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    Lost River
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    Luke-Corvin H
    Luke-Corvin H

    374 Follower 474 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 15. November 2015
    Fazit: Einiges ist gut gegangen (wie Darsteller, Story), jedoch ist die erzähl art so geschwollen und verwirrend das es nur Logisch ist das die Kritiken dementsprechend schlecht wahren.

    -Kritik wird überarbeitet-
    Kino:
    Anonymer User
    3,5
    Veröffentlicht am 2. November 2015
    Zwar ist es durchaus richtig, dass der Film in Teilen einfach zu kryptisch und auch etwas mit Symbolen überladen ist, und somit etwas überambitioniert von Verfall und dem Einbruch des Unbekannten und Mystischen erzählt. Dennoch ist es angenehm, dass Ryan Gosling in seinem Regiedebüt, wenngleich deutlich von Nicolas Winding Refn, beeinflusst, seinen eigenen Stil erprobt. ''Lost River'' ist ein hauptsächlich von seinen starken, atmosphärischen Szenen lebender Film mit teilweise großartiger Synthese aus Bildern und Musik. In dem gewöhnlich kohärenzwütigen Hollywood und den oft tausendmal gesehenen dramaturgischen Kniffen ist es daher angenehm, einen jungen Regisseur mit einer komplett eigenen Vision zu sehen, die auch nur bedingt darauf Wert legt, den Zuschauer emotional mit einzubeziehen. Auf diese Weise entsteht aber nicht nur eine recht hohe Distanz zum Zuschauer, sondern auch eine geheimnisvolle Atmosphäre. Man muss sich in jeder Szene die dynamischen Kombinationen, die Handlung aneignen, um nicht komplett verloren zu gehen.
    Michael S.
    Michael S.

