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    Beautiful Boy
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    Cursha
    Cursha

    6.935 Follower 1.049 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 5. Januar 2020
    Felix van Groeningen hatte sich wohl einen Namen gemacht, als 2012 sein sehr bewegendes Drama "The Broken Circle" erschien. Damit konnte der Belgier sogar eine Oscarnominierung für den besten fremdsprachigen Film verbuchen. Nun erscheint sein erster Film, den er in den USA gedreht hat und dieser basiert auf den Roman von David und Nic Sheff, um die es sich in dem Film dreht.
    Die Handlung ist schnell zusammengefasst. Nic Sheff probiert jede Droge aus, die ihm unter die Finger kommt und stürzt sich immer tiefer in den Abgrund. Bemühungen von der Sucht los zu kommen sind da, aber er schafft es nicht. Sein Vater David, liebt ihn über alles, versucht zu helfen, muss aber selbst erkennen, das seine Bemühungen zwecklos sind.
    An sich ist "Beautiful Boy" kein schlechter Film, aber er bleibt von Schwächen nicht ganz verschont. Erstklassig ist auf jeden Fall die Darstellung. Gerade Timothée Chalamet liefert wieder einmal eine erstklassige Performance und spielt die sensible Art von Nic ebenso eindrucksvoll, wie auch seine leicht wahnsinnige Art, wenn er unter Drogen steht. Ein perfekter Konterpart ist Steve Carrell, der mal wieder beweisen kann wie großartig er spielen kann, wenn er eine ernste Rolle übernimmt. Seine Leistung als Vater ist ebenso herausragend, sieht man ihm doch ständig die Verzweiflung im Gesicht an. Allgemein gibt es nicht viel zu lachen bei dem Film. Gelegentlich kommt einmal ein Schmunzeln durch. Das Hauptproblem ist, das der Film sich viel zu viel im Kreis dreht. Über die zwei Stunden Laufzeit sieht man viel zu oft die gleichen Handlungsabläufe, dies ist zwar in einem Sinne gut, da es die Tatsache unterstützt, das Drogen ein Kreislauf sind, aus dem man nur schwer wieder hinauskommt und auf die man immer wieder rückfällig werden kann, für den Zuschauer kann das aber schnell ermüdend werden. Die Botschaft, rund im den Teufelskreis der Drogen und die unbedingte Liebe eines Vaters zu seinem Sohn, werden so zwar vermittelt, aber nicht gänzlich ohne Schwierigkeiten.
    Handwerklich ist der Film solide. Auf Musik wird zu weiten Teilen vollkommen verzichtet. Hier und da wird ein Song eingespielt, aber ansonsten bleibt der Einsatz dieser aus, was ich ganz interessant fand, da so auch die emotionalen Szenen, in denen sich die Figuren austauschen vollkommen natürlich entfalten können, ohne das Gefühle beim Zuschauer durch die Musik verstärkt hervorgehoben werden. Die Kamera ist stets ruhig und an den Figuren dran. Die Bilder sind wirklich hübsch, auch wenn es ein paar Einstellungen gab, die mir nicht gefallen. Wenn in einer Szene, in der Sich Nic mit seinen Eltern und einem Arzt austauscht, die Kamera zentriert ist wie in einem Interview, dann erschafft dies eine unnatürliche Distanz zu den Figuren, die mir nicht wirklich gefallen hat.
    Kurz: "Beautiful Boy" ist ein guter Film, der in erster Linie gut gespielt ist. Dennoch bleibt er Film nicht frei von schwächen, die sich vor allem in den ständig wiederholenden Handlungsabläufen findet. Zudem ist er handwerklich nicht immer ganz auf dem Punkt.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    10.975 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 14. Juni 2019
    Im Ansatz hat der Film etwas daß ich höchst interessant finde: es werden reale Erlebnisse aus zwei Quellen geschildert. Es ist die Geschichte eines Vaters der mit der Drogensucht seines Sohnes umgeben muß und die beiden gibt es wirklich und beide haben über ihre Erlebnisse Memoiren verfasst. Der Film kombiniert diese, es wird also gleichermaßen die Sicht vom Jungen wie auch vom Sohn ins Drehbuch eingebunden. Da es aber auf reale Dinge blickt bleibt filmische Erhöhung und Übertreibung eher aus. Vielmehr hat man ein kleines Familiendrama mit furchtbaren Momenten und der vonS teve Carrell gespielten Hauptfigur dessen Qual und Leid man selbst körperlich spüren kann. Die Dramaturgie verläuft schleppend, aber die Darsteller reißen es mehr als raus.

