Ich bin selten in meiner Meinung zu einem Film so zwigespalten gewesen wir bei "The Batman". Gleich die Anfangszene gehört zu dem Besten, was ich je in einem Batmanfilm gesehen habe. Zu einer unkonventionellen Filmmusik (Ave Maria) wird die Angst dargestellt, die Batman in Gotham verbreitet. Man kann die Furcht der Gauner regelrecht spüren - Gänsehaut pur! Doch wenn Batman dann einige Szenen weiter an die Tür eines Nachtclubs klopft, die Türsteher ihm aufmachen und ihn völlig respektlos als Halloweenfigur bezeichnen, da denkt man, man ist irgendwie in einen anderen Film teleportiert worden. Batman klopft nicht an Türen - Batman steht plötzlich hinter einem, er kommt durch ein Fenster im 20. Stockwerk und wenn er plötzlich etwas sagt, drehen sich alle erschrocken um. Warum klopft er an die Tür?
Okay, kommen wir zu Story und den Charakteren. Eigentlich ist alles gut soweit. Irgendwie bleiben zwar alle ein wenig blass und konturlos aber durchaus okay und vor allem der Riddler macht einen guten Job. Aber dann kommt immer wieder das Gleiche in Endlosschleife. Der Riddler liefert ein Rätsel, Batman löst es und irgendwas passiert. Danach wundern sich alle, dass der Riddler das alles so gut geplant hat und auch das Publikum ist durchaus überrascht. Funktioniert beim ersten Mal und auch beim zweiten und dritten Mal. Aber beim vierten, fünften, sechsten und auch siebten Mal ist es dann irgendwie nicht mehr spannend und doch immer wieder das Gleiche. Gleichzeitig bewegen sich die Rätsel auch lange nicht auf dem Niveau wie z.B. im "Der DaVinci-Code" und können die Story somit leider nicht tragen. Der Riddler sagt also hopp und Batman springt. Immer und immer wieder! Dazu kommt dann noch Verwirrung beim Zuschauer mit einigen Namen....Falcony, Marony, deren Töchter, Vorfahren und vielleicht auch Cousins und Cousinen 2. und 3. Grades - ich bin irgendwann ausgestiegen und habe nicht mal mehr sagen können, wer denn nun der Vater von Catwoman war und das war irgendwie wichtig für die Story. Als sich dann alles aufklärte, der Riddler im Knast saß und ein weiterer Bösewicht tot am Boden lag, da war es dann für mich genug. Doch der Film kannte kein Erbarmen - also noch einmal von vorne. Ein letztes Rätsel des Riddlers, eine weitere Vorausplanung mit der keiner (im Film - der Zuschauer inzwischen leider schon) gerechnet hatte. Batman inzwischen etwas hilflos - hangeld sich durch die Handlung und macht nur noch grobe Schadensbegrenzung. Okay fertig? Nein - jetzt ein paar heroische Bilder, die mich sehr an Man of Steel erinnerten. Leider ist Batman eigentlich kein heroischer Recke wie Superman, der den Menschen ein strahlendes Vorbild ist. Er ist der einsame Rächer der Nacht und das konnte in diesem Moment des Films sogar Darkwing Duck besser. Nun gut, wenn der Regisseur es so wollte, dann haben wir es geschaut und es ist zu Ende? Nein, jetzt noch ein wenig Tragik, damit Pattinson den tragisch verliebten Vampir rausholen kann? Kann er, wissen wir - war aber leider dann doch zu viel! Okay - Ende? Nein, jetzt noch ein Teaser für einen zweiten Teil und der...hat mir gut gefallen! Warum nicht mehr von dieser Atmosphäre? Letztendlich hätte ich mir den Film wohl nicht im Kino antun müssen und wäre froh gewesen wenn ich zwischendrin Pause hätte machen können - ab und an vorspulen wäre auch eine gute Option gewesen. Im Fazit schware 2,5 von 5 Sternen. Die 4.5 die Filmstarts vergeben hat, kann ich leider nicht nachvollziehen und auch ein Vergleich mit Inifity War oder Endgame ist zumindest von der Story her hahnebüchen.