Der Film handelt von einem konsumüberdrüssigen Mann, der sich in diversen Therapiegruppen rumtreibt und der, als ihm dies auch zu langweilig wird, im Schutz seiner shizophrenen Persönlichkeit einen Club gründet, in dem jeder sich nach Lust und Laune zusammenschlagen lassen kann. Dieser Club, der immer mehr Zuläufer aus der Gesellschaft findet, mündet in einer terroristischen Untergrundbewegung mit einem gnadenlosen und charismatischen Führer, die bis in die hohen Gesellschaftsschichten reicht und die letztendlich nicht anderes als die Zerstörung der eigenen Persönlichekeit und alles Bestehenden im Sinne hat.
Was mich hier in diesem Forum am meisten erschreckt, ist die Tatsache, daß dieser Film bis auf eine einzige Ausnahme mit überwiegend 5 Sternen ausgezeichnet wurde. Die Frage ist nun, was schlimmer ist, die Aussage dieses Filmes oder die Tatsache, daß ihn alle so toll fanden. Denn was dieser Film darstellt ist eine völlig abstruse Orgie gewaltverherrlichender Ideologien, die letztendlich in die Unterwerfung unter eine diabolische Führerpersönlichkeit münden. Ist es der Wunsch nach einer solchen Ideologie, die hier so verborgen schlummert? Ich dachte immer, über 50 Jahre Aufklärung über die Gefahren blinder und gewalttätiger Führerschaftshörigkeit hätten reichen müssen.
Wer jetzt argumentiert, der Film setzte sich kritisch mit dem Thema auseinander und wäre deswegen so gut, irrt, denn dieser Film ist keineswegs kritisch anzusehen, sondern erhebt mit Ausnahme des kurzen Schlusses vielmehr den Anspruch eines Propaganda-Filmes. Sagt er uns doch, daß hinter jeder normalen Arbeiter- und Angestelltenfassade verborgene triebhafte Gelüste nach Gewalt und Zerstörung stecken, die es nur gilt herauszulocken und zu kanalisieren um sie letztendlich unter eine machtvolle Führerpersönlichkeit zu vereinigen.
Deshalb ist der Film nicht wegen seiner sinnlosen Brutalität so verwerflich (solche gibt es in den heutigen Filmen bis zum Erbrechen genug), sondern wegen der gefährlichen Art seiner Indokrination. Er verherrlicht das Ausleben von stumpfsinniger Gewalt und den Führer dieser Terroristengruppe und belächelt im gleichem Atemzug den gewaltlosen Versuch, seine psychischen Probleme z.B. in Gesprächsgruppen und Therapien zu überwinden. Diese Art von Menschen wird als armselig und schwach skizziert über die man nur noch lachen kann. (Nietzsche läßt grüßen).
Was an diesem Film genial, grandios und hervorragend sein soll, erschließt sich mir leider nicht. Die Aussage des Films ist so primitiv banal wie gefährlich, auch filmisch ragt er nicht über den Durchschnitt heraus. Gesellschaftskritisch und zum Nachdenken anregend wie in vielen Rezensionen behauptet finde ich ihn auch keineswegs. Er ist genau das Gegenteil davon. Und wer darüber wirklich nachdenkt, dem sollte es eigentlich eiskalt über den Rücken laufen, wenn das, was hier erzählt wird in vielen Herzen schlummert und eines Tages Wirklichkeit wird. Es kann nicht sein, aber genau davon redet der Film, daß wir die Stumpfsinigkeit unseres heutigen Konsum- und Arbeitslebens dadurch überwinden sollen, daß wir unsere Moral vollständig über Bord schmeissen und unseren Lebenssinn in Gewalt und Selbstzerstörung definieren. Man male sich nur einmal aus, wie unserer Miteinander aussieht, wenn solche Propaganda Wirklichkeit wird.