    275 Follower 415 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 12. Oktober 2015
    Regiedebütanten haben es selten leicht. Erst recht, wenn sie etwas künstlerisch eigenständiges drehen und sich nicht für jeden x-beliebigen Job mit längst fertigem Drehbuch anheuern lassen wollen. Auch wenn Ryan Gosling als Schauspieler längst Respekt und Anerkennung genießt, musste auch er diese Erfahrung machen. Sein hier vorliegendes Erstlingswerk wurde von der Kritik sehr gemischt aufgenommen. Höchste Zeit, sich ein eigenes Bild davon zu machen.
    Seine Charaktere leben in der heruntergekommenen Stadt Lost River. Kaum einer hat noch Hoffnung oder Perspektive, man kämpft um das nackte Überleben. Bones (Iain DeCaestecker) entdeckt auf einem Beutezug eine mysteriöse Straße, die geradewegs in einen See hineinführt. Seine Nachbarin Rat (Saoirse Ronan) weiht ihn in das Geheimnis dieses Ortes ein, der mit dem Schicksal von Lost River so manches zu tun hat. Als es in Bones Familie immer mehr bergab geht und in der Nachbarschaft immer wieder scheinbar willkürlich Häuser abgerissen oder verbrannt werden, beschließt er der Sache ein Ende zu machen und den Fluch ein für alle Mal zu brechen.
    Man kann in diesem Fall ruhig vorwegschicken, dass es sich hierbei um einen Kunstfilm handelt. Die zugrunde liegende Handlung ist durchaus relevant, wird aber eigenwillig interpretiert. Während man in der ersten Hälfte dem Geschehen noch gut folgen kann, häufen sich danach einige Längen, die auch tolerante Cineasten die Stirn runzeln lassen können. Am Ende nimmt der Film aber noch einmal ordentlich Fahrt auf und präsentiert ein Finale, an das man mittendrin schon nicht mehr geglaubt haben mag.
    Eine eindeutige Genreschublade für Lost River zu finden ist schwierig. Märchenfilm, urbane Legende, Psychodrama und vieles mehr kommt mir in den Sinn. Der Film scheint definitiv etwas aussagen zu wollen, es dauert nur einige Zeit bis klar wird, was da nun eigentlich gemeint ist. Im Großen und Ganzen könnte es eine Abrechnung mit dem amerikanischen Traum sein. Die Retro-Schlager während des Vor- und Abspanns deuten es bereits an. Der Handlungsstrang um die beinahe zwangsenteignete Familie und das dubiose Jobangebot eines Nachtclubbesitzers, der seinen Gästen erstaunliche realistische Blutorgien offeriert, schlägt ebenfalls klar in diese Bresche. Der gescheiterte Traum vom Eigenheim, die Flucht aus der verfallenden Stadt in den Süden und die Türen, die immer wieder mittig platziert in verschiedenen Szenen auftauchen, scheinen das noch zu untermauern.
    Die in anderen Szenen wieder sehr geheimnisvolle Musik, die Märchenmotive und die zarte aber nie plakativ inszenierte Zuneigung zwischen Bones und Rat gehen in eine eher surreale Richtung. Dazu trägt auch die oft hypnotische und immer wieder faszinierende Bildgestaltung bei. Einer der Höhepunkte und Pluspunkte des Films ist definitiv seine Atmosphäre. Die vielfältigen echten Schauplätze (gedreht wurde größtenteils in der wirklich fast bankrotten Stadt Detroit) stellen jede noch so detaillierte Studiokulisse in den Schatten.
    Darüber hinaus wird nicht jeder etwas mit dem Film anfangen können. Man muss sich auf die eigenwillige Erzählweise einlassen und es braucht womöglich ein Weilchen bis es richtig funkt. Selbst wenn nicht jeder der Darsteller das Drehbuch verstanden haben sollte, sie machen ihren Job gut und überzeugen in Rollen, die für die meisten von ihnen Neuland sein dürften. Wer ohnehin schon Fan des Dänen Nicolas Winding Refn sein sollte, mit dem Gosling als Darsteller schon mehrfach zusammengearbeitet hat, der wird sich hier sicher wohlfühlen. Die grellen Neonlichter und die eigenwillige Erzählweise dürften von dessen Arbeit inspiriert sein.
    Schade ist, dass selbst die BluRay-Ausgabe bis auf einige Interviews und Trailer kein weiteres Bonusmaterial beinhaltet. Vor allem ein wenig mehr über die Drehorte und die Inspiration zum Drehbuch zu erfahren wäre sehr interessant gewesen. Dafür ist die Version auf der Disc länger als die Kinofassung und überzeugt mit einer farbgetreuen Wiedergabe im Heimkino.

    Darsteller: Iain DeCaestecker, Saoirse Ronan, Matt Smith, Christina Hendricks, Ben Mendelsohn, Eva Mendes uvm.
    Regie: Ryan Gosling
    Jahr: 2014
    Label: Tiberius Film
    FSK: ab 16 Jahren
    Jimmy v
    Jimmy v

