gewalttätig, nachdenklich und fürsorglich zu verkörpern, ohne dass auch nur ein Zuschauer an Joe zweifelt. Und das gelingt Cage vorzüglich.

    Ein kleines Manko ist die Figur des Jungen. Mit 15 ist es in der Regel zu spät, vor der Entgleisung gerettet zu werden, jedenfalls bei so einem Elternhaus. Und wenn es auch nicht so ist, kommt Gary recht brav daher und lässt nur selten Dampf ab, während der skrupellose Vater es immer bunter treibt. So ist eben Wade’s Entscheidung zum Ende der Geschichte eigenartig.

    Ein mit kleinen Mängeln versehenes, imposant bebildertes Drama, das den Zuschauer mit der einfachen Story packt und fesselt. Nicolas Cage mit Leidenschaft in der Rolle des Joe sollte man sich nicht entgehen lassen.
    Thomas Z.
    Thomas Z.

    112 Follower 518 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 6. November 2022
    Zunächst einmal: Der Zusatztitel der deutschsprachigen Version "Die Rache ist sein" ist nicht nur völlig überflüssig, sondern auch extrem ärgerlich. "Joe" ist kein klassischer Rachefilm, wie "Ein Mann sieht Rot" oder tausend andere, er ist nicht mal ein Thriller!
    Die hauchdünne Story ist kaum sichtbar aber trotzdem ist "Joe" ein beeindruckender Film, ein Drama mit tiefen Einblicken in eine toxische Welt, eine Milieustudie, geprägt von Ungerechtigkeit, Alkohol, Verwahrlosung, Sex und Gewalt. Das funktioniert in erster Linie aufgrund der beeindruckenden schauspielerischen Leistungen aller Akteure. Das kommt extrem authentisch rüber und es macht Spaß, das natürlich immer noch vorhandene, aber schmerzlich vermisste Talent von Nicolas Cage zu würdigen. Mich hat "Joe" bestens unterhalten und ich kann ihn nur empfehlen, wenn man mit der richtigen Erwartungshaltung ausgestattet ist.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 10. August 2015
    ''Joe'' erzählt in einer angenehm simplen Handlung, birgt allerdings in jedem Charakter und jeder Wendung eine intensive Motivik. Ein Junge, der seinem Alkoholikervater entflieht, aufkeimende Vatergefühle, ein Mann, der die Fehler der Vergangenheit nicht erneut begehen will - all dies sind zwar bereits gesehene Konstruktionen, doch ''Joe'' ordnet dies so zurückhaltend und kreativ an, dass der Film einen schönen archaischen Einschlag bekommt. Anders als bei dem reißerischen Trailer zu erwarten wäre, zeigt der Film auch weniger Begeistung für die vorhandene, durchaus harte Gewalt, sondern inszeniert sie ebenso distanziert wie jedes andere Verhalten der Figuren. Aufzuhalten ist die Zuspitzung dennoch nicht: Joe ist betont pessimistisch, nimmt sich aber auch eine versöhnliche Töne heraus, ohne melodramatisch zu werden. Möglicherweise wäre der Film noch besser geworden, wenn er seine Nebenhandlungen noch etwas mehr ausgeführt hätte, anstatt sie in wenigen Szenen zu zeigen. So bleiben der Vaters des Jungen und der streitsuchende Willie etwas blass, wenngleich sie hochinteressante Figuren sind.
    Josi1957
    Josi1957

    128 Follower 828 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 7. Mai 2023
    US-Regisseur David Gordon Green (*Halloween*) zeichnet in seinem atmosphärisch bestechenden und teils mit Laien besetzten Drama ein düster-desillusionierendes Bild der USA. Kein Wohlfühl-Film, aber eine Intensiv dargebotene Milieu- und Charakterstudie.
    Frank B.
    Frank B.

    63 Follower 198 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 5. November 2014
    Omg, ein Fim mit Cage ...

    Juchuuu, ein Film mit Cage, dachte ich dann, als ich ihn geschaut hatte. Endlich mal wieder ein Cage wie wir ihn schätzen und lieben, in einer guten Rolle, in einem guten Film, überzeugend und stark.
    Mich hat dieser Film wider Erwarten direkt gefangen und in einer Form in den Bann gezogen, die ich vorher nicht erwartet hätte.
    Wir haben ein Südstaaten-Sozial-Drama, gut in Szene gesetzt, authentisch erzählt ohne das übliche auf die Tränendrüse drücken. Wir haben einen Film voller Emotionen, die mitreißen und eine spannende Geschichte erzählen und wir haben endlich wieder großes Kino mit Cage!
    TheReviewer
    TheReviewer

