Die Geschichte an sich bietet nichts Neues: überarbeiteter Polizist mit dem Hang, Menschen in Not zu helfen, vernachlässigt seine Familie, weil er seine ganze Energie in seinen Beruf steckt. Und auch die restlichen Personen neben dem Protagonisten wirken eher wie Typen als wie tatsächliche Charaktere.
Zur Story: Der Protagonist gerät während seiner Einsätze in eine Serie von Fällen, die zusammenzuhängen scheinen und die alle etwas Unheimliches an sich haben. Gemeinsam mit seinem Partner ermittelt er und stößt auf merkwürdige Ereignisse, gerät an furchteinflößende Tat- und Ermittlungsorte und hat es mit Gegnern zu tun, die ihm in die Quere kommen. Doch nicht nur er wird bedroht, sondern auch seine Familie gerät in Gefahr.
Gemimt wird der Protagonist, Polizist "Ralph Sarchie", von Eric Bana, der seine Arbeit gut macht. Die Hauptfigur wirkt sympathisch und Bana schafft es, den Helden so darzustellen, dass er nicht nervig oder überzogen wird, wie es sonst oft der Fall ist. Dieser Heldentypus scheint seit längerer Zeit sehr beliebt zu sein: Ein Mann, der kompetent alles im Griff zu haben scheint, doch mit der Bedrohung, seinen häuslichen Pflichten und Schatten aus der Vergangenheit zu kämpfen hat. Doch genauso schnell kann man mit so einem Helden auch daneben greifen, wenn die Umsetzung durch den Schauspieler nicht passt. Glücklicherweise war Bana eine fähige Besetzung und mit ruhiger Art führt er den Zuschauer durch die beinahe durchgehend düstere und unheimliche Atmosphäre, ohne dabei Augenrollen oder Seufzen zu verursachen. Auch die anderen Schauspieler wirken sympathisch und selbst die (beinahe schon übertrieben) lustigen Sprüche vom Kollegen liegen noch unter der Schmerzgrenze. Ein weiterer positiver Faktor ist "Priester Mendoza" verköpert von Edgar Ramirez, der auch den ein oder anderen Sympathiepunkt einfahren kann.
Die Atmosphäre wird gelungen erzeugt und macht die schwachen Charakterzeichnungen wieder wett. Die Schauplätze bedienen sich hierbei nicht nur an Klischee-Orten wie Kellern oder Kinderzimmern, sondern entführen den Zuschauer auch an den ein oder anderen Ort, mit dem er wohl nicht gerechnet hat. In diesen Szenen steigen die Spannungs- und die Adrenalinkurve unmittelbar in die Höhe und man traut sich beinahe nicht, richtig hinzusehen. Wirklich gelungen wurden die Schockmomente eingestreut! Oft hat man sich schon nach einem erwarteten Schocker, der dann jedoch ausblieb, entspannt, um dann im nächsten Moment ordentlich erschreckt zu werden!
Die Auflösung des Spuks, der Heimsuchung oder wie man es auch nennen mag, bekommt lediglich ein OK. Es wurden zwar schon neue Erklärungen und Umstände eingebaut, doch das Ende war nicht überzeugend.
"Erlöse uns von dem Bösen" kann sich sehen lassen und würde es nur um die Schockmomente gehen, gebe es relativ wenig zu beanstanden, doch schwache Charakterzeichnungen und einige Mängel in der Geschichte, sowie das schwache Ende schmälern das Ergebnis.
Fazit: Ganz gut, geht aber noch besser.