    483 Follower 506 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 30. Mai 2015
    Ja, okay, Ryan Gosling hat also Vorbilder und er zitiert sie auch: Malick, Herzog, Lynch und seinen Kumpel Refn. Das wurde mehrfach so gesagt. Wie kann man ihm genau das aber zum Vorwurf machen, wenn Filmkritiker derselben Coleur sich immer daran ergötzen, dass solche Leute wie Tarantino "zitieren"? In seinem Regiedebüt ist klar erkennbar, woher Gosling kommt und wohin er gehen will. Besonders hervorragend ist dabei, dass er mit seinem Erstlingswerk ein durch und durch profihaftes Zusammenwirken von Bildern, Sound und generell einer Atmosphäre auf die Beine bringt, die sich wirklich sehen lassen kann. Wie auch seine Vorbilder eben. Einer von denen sollte schon immer mal einen reinrassigen Horrorfilm machen - Gosling könnte sich darum noch kümmern. Hier wird ein verwildertes, heruntergekommenes und bei Nacht bedrohliches Detroit eingefangen. Superb!
    Der große Schwachpunkt des Films ist aber seine Geschichte. Aufgeteilt in drei Subplots, laufen diese zwar irgendwie schon zusammen, aber sie lassen kalt. Vor allen Dingen enttäuschend ist aber der falsche Eindruck, der im Vorfeld erweckt wurde. Von einem "fantasy noir" wurde mehrfach gesprochen. Doch weder die Unterwasserstadt noch der schmierige Nachtclub bekommen eine tiefere Bedeutung. Gosling & Co. liefern mit ihren Schauwerten eine Blaupause, die wir selbst ausfüllen dürfen. Doch im Gegensatz zu z.B. Lynch liefert er kaum wirkliche Thesen und regt zum Mitdenken an. Dafür ist die Geschichte dann doch zu geradlinig. Sie gibt schlicht nicht viel her. Die Schauspieler können da nur wenig tun, um ihre Figuren (die kaum Entwicklung durchmachen) mit Leben zu füllen.
    All das soll sehr deutlich eine Parabel auf das vergehende Amerika sein - und vielleicht auch zeigen, dass man einfach einmal neu anfangen soll? Sich nicht an die Vergangenheit (und versunkene Städte) klammert? Ja, so wird's sein. Aber das reicht leider alles nicht. Es wird leider nicht geschafft, die superbe Schaueratmosphäre an eine wirklich interessante Geschichte zu knüpfen oder Raum für Eigenes zu geben.
    Fazit: Bei Ryan Goslings Regiedebüt kann man einen plumpen Spruch benutzen, um ihn zu bewerten: Außen hui, innen pfui! Dennoch sehenswert, weil es sehr selten solch tolle Atmosphäre gibt. Und manch einem mag der offene Parabel-Stil gefallen.
    Kinobengel
    Kinobengel

    460 Follower 550 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 4. Juni 2015
    Ryan Gosling versucht sich erstmals als Regisseur. „Lost River“ heißt der Film des Kanadiers, der für sein Debüt mit dem selbst geschriebenen Drehbuch ein mögliches US-amerikanisches Gesellschaftsbild zeigen möchte.

    Der fast verlassene Ort Lost River: Billy (Christina Hendricks) ist finanziell am Ende, es droht die Obdachlosigkeit auch für ihre Kinder Bones (Iain De Caestecker), Franky (Landyn Stewart) und Mutter Belladonna (Barbara Steele). Banker Dave (Ben Mendelsohn) verhilft Billy zu einem erniedrigenden Job in einem Nachtclub. Bones versucht, durch Kupferdiebstahl und -verkauf an Geld zu kommen. Aber Bully (Matti Smith), der selbsternannte Boss der Unterwelt, hat etwas dagegen. Die Durchbrechung eines Fluchs mit Hilfe von Rat (Saoirse Ronan) könnte bei der Beseitigung von allem Bösen helfen.

    „Lost River“ ist symbolträchtig. Dass die Figuren unvollständige oder eigenartige Namen haben, rührt bereits von der Idee her, möglich viel mit Platzhaltern auszudrücken, welche Menschen der am Abgrund befindlichen sozialen Schichten und deren Ausbeuter bezeichnen. Verzweiflung und Gewalt führen zu Aberglaube und ungewöhnlichen Handlungen.

    Ryan Gosling möchte vor allem mit Bildern das Geschehen im US-Endzeitlichen an die Zuschauer bringen. Dafür stehen skurrile Einfälle wie das spezielle Entertainment im Nachtclub durch Showgirl Cat (Eva Mendes), die Verhaltensweisen von Nachtclub-Konsument Dave und Bully, der ganz allein zu herrschen scheint, doch auch diese dürfen als Gleichnisse gesehen werden. Der erfahrene Chef-Kameramann Benoît Debie („Spring Breakers“, „Everything Will Be Fine“) legt sich dafür voll ins Zeug, wählt Zerstörtes und Zerstörendes in der Umgebung von Detroit als Motive. So sind die Bilder zunehmend düster. Das erzeugt Atmosphäre. Da jedoch eine Allegorie die nächste jagt, sind bei dünnem Plot Steigerungen nicht zu erwarten und das Ergebnis heißt Überfrachtung der Dystopie und ein Musik-Score mit schwacher Linie, aber gelegentlich passenden Klängen.

