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Kinobengel
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3,0
Veröffentlicht am 9. Oktober 2013
Die Regisseure Peter Bardehle und Sebastian Lindemann haben mit einem Hubschrauber und der laut Film-Homepage vom US-Geheimdienst speziell für Flugeinsätze entwickelten Cineflex-Kamera die Alpen vibrationsfrei ausgespäht und dem Ergebnis den Namen „Die Alpen – Unsere Berge von oben“ gegeben. Als Sprecher dient der als Münchner Tatort-Kommissar bekannte Udo Wachtveitl.
Der Filmtitel meint hauptsächlich die zerklüfteten Felsgebilde in Österreich und Südtirol. Doch nicht nur Berge sind zu sehen, auch Seen, mäandernde Straßen und was Menschen darin veran- und verunstalten. Die Kamera bebildert tatsächlich Gigantisches in optischer Höchstqualität. Die Fahrten sind gewählt, um die Vielfältigkeit der Landschaften mit einer Erhabenheit auf die möglichst große Leinwand zu zaubern, die - zudem geschickt bildgeschnitten - Ihresgleichen sucht. Zwischendurch darf z.B. einem Basejumper hinterher geschaut werden, sodass es den je nach Kinosesselqualität mehr oder weniger gemütlich Sitzenden ein Kribbeln durch den Körper zieht. Und einiges Skurriles bildet sich, weil die Perspektive oft speziell gewählt ist. So wird das Matterhorn wortwörtlich zum „Topmodel“ stilisiert und die anderen steinigen Protagonisten sind nicht weniger schön anzusehen. Dazu geht der passende Soundtrack über die Surroundlautsprecher. Nicht gelungen sind einige Montagebilder, die unpassend zwischengeblendet werden und den ruhigen, respektheischenden Phasen - aber nur kurz - den Rhythmus zu stehlen versuchen.
Themen wie Klimaerwärmung, Sport und Krieg und einiges Beschreibendes werden erwähnt, nur kurz vom Sprecher angeschnitten. Eine durchdachte Reihenfolge ist nicht erkennbar. Die Sprachbeiträge klingen als Beiwerk in ihrer Tiefe unerheblich und unnütz. Das Visuelle beherrscht und soll beherrschen.
Eine Doku ist das freilich nicht, denn dafür fehlt es an Struktur und dem Willen, systematisch zu unterrichten. Aber was soll es sonst sein? Nur ein Bilderrausch, der – mit kleinen Abstrichen – begeistert und den Zuschauern Augen wie Spiegeleier verpasst.