    42 Follower 174 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 28. Oktober 2014
    Mit Joe - Die Rache ist sein, hat Nicholas Cage endlich mal wieder was Brauchbares abgeliefert. Der Workaholic, der meiner Meinung nach mit seinen sonstigen Psycho-Rollen keinen Blumentopf gewinnt, zeigt hier endlich mal wieder, dass er sein handwerk doch versteht. Als Joe üräsentiert er sich 100% als Charakterdarsteller. Nicht einmal zeigt er das wahnsinnige Grinsen, dass über die Jahre zu seinem fragwürdigen Markenzeiochen wurde. Auch der Rest der Besetzung kann schauspielern. Es geht um Joe einen skrupellosen Baumfäller, der mit seiner Truppe im Auftrag von Baugesellschaften gesunde Bäume vergiftet um sie danach legitim abholzen zu können. Auch sonst ist Joe nicht gerade der Vorzeige-Typ. Er saß schon im Knast und prügelt sich gerne mal durch die Dorf-Kneipen. Eines Tages heuert der 15 jährige Gary bei ihm an. Auch Gary hat sein Paket zu tragen. Erst vor kurzem ist er mit seiner asozialen White Trash Familie in den Ort gezogen. Der Vater ist schlimmer Alkoholiker und neigt zu Gewalt. Joe wird immer mehr zum Vorbild des Jungen und gerät dabei immer weiter zwischen die Fronten zwischen Vater und Sohn.
    Das tolle an dem Film ist der hohe Grad an Authentizität und Glaubwürdigkeit mit der das Thema Alkoholismus und häusliche Gewalt dargestellt werden. Der Film lässt wirklich kein Auge trocken. Die Schonungslosigkeit der Thematik lässt erinem auch nach dem Film erstmal nicht mehr los.
    MarquisDePosa
    MarquisDePosa

    10 Follower 71 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 31. Oktober 2014
    Es ist eine Weile her, dass ich mir Filme mit Nicolas Cage angesehen habe. Die letzten waren Next und Ghostrider, der Rest seiner Arbeit schien die letzten Jahre besser in Youtube "Nic Cage Freakout" Zusammenschnitten aufgehoben zu sein.

    In Joe hingegen bietet Cage jedoch eine schauspielerische Leistung wie schon seit Jahren nicht mehr und zeigt, was er wirklich kann: Ernsthaft, nuanciert und mit viel Feingefühl spielt er Hauptfigur Joe, einen Waldarbeiter im texanischen Hinterland, der sehr darauf bedacht ist, nicht wieder ins Gefängnis zu müssen, dank einem Hang dazu, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Doch die Probleme finden ihn trotzdem, als der 15-Jährige Gary bei ihm auftaucht und nach Arbeit fragt, um seine kleine Schwester und seine Mutter zu unterstützen, denn sein Vater ist ein gewalttätiger Alkoholiker.

    Zwischen Joe und Gary entwicklet sich eine starke Freundschaft und in Joe erwacht bis dahin nicht erwarteter Beschützerinstinkt als er die Situation zwischen Gary und seinem Vater miterlebt.

    Regisseur David Gordon Green zeigt hier ein solides Drama, das mit einer starken Story, kontemporärer Südstaaten-Atmosphäre und mit tollen Schauspielern punktet.
    IamYourFather
    IamYourFather

    6 Follower 35 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 6. November 2014
    "Joe - Die Rache ist sein" ist endlich mal wieder ein Film, in dem Nic Cage beweist, warum er ein solch gefeierter Megastar ist. In diesem eindrücklich inszenierten Streifen ruft er sein gesamtes schauspielerisches Potential ab und kommt so zynisch und verbittert wie selten daher. Auch der restliche Film zeichnet sich durch eine schonungslose Atmosphäre aus, auch wenn der Plot an sich keinen Oscar gewinnen wird. Insgesamt aber ein sehr sehenswerter Streifen, ohne Frage.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.071 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 9. September 2017
    Filme wie dieser werden Nicolas Cage's ramponierte Karriere nicht mehr vollends flicken, sind aber schonmal ein sehr guter Schritt in die richtige Richtung. Leider ist Cage Darstellung auch das Einzige was mir an dem Film wirklich zugesagt hat, bei dem Rest kann ich die zumeist doch sehr wohlwollenden Kritiken eigentlich kein Stück verstehen. Der Film demonstriert eine Geschichte aus der recht mittelosen Arbeiterklasse und hat im Zentrum den Crash eines vernünftigen Mannes mit schlimmer Vergangenheit der Zuneigung zu einem Jungen entwickelt und versucht diesem in seinem furchtbaren familiären Umfeld beizustehen. Irgendwie war man aber wohl bemüht und darauf aus die Nummer ebenso als Actionfilm zu vermarkten, was mir der reißerische und plumpe deutsche Untertitel „Die Rache ist sein“ suggeriert. Ändert aber wenig: der Film erzählt ruhig und langsam seine minimale Story, vertraut voll auf Cage, baut aber eigentlich keinen ordentlichen Spannungbogen auf oder nimmt einen als Zuschauer völlig gefangen, driftet letztlich aber dann doch in ein ziemlich heftiges Finale daß nicht unbedingt zum Ton und zum „Aufbau“ des Films bis dahin paßt. Ich denke mal eh daß die Zuschauer dieses Films überschaubar sind – aber trotzdem legt er nochmal fest daß Cage mit dem richtigen Skript nochmal zu absoluter Höchstform auflaufen könnte.

    Fazit: Unausgewogene Mischung zwischen Drama und Thriller, darstellerisch top, aber insgesamt ins Nichts führend.
    papa
    papa

    164 Follower 319 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 7. November 2014
    Authentisch und Überzeugend. Endlich, möchte man sagen, mal wieder eine starke Leistung von Nicolas Cage der diesen Film trägt. Tye Sheridan auch gut, genauso wie bei "Mud - Kein Ausweg". Ein Südstaaten-Film der glaubhaft und realistisch wirkt, ab und zu leider mal einen "durchhänger" hat und es etwas Leerlauf gibt weil einige Szenen etwas behäbig wirken. Warum als deutscher Titel jedoch noch der Zusatz "Die Rache ist sein" gewählt wurde erklärt sich mir nicht ganz. Alles in allem aber ein guter Film.
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