    Hochgehalten wird das Erstlingswerk Goslings durch die starke Inszenierung der Figuren und ihren exzellenten Darstellern, mit viel Mimik, in reichlichen Nahaufnahmen eingefangen. Vor allem Christina Hendricks („Drive“) überzeugt als Billy mit Ausdrucksstärke. Australier Ben Mendelsohn, der schon mit seiner Rolle als abgefuckter Junkie in „Killing Them Softly“ brillierte, spielt seinen Dave ebenso ausgezeichnet; und: „nette“ Tanzeinlage.

    „Lost River“ ist kein starker Film geworden, aber er lädt den Kinogänger mit Interesse für Endzeitliches nach der Vorstellung zum Enträtseln der ideenreichen Sinnbilder ein. Dass die Begeisterung in den USA ausgeblieben ist, verwundert wenig.
    Spawn
    Spawn

    8 Follower 21 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 31. Mai 2015
    Dass Ryan Gosling mehr ist als nur ein Hollywood Schönling, hatte er bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Aber erst durch die Rolle des namenlosen Fahrers und Protagonisten in Nicolas Winding Refns Kultfilm „Drive“ von 2011 wurde er zu einem wirklich respektierten und gefeierten Darsteller Hollywoods. Nun kommt er mit seinem Debüt als Regisseur und Drehbuchautor in die deutschen Kinos. „Lost River“ feierte letztes Jahr bei den Filmfestspielen in Cannes seine Premiere und wurde sogleich von den Kritikern auseinander genommen. „Zu ambitioniert“ oder „Zu selbstverliebt“ war oft zu lesen. Aber tut man diesem bildgewaltigen Drama damit nicht unrecht?

    Die Geschichte spielt in einem von Wirtschafts- und Immobilienkrise gebeutelten Städtchen Namens Lost River, wo die alleinerziehende Mutter Billy ( Christina Hendricks, bekannt aus Mad Men ) verzweifelt versucht Geld aufzutreiben, um ihr Haus nicht durch ausstehende Hypothekenzahlungen zu verlieren. Dabei lässt sie sich auf ein Angebot des kruden Bankmanagers und nebenberuflichen Nachtclubbesitzers Dave ( Ben Menelsohn ) ein und nimmt einen Job in seinem morbiden Etablissement an und ist dort den düsteren Phantasien der ortsansässigen Männerwelt ausgeliefert. Parallel dazu versucht ihr älterer Sohn Bones ( Iain De Caestecker ) mit dem Verkauf von Kupferleitungen aus den verfallenden Gebäuden des Ortes etwas zum Erhalt des Hauses beizutragen, muss sich dabei aber mit dem brutalen Schläger Bully ( Matt Smith ) und seiner Gang auseinander setzen, die sich selber als Herrscher der Stadt sehen und dabei Bones und das Nachbarmädchen Rat ( Saiorse Ronan ) immer wieder verfolgen und tyrannisieren.

    Gosling inszeniert seinen Debütfilm mit sehr starken Bildern und den immer wiederkehrenden Motiven von Feuer, Wasser und Verfall einer längst vergangenen Welt. Dazu passend erklingt ein eindringlicher und zugleich verträumter Soundtrack für den u.a. die amerikanische Synthie-Pop Band „Chromatics“ herangezogen wurde, die durch den Track „Tick of the clock“ bekannt wurden, der auch schon auf dem Soundtrack von Drive zu hören war und mittlerweile sogar schon für einen Commerzbank Werbespot herhalten musste. Aber nicht nur am Soundtrack merkt man deutlich, dass sich Gosling von Winding-Refn inspirieren lies. Es wird z.B. mit starken Farbsättigungen und Beleuchtungseffekten gearbeitet, oder mit kurz eingestreuten, aber dafür sehr intensiven Gewaltdarstellungen wie z.B. wenn Bully seinem Gefolgsmann aufgrund einer nicht erfolgreichen Menschenjagd die Lippen mit einer Schere entfernt.

