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niman7
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4,0
Veröffentlicht am 3. Oktober 2013
In Kilian Riedhofs Film "Sein letztes Rennen" geht es um Paul Averhoff der 1953 für Deutschland die Goldmedaille bei den olympischen Spielen gewann. Nun ist der gute Rentner und verbringt mit seiner über alles geliebten Frau Margot die letzten Tage zuhause. Nachdem Margot mehrere mal umkippt, wird das Paar von Tochter Birgit (Heike Makatsch), mehr oder weniger gezwungen in einem Altersheim einzuziehen. Paul gefällt die Situation überhaupt nicht. Als er gezwungen wird Kastanienmännchen zu basteln, läuft das Fass über. Er will da weg! Seine Frau überzeugt ihn davon wieder ins Heim zu gehen. Um sich die Zeit zu vertreiben, beschließt Paul wieder zu laufen...Was den anderen gar nicht passt. "Sein letztes Rennen" hat mir äußerst gut gefallen. Der Film ist sozusagen in zwei Teilen eingeteilt. Die erste Hälfte ist äußerst lustig und macht einfach nur Spaß. Die 2. dagegen ist alles andere als lustig. Man wird plötzlich mit dem Tod konfrontiert und die Lage wird deutlich ernster. Der Film wird die ganze Zeit über von seinen grandiosen Darsteller Dieter Hallervorden getragen. Es macht einfach so richtig Spaß ihn dabei zu sehen wie er es der heutigen Generation zeigt. Sein Paul gibt niemals auf. Sein Motto: Wer stehen bleibt, hat schon verloren. Man möchte es ihm einfach gleich tun. Die Sportschuhe auspacken und ab in den Park. Er avanciert zur absoluten Sympathiefigur. Die restlichen Schauspieler sind auch alle samt grandios. Jeder hat im Film typische Charakterzüge. Der Film zeigt aber auch mehr als deutlich wie es in den Heimen zugeht. Es ist schon ein "Hilfeschrei" der uns jüngeren zeigen soll was wir unsere Eltern eigentlich antun. Vor allem denjenigen, die den Krieg mit erlebt haben. Das schöne am Film ist jedoch, dass auch die andere Seite gezeigt wird. Eltern wollen ihren Kindern ihr Leben nicht wegnehmen. Ganz im Gegenteil. Das Thema "Das eigene Leben leben lassen" kommt immer wieder vor. Was einfach eine großartige Diskussion im Film war und zum Nachdenken anregt. Der Film zeigt aber auch, dass die Liebe zweier Menschen selbst im hohen Alter und nach sovielen Jahren immer noch sehr stark sein kann. So gibt es kleine Zärtlichkeiten der beiden Hauptdarsteller im Zug was einfach total schön ist. Nebenbei gibt es noch einige kleine Extras. So zum Beispiel besucht Paul Reinhold Beckmann und am Ende sind sogar einige bekannte Kommentatoren dabei. Punktabzug gibt es weil der Film manchmal zu "traurig" ist. Er versucht dann mit aller Macht auf die Tränendrüsen des Zuschauers zu drücken. Was ihm letztendlich fast gelingt. Außerdem geht der Film fast 2 Stunden lang. Was für dieses Thema eindeutig zu lange ist. Ein paar Minuten kürzer, hätten den Film nicht geschadet. FAZIT: Riedhofs bitter böse Komödie "Sein letztes Rennen" ist ein hervorragend gespielter Film der einfach riesig Spaß macht, einen sehr zum Nachdenken anregt und gegen Ende einen sogar fast zum weinen bringt.
Früher konnte ich die Filme mit Dieter Hallervorden kaum ertragen da seine Art von Humor ich nicht mochte. Als der Film startete hatte ich Bedenken als ich ihn sah. In diesem Film hat er seine Rolle großartig gespielt. Da ich ja selbst in einem Pflegeheim lebe seit nunmehr über elf Jahre waren die Schilderungen aus dem Pflegeheim für mich leicht zu verstehen. Zum Glück ist es mir gelungen, dass ich fast einmal die Woche ins Kino gehen kann, trotz meiner schweren Behinderung. Dieser Film ist gute Unterhaltung, allerdings eher für +40er.
Man muß sich echt wundern, wenn man Hallervorden noch aus den Nonsensfilmen kennt. Der Mann hat ja echt Talent! Ein starker Auftritt und insgesamt ein sehenswerter Film. Drama pur, traurig und regt doch zum Denken an. Was passiert, wenn man selbst in so einer Situation ist....?
Hier hat man jede Menge Komponenten anhand derer man sich sehr schnell vorstellen kann wie der fertige Film dann aussehen und ausfallen wird – aber doch ist das Ergebnis beeindruckend. Schon alleine weil viele nicht erwartet hätten daß die in die Jahre gekommene Ulknudel Dieter Hallervorden eine wirkliche, ernsthafte Schauspielrolle so antreten und auch noch so großartig umsetzen kann. Den Spaß den er dabei offensichtlich hatte überträgt er dabei auf seine Mitspieler und so hat man wirklich den Eindruck einem gut gelaunten Ensemble zuzusehen. Die Story und den wesentlichen Verlauf kann man sich zwar schnell zusammenreimen, aber auch das zu erwartende kann sehr vergnüglich ausfallen und wenn es denn dann an die epischen Sportszenen kommt inszeniert sich der Film ebenso gekonnt. Deutsche Filme wirken auf mich oftmals so als sei nur versehentlich irgendeine TV Produktion versehentlich ins Kino gewandert – hier jedoch zeigt sich daß auch ein deutscher Film tolle Momente und großé Gefühle liefern kann.
Fazit: Sportlerfilm trifft Rentnerdrama mit teils amüsantem, teils sehr bewegendem Resultat. Und Hallervorden toppt alles!
Hartes Thema (gerade für ältere Menschen), dennoch hervorragend dargestellt und umgesetzt. Heike Makatsch wird immer besser, je älter sie wird(sorry, ist aber als Kompliment gedacht), Dieter Hallervorden spielt gewohnt souverän aber mit viel Herz. Toll!
Dieser Film hat mich wirklich sehr bewegt....teilweise zum Schmunzeln...aber auch meine Tränen ließen sich in diesem Film nicht verbergen... Hochachtung an diesem wundervollen Schauspieler Dieter Hallervorden....Ich verneige mich...
Herzlichen Glueckwunsch! Da ich als fachlich vorbelasteter Gruender einer erfolgreichen Musik Theater Schule in Kanada (Music Theater Program St. Lawrence College in Ontario ) ein sehr kritischer Beobachter bin, ist meine Bewertung 5 Sterne eine aufrichtige Auszeichung fuer den Film als ganzes, dem ganzen Team und besonders fuer Dieter Hallervorden, dem Regisseur und Produzenten! Er war sehr unterhaltsam, Anregend und hat mir sehr viel Freude bereitet. Volker Thomsen.