    Fazit: Überragende Darsteller einer schlimmen Phase .- etwas ereignisarm, aber berührend gespielt!
    Fernseh-Kai
    Fernseh-Kai

    4 Follower 115 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 26. August 2023
    Einer der besten Filme zum Thema Drogenabhängkigkeit, die es gibt.
    Die Meinung der Filmstarts-Redaktion kann ich absolut nicht teilen. Ganz im Gegenteil, der Film zeigt sehr eindringlich, realistisch und auch sehr explizit, wie schlimm es ist, in der Sucht drinzustecken und wie viel Leid dadurch nicht nur bei dem Betroffenen alleine, sondern im ganzen Umfeld dadurch verursacht wird. Und vor allem, wie schwer es ist, da wieder herauszukommen.
    Und natürlich liefert der Film keine Antworten (das ist der Punkt, den die Filmstarts-Redaktion komplett verkannt hat!) - wie soll er denn Antworten liefern, auf Fragen, für die es keine gibt! Was treibt die Menschen in die Sucht? Warum konsumieren sie, obwohl sie wissen, was die Konseuenzen sind? spoiler: Warum fängt Nic nach 485 Clean-Tagen wieder an zu konsumieren?

    Genau das ist doch das tiefe Wesen der Sucht: Nämlich dass wir das als Nicht-Betroffene einfach nicht verstehen können und uns das Suchtverhalten als so irrational, dumm und einfach verrückt erscheinen lässt. Selbst Nic sagt mehrmals in dem Film, er wisse nicht, warum er konsumiere..
    Und genau dieses Gefühl - Die Achterbahn aus Hoffnung, Enttäuschung, Wut, Hilflosigkeit und wieder Hoffnung - fängt der Film 100% authentisch ein. Zum Großteil ist das den beiden Protagoniosten zu verdanken, insbesondere Thimotee Chalament spielt die Rolle seines Lebens. Und insofern ist das Einblenden von Texttafeln am Ende - statt eines wie auch immer gearteteten Happy Ends, das die Filmstarts-Redaktion zufrieden gestellt hätte - dann auch beileibe kein Zeichen von Hilflosigkeit oder Überforderung des Regisseurs, sondern schlichtweg die banale Realität. Es ist eben nie zue Ende... es gibt keinen Schluss... Eine Suchterkrankung ist eine chronische, unheilbare Erkrankung. That's it!
    Also ein aufwühlender, aufrüttelnder Film, der genauso tragisch wie bewegend, genauso intensiv wie dramatisch ist. Ganz, ganz großes Kino! Vielen Dank für diesen Film!
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    700 Follower 942 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 4. November 2019
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    Er ist schön, er ist klug, er ist nicht von schlechten Eltern: Thimotée Chalamet, Cineasten natürlich spätestens aus Call Me by Your Name bestens bekannt, muss diesmal zwar nicht seine Liebe zum gleichen Geschlecht entdecken, dafür aber zu bewusstseinserweiternden Substanzen. Dabei geht’s nicht nur um das in manchen Ländern bereits salonfähige Marihuana, sondern auch um all den anderen Stoff, aus dem die Süchtigen sind – angefangen von Koks bis zum vernichtenden Crystal Meth, von dem der gute Walter White ganz genau weiß, wie man es herstellt. Der dunkel gelockte Jüngling also will es wissen, ist neugierig, was natürlich legitim ist, denn Neugier während des Coming of Age erschließt einem die Welt in all seinen Facetten. Zu weit darf es natürlich nicht gehen, alles sollte man auch nicht wagen müssen. Vieles sagt einem bereits der Menschenverstand – oder die eigenen Eltern, aber das ist wieder weniger gut, denn die Meinung der Eltern ist in diesem Alter wohl die, die man am wenigsten hören will. Also selbst ein Bild machen – und nicht mehr davon loskommen. Papa Steve Carell, längst nicht mehr nur im Komödienfach daheim (siehe u. a. Willkommen in Marwen) verbringt auch nur mehr die Tage damit, sich Sorgen um seinen Sprössling zu machen. Der kommt nächtelang nicht heim und muss wieder irgendwo frühmorgens aufgesammelt werden, weil all die schädigenden Substanzen in dessen Körper einfach nicht Feierabend machen wollen. Irgendwann hat aber auch die Geduld der Eltern ein Ende, zumindest die des alleinerziehenden Vaters. Von dieser Opferbereitschaft seinem eigenen Fleisch und Blut gegenüber und von der Neugier am künstlich geschaffenen Glücksgefühl – davon erzählt der Belgier Felix van Groeningen in seinem US-Debüt. Und bleibt im Grunde dem Thema treu, mit dem er sich bereits 2012 in A Broken Circle ausführlich beschäftigt hat: Mit der Leidensfähigkeit von Mutter und Vater.

    Weiterlesen auf FILMGENUSS unter https://filmgenuss.com/2019/11/04/beautiful-boy/
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