    Rein erzählerisch bietet der Film allerdings seine größten Schwächen. So etwas wie Spannung kommt eigentlich nie auf und die Schauspieler schaffen es nicht glaubhaft die Emotionen zu transportieren. Die Geschichte hat, wie es sich für einen Autorenfilm gehört, starke autobiographische Züge. So ist auch Gosling Sohn einer alleinerziehenden Mutter gewesen, die immer für das Wohl ihrer beiden Kinder kämpfen musste. Gedreht wurde das Ganze in Detroit, einer Stadt die, wie auch das Städtchen Lost River mittlerweile zum Großteil einer dem Verfall preisgegebenen Geisterstadt gleicht. Diese morbide Schönheit wird hier gut eingefangen. Der Film ist daher auch für Leute mit einer Vorliebe für „Lost places“ zu empfehlen. Dieser Verfall zeigt sich aber nicht nur in den Gebäuden, sondern auch in den Sitten der Stadtbewohner. Man befindet sich ( übrigens ähnlich wie im ersten Teil von Mad Max ) erst am Anfang einer Endzeit. Die alten Strukturen haben zwar noch Bestand, aber Moral und Gesetz sind dem Verfall genauso preisgegeben, wie die Gebäude der Stadt. Der Film ist im Prinzip eine Parabel über den Untergang Amerikas. Es ist sozusagen der amerikanische Albtraum in Bildern.

    Fazit: Ryan Gosling hat mit seinem Regiedebüt einen bildgewaltigen und künstlerisch dick aufgetragen Abgesang auf den „American Dream“ geschaffen, der es in einer sehr seltsamen, aber doch eindringlichen Stimmung schafft, eine gewisse Sogwirkung zu erzielen. Leider offenbaren die Dialoge und die mäßigen Darsteller eine erzählerische Schwäche, die nach der Uraufführung in Cannes zwar etwas überzogen kritisiert wurde, aber an der er trotzdem arbeiten muss, wenn er sich auf Dauer als Regisseur durchsetzen möchte.
    Janko B
    Janko B

    4 Follower 31 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 22. August 2021
    Lost River ist ein sehr sehenswertes Debüt von Ryan Gosling als Drehbuchautor und Regisseur, indem er Tribut zollt an einige der interessantesten Filmemacher der Gegenwart. So ist unverkennbar, wie seine Zusammenarbeit u.a. mit Nicolas Winding Refn auf seinen Film Einfluss genommen hat.

    Mit seinem Erstlingswerk spricht er eine hochaktuelle Thematik der US-amerikanischen Zeitgeschichte an: nämlich das Ende des ursprünglichen amerikanischen Traums. Denn alle Figuren dieses Films scheinen weiterhin an diesem Traum festzuhängen, obwohl sie in völliger Verwahrlosung fernab von jeglicher Zivilisation ihr Dasein fristen. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie mit unwürdigen Tätigkeiten wie mit Kupferdiebstählen oder entwürdigenden Arbeiten in einem morbiden Club. Fast alle Häuser in Lost Riveer sind abgerissen, alte Industriebrachen prägen das Bild und selbst die für Amerika so wichtigen Automobile sind Mangelware oder wollen nicht mehr so richtig starten.

    Das Thema wird durch die ausgewählten Locations, die Farbgestaltung und den musikalischer Score hervorragend in Szene gesetzt. Das ruhige Erzähltempo und die Performance von Iain De Caestecker und Ben Mendelsohn haben mir hervorragend gefallen.

    Eine klare Empfehlung von mir für diesen Film.
    papa
    papa

    164 Follower 319 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 19. Oktober 2015
    "Lost River“ ein ein stimmungsvolles und düsteres Schauwerk geworden. Gute atmosphärische Bilder und eindringliche Musik, das wars aber schon. Leider habe ich für meinen Geschmack etwas die Tiefe und den Inhalt in den Bildern vermisst. Alles wirkte etwas wild zusammen gewürfelt und nicht komplett zu Ende gedacht. Meiner Meinung nach kommt Ryan Goslings Regiedebüt ziemlich skurril und inhaltsleer daher. Schauspielerisch ganz in Ordnung, bekannte Darsteller spielen mit wie Christina Hendricks (Drive) und Eva Mendes (Ghost Rider). Insgesamt jedoch ein ziemlich enttäuschender Debütfilm.
    Thomas Z.
    Thomas Z.

    112 Follower 512 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 14. Mai 2018
    Ryan Goslings Regiedebut lässt sich nicht eben einfach bewerten, den hemmungslosen Verriss hat das ambitionierte Werk aber keinesfalls verdient. Dafür zaubert Benoit Debie zu eindrucksvolles Bildmaterial auf die Leinwand, das sich einen schwierigen Pfad zwischen Naturalismus und symbolschwangerem Surrealismus bahnt. Inspiration ist eine wichtige Triebfeder von Kunst und Gosling macht aus seinem Herzen keine Mödergrube, warum auch? Der Geist von Nicolas Refn weht durch diese Inszenierung, insbesondere wenn es um den ausufernden Einsatz von farblichen Akzenten geht, ebenso wie der von David Lynch. Der Abgesang auf den amerikanischen Traum wird parabelgleich mit einer mythischen Ebene verknüpft, die neben der fast inflationär gestreuten Symbolik, einen hohen Deutungs- und Interpretationsspielraum bereithält, was insbesondere für die morbiden Aufführungen im Nachtclub gilt. Das wirkt sehr bizarr, stellenweise vielleicht etwas überambitioniert. Ein wenig mehr Substanz im Plot hätte "Lost River" sicherlich nicht geschadet. Das hat man bei Refn zwar auch nicht unbedingt, dafür ist die Inszenierung aber eben deutlich dichter. Sicher eine Gratwanderung, mich hat der kanadische Debutant aber erreicht, und ich sehe weiteren Regiearbeiten von Ryan Gosling mit Interesse entgegen.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.040 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 9. September 2017
    Am Anfang war es Unverständnis, nach kurzem Ablehung und nach nicht allzu langer Zeit war es blanker, purer Hass: so in etwa war mein Empfinden bei diesem Film und ich beschreibe nur die ersten zehn Minuten. Danach ließ ich ihn achtlos auf dem Monitor laufen und machte nebenbei andere Sachen, wollte sagen können „Ich hab ihn geschaut!“; aber war kein Stück daran interessiert irgendwas davon zu folgen. Echt, ehrlich und im Ernst: ich mag Ryan Gosling sehr, auch wenn er nicht immer Filme macht die meinem Geschmack entsprechen, aber sei es drum. Doch was ihn hier bewogen hat diesen Dreck als sein Regiedebüt zu machen wird nur er verstehen. Es ist ein Kunstfilm und Gosling frönt hier seiner Leidenschaft und Vorliebe für bestimmte Filmemacher – das ist gut so und werde ich nicht gegen ihn verwenden. Der Mann hat auch durchaus ein Gespür für Stimmung – aber außer der Sache daß eine Frau einen Job in einem Nachtclub antritt giubts nichts an Story – nur anderthalb Stunden düsteres Bilderwirrwarr das mich irgendwann wütend gemacht hat. Einfach weil es mir irgendwie versucht zu suggerieren daß ich ein ziemlich dummer Hund sein muß wenn ich eben all dies nicht künstlerisch wertvoll finde. Nein.

    Fazit: Derbe Sauerei: als hätte einer ohne Drehbuch mit einer Kamera rumgespielt!
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