Minions
Kevin, Steward und Bob machen eine Reise und nehmen uns mit nach London, ins Jahr 1968, auf die Suche nach ihrem ultimativen Meister.
Die Entscheidung, die Geschichte in dieser Zeitperiode spielen zu lassen, zeugt davon, dass der Film nicht nur die kleinen Kinder, sondern auch die großen Kinder, ansprechen soll.
Und dieses Vorhaben funktioniert meist ganz passabel, sodass es im Prinzip genau der Familienfilm wird, dessen Anspruch zu sein er hat.
Nachdem man die Vorgeschichte, welche sich bei den meisten Zuschauern übrigens durch den Trailer bereits in die Erinnerung eingebrannt haben dürfte, hinter sich gelassen hat, beginnen spätestens beim Einmarsch zur Villain Con die popkulturellen Referenzen der späten Sechziger Jahre (z.B. The Doors mit Break on Through oder auch The Box Tops mit The Letter).
Ein Konzept welches natürlich bereits unzählige Male, unterschiedlich gut oder schlecht, in Filmen zur Anwendung gekommen ist.
Aber dieses Mal eben mit Minions - und da liegt auch der Knackpunkt des Filmes. Sobald die Minions mal nicht im Bild sind (was zugegebener Massen nicht all zu oft vorkommt), flacht der Film deutlich ab (was vor allem für die zweite Hälfte zutrifft.
Der Subplot hingegen, mit den zuhause gebliebenen Kollegen, hat mich dann doch ein wenig überrascht. Und vor allem die Zusammenführung der ganzen Gruppe, zeigt, dass man hier nicht weiter nach einer logischen Story suchen kann, sondern davon ausgehen muss, dass die Minions, und was auch immer um sie herum passiert, einem größeren Plan folgen. Da dies ein Animationsfilm ist, erhebe ich aber auch keinerlei Anspruch auf Realität.
Wobei man dennoch auch sagen muss, dass storytechnisch ein klein wenig mehr Liebe zum Detail, vielleicht ab und zu nicht geschadet hätte
(z.B. sind die kleinen gelben Dinger in London keine Attraktion und doch kann sich keiner erklären "was" genau sie sind)
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Die Twists, wenn man sie so nennen kann, fand ich auch Ordnung
(wobei King Bob ruhig ein wenig länger dauern hätte können)
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Trotz der ständigen Präsenz von Szenen, welche ich bereits aus dem Trailer kannte, schaffte es der Film dennoch mich einige Male zum Lachen zu bringen
(das erste Mal z.B. auf der Villain Con, bei der Szene mit dem Zeitreisenden der sich immer wieder klont und vor allem Stewards "Auftritt" zum Schluss)
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Bei Scarlett Overkill war es mir zunächst leider nicht möglich, das Bild von Sandra Bullock in einem Tonstudio sitzend und ihren Text sprechend, aus dem Kopf zu bekommen. Ihre Leistung war allerdings durchwegs in Ordnung, und nach einiger Zeit verschwand das Bild dann doch ins Nirwana meiner Erinnerungen.
Die Überleitung zur Zukunft der Minions, war wieder sehr passend und gut durchdacht.
Da sie einfach besser als willige Handlanger funktionieren, wäre ich selbst dem Gedanken noch einen Film zwischen diesem und "Ich einfach unverbesserlich" einzuschieben, nicht ganz abgeneigt.
Fazit: Alles in allem absolut ansehbar, wenn man weiss worauf man sich einlässt (nur wäre es von Vorteil, denn Trailer vielleicht nicht schon gesehen zu haben).