„Frances Ha“ ist ein als Tragikomödie inszenierter US-amerikanischer Independentfilm von Noah Baumbach.
Frances Halladay (Greta Gerwig) führt als 27-jährige darstellende Künstlerin (Tanz) ein unstetes Leben in Brooklyn, New York City. Sie arbeitet gelegentlich, hat kaum Geld, wechselt Wohnungen sowie weibliche und männliche Freunde, lehnt Jobangebote in ihrer Branche ab. Trotzdem fühlt sie sich in ihrer andauernden Orientierungsphase überwiegend wohl.
Greta Gerwig fällt durch ihre reichhaltige Mienensprache auf. Die Freude am wechselnden Lebenswandel steht ihr ins Gesicht geschrieben und beeindruckt ungemein. Frances wird dazu im Mittelpunkt des Geschehens gehalten und taucht in so gut wie jeder Szene auf. Dies verlangt von Gerwig Höchstleistungen ab, die sie in überzeugender Weise auf die Leinwand bringt. Ihre Frances ist absolut authentisch, so dass - wie hinterher im Gespräch zu hören ist - Beobachtern mit einer auf Sicherheit und Zukunftsplanung ausgerichteten Lebensweise schier die Galle hochkommt. Regisseur Noah Baumbach, der mit Greta Gerwig das Drehbuch geschrieben hat, ist durch Independentfilme bekannt geworden und erhielt für sein Drehbuch zu „Der Tintenfisch und der Wal“ (auch Regie) 2006 eine Oscarnominierung. Es ist auch seiner Arbeit zu verdanken, dass die Figur Frances eine immense Glaubwürdigkeit erreicht. Dafür stehen z.B. die einfallsreichen Szenen, in denen Gerwig mitunter strahlend durch New York City läuft, hüpft und tanzt. Es ist allerdings auch so, dass die Unbeständigkeit der Frances in ihrer sozialen Umgebung Effekte verursacht, die zwar je Situation verschiedene Reaktionen hervorrufen, jedoch nicht unbedingt für den Fortgang der Geschichte sorgen, so dass schon mal die eine oder andere Länge in dem nur 86 Minuten dauernden Film zu erwarten ist. Nichtzusammenhang wäre gleichwohl eine unpräzise Beschreibung. Es fehlt nur ein wenig das Geschick, das wuselige, aber stehengebliebene Leben der Frances darzustellen. Dies gelingt bei der deutschen Tragikomödie „Oh Boy“ um einiges besser, da trotz gleicher Armut im Handlungsbogen die Situationen - ohne unglaubwürdig zu werden - eine Portion skurriler und der Humor mit mehr Zynismus belegt sind. In beiden Filmen wurde eine schwarz-weiße Darstellung gewählt, die bei „Oh Boy“ die ernüchternden Umstände mehr unterstützt, aber jeweils die Möglichkeiten um das Spiel der Kameraleute um Licht und Schatten nicht ausnutzt.
Wer nun wissen möchte, warum „Frances Ha“ „Frances Ha“ heißt, darf auf die letzte Szene des sehenswerten Films warten, die nochmals das auf Bastellösung ausgerichtete Leben der Hauptfigur